Wanda P.o.V.:
Während Mr. Davis die ganze Zeit vor mir stand, habe ich die Luft angehalten, doch jetzt, wo er zu Paula geht, suche ich fieberhaft nach einem Weg, ihn von ihr wegzulocken. Gerade als ich eine Möglichkeit gefunden habe, auf mich aufmerksam zu machen, ohne auf mich aufmerksam zu machen, kommt er wieder zurück. Er wollte wohl scheinbar nur Schrauben holen.
Es dauert noch etwa eine halbe Stunde, dann geht Mr. Davis wieder. Erleichtert atme ich aus, bevor ich aus meinem engen Versteck krabbele. Natasha kommt ebenfalls hervor, nur Paula bleibt hinter dem Schrank. »Paula? Er ist weg, du kannst herauskommen«, erkläre ich leise flüsternd. »Würde ich ja gerne«, zischt sie zurück. Schnell laufe ich zu ihr. Mit jedem Schritt steigt meine Besorgnis. Natasha folgt mir. Kaum sind wir bei Paula angekommen, sehen wir, dass sie in einer Art Käfig sitzt. »Was ist das?«, frage ich irritiert. Natasha sieht sich das Ganze nachdenklich an. »Mr. Davis ist paranoid«, meint sie schließlich, nachdem sie die Umgebung abgesucht hat. Fragend sehe ich sie an. »Er ist wohl, als er die Schrauben geholt hat auf einen Auslöser gekommen, der Gitter aus dem Boden kommen lässt. Deshalb steht das Regal auch etwas vom Schrank entfernt«, erklärt sie leise. Paula flucht leise vor sich hin. »Wie bekommen wir sie da raus?«, frage ich Nat. Die Rothaarige überlegt kurz, bevor sie auf eine Platte am Boden drückt. Tatsächlich gehen die Stangen auf und Paula kommt sofort heraus. »Ich möchte hier weg«, meint sie, sobald sie in meinen Armen liegt. Beruhigend streiche ich ihr über den Rücken und versichere ihr, dass wir bald wieder weg sind. Natasha hat derweil ein Kellerfenster geöffnet und einen Stuhl davor gestellt, sodass wir einfach herausklettern können.
Kaum sind wir an der frischen Luft und stehen auf der Straße, atme ich erleichtert aus. »Also, Mr. Davis ist es nicht«, stellt Paula seufzend erneut fest. Zustimmend nicken Natasha und ich, bevor wir gemeinsam losgehen, um den nächsten kinderverachtenden Einwohner zu besuchen.
Es dauert einige Minuten, bevor wir bei dem nächsten Haus ankommen. Kaum haben wir geklingelt, macht ein Mann im Alter von etwa dreißig Jahren auf. Er lächelt uns freundlich an. »Guten Tag, kann ich etwas für Sie tun?«, fragt er freundlich. Misstrauisch mustere ich ihn. Gottseidank übernimmt Tasha wieder das Reden, ich wüsste nicht, ob ich so ruhig mit ihm reden könnte, wie sie es tut. »Hallo Mr. Marton. Wir würden Ihnen gerne einige Fragen zu dem Club, in welchem Sie Mitglied sind, stellen.« Der Mann sieht uns leicht irritiert an. »Welcher der vielen Clubs meinen Sie denn? Ich bin in unzähligen Clubs«, erklärt er scheinheilig. Wut keimt in mir auf und ich balle meine Hände zu Fäusten. Ich bemerke, dass Paula sanft eine Hand auf meine Faust legt und mich anlächelt. Sofort entspanne ich mich etwas und lächle ebenfalls leicht. »Der Club gegen Kinder«, meint Tasha nun offen. Der Mann sieht uns verdutzt an. Dann bittet er uns herein. Der Flur ist sehr ordentlich, auf einer Kommode steht eine Vase mit Blumen und ein Spiegel hängt darüber. Ein paar Fotos von ihm und einer Frau hängen an der weißen Wand und lassen den Flur friedlich und freundlich wirken. »Meine Frau hat einen Kuchen gebacken, kann ich Ihnen ein Stück bringen?« Paula und Tasha nicken, ich schüttle bloß energisch den Kopf. »Kann ich Ihnen den bei dem Wetter etwas zu trinken anbieten?« Nat und Paula nicken erneut. Nachdem ich festgestellt habe, dass meine Kehle staubtrocken ist, stimme auch ich widerwillig zu. Der Mann lächelt uns an und bittet uns in die aufgeräumte und helle Küche, wo wir uns an einen großen Küchentisch setzen. »Also, was wollen Sie wissen?«, fragt er lächelnd, während er den Kuchen auf zwei Teller platziert und drei Gläser mit Wasser füllt. Natasha beginnt wieder zu sprechen: »Warum sind Sie in diesem Club?« Mr. Marton seufzt leise. »Aus Neugierde. Als ich gemerkt habe, dass der Club wirklich gegen Kinder ist, wollte ich austreten, doch ich habe Angst, dass sie dann auf meine Kinder losgehen, verstehen Sie?« Überrascht sehe ich zu Paula, die verwirrt mit den Schultern zuckt. »Ich weiß, das klingt nach einer sehr kreativen Ausrede, aber ich kann Ihnen die Zimmer meiner Kinder zeigen. Ich möchte Sie bloß warnen, sie sind nicht aufgeräumt«, meint er lachend. Natasha nickt. »Ihr zwei bleibt hier unten«, erklärt sie uns, während sie Mr. Marton folgt. Mit einem unguten Gefühl sehe ich der Agentin hinterher. »Glaubst du ihm?«, frage ich Paula. Sie zuckt mit den Schultern. »Sowas denkt man sich eigentlich nicht aus, oder?«, stellt sie die Gegenfrage. Seufzend nicke ich. »Schmeckt der Kuchen?«, wechsle ich also unelegant das Thema. Sofort nickt sie. »Willst du probieren?« Sie trennt ein Stück ab und hält mir ihre Gabel hin. Zögernd esse ich das Stück Kuchen. Seufzend stelle ich fest, dass das Dessert wirklich gut schmeckt. Paula lacht leise und ihr Lachen klingt in meinen Ohren, wie ein Engelslachen.
Einige Minuten später kommt Tasha zurück. »Er hat recht, wir gehen«, meint Tasha. »Darf ich ein Stück von dem Kuchen haben?«, frage ich Mr. Marton leicht lächelnd. Er nickt lachend und bereitet mit ein Stück zu. Natasha setzt sich seufzend wieder und ich fange genüsslich an, mein Stück Kuchen zu essen.
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Flüchtige Liebe
FanfictionPaula Stark ist die Tochter des berühmten Milliardärs Tony Stark. Doch im Streit zwischen ihrem Vater und Steve schlägt sie sich auf die Seite des Supersoldaten. Auf der Flucht lernt die junge Stark Wanda näher kennen. Während der Weltreise müssen d...