My last Dance [ATEEZ]

Kapitel 32

Naeun

Jetzt stand ich hier auf der Hebebühne ganz kurz vor meinem ersten offiziellen Auftritt. Als ich mit den Jungs auf Tour war, konnte ich meine Nervosität nach hinten stellen, aber jetzt war dies unmöglich. Mein Puls und mein Herzschlag rasten um die Wette. Selbst meine Hände ließen mich im Stich und schwitzten vor sich hin. Wieso musste man auch immer so nervös werden, wenn ein wichtiger Moment bevor stand?

„Noch eine Minute!", ertönte es durch den Backstagebereich. Für mich fühlte sich die Minute an wie eine halbe Ewigkeit. In dieser Zeit richtete ich nochmal schnell meine sieben Sachen, damit mir nichts verrutschte auf der Bühne.

Die Zeit wurde immer knapper und in wenigen Sekunden wurde ich eine Etage höher gefahren. Vor mir war immer noch eine Wand und ich musste mich mit dem Rücken zu ihr drehen, damit nicht jeder gleich sehen konnte wer ich genau bin.

Das Gekreische wurde laute, da das Intro vorbei war. Jetzt konnte ich endlich der Welt zeigen wer ich wirklich war. Die ganzen Spekulationen die letzten Tage hatten es mir nicht wirklich leicht gemacht und den Druck auf mich enorm erhöht. Mein Manager und ich spekulierten schon, dass die Presse weiterhin lustige Spekulationen aufstellt, damit sie mehr Leser erreichen konnten.

„Herzlich Willkommen, Naeun", dröhnte es aus dem Lautsprecher und ich konnte mich endlich umdrehen. Vor mir erstreckte sich ein großes Lichtermeer mit vielen kreisenden Fans. In meinem Körper machte sich ein Glücksgefühl breit und ich kam aus dem Strahlen nicht mehr raus. Endlich konnte ich offen durch die Welt gehen und auch meinen Freunden zeigen, wie sehr ich für meine Leidenschaft brannte.

Die ganze Show, die für meine Debüt auf die Beine gestellt wurde, war einfach unglaublich. Ich rechnete niemals mit so vielen Menschen an einem Tag und in einem Raum. So wie Taewook die Situation immer beschrieb, war das hier wohl eher ein kleines Event. Dennoch kam ich aus dem Staunen nicht mehr raus.

Während ich noch das ganze Spektakel beobachtete, begann der Moderator schon mit seiner Rede. Vorab hatte ich schon einen groben Plan bekommen, was an Fragen alles auf mich zu kommen wird. Für ein perfektes Debüt musste ich alle Fragen schon früh genug wissen, damit ich mir die perfekte Antwort zurecht legen konnte. Eigentlich war ich kein Fan von dem ganzen Planen, wenn es um meine Person ging.

„Wir möchten Naeun ganz herzlich willkommen heißen. Es waren bestimmt sehr Nerven aufreibende Wochen und Monate für dich, Naeun. Was hast du denn genau alle gemacht?", stellte er mir die erste Frage. „Vorab möchte ich mich bei allen bedanken, die heute gekommen sind. Für mich ist das alles keine Selbstverständlichkeit hier zu stehen, da ich gebürtig nicht aus Südkorea komme. Meine ganze Zukunft habe ich für das Tanzen aufs Spiel gesetzt und jetzt stehe ich hier. Nach monatelangen Trainings und Fotoshootings", antwortete ich ihm.

„Die Fans im Netz sind alle sehr interessiert, wo du eigentlich her kommst?", redete der Moderator weiter. Jetzt musste ich mich dem ganzen Fragenhagel stellen und hoffen, dass mich keiner aufgrund meiner Herkunft nicht mochte. „Ich bin in Toronto geboren, das liegt in Kanada und habe mich dann im Laufe meines Lebens an der Universität in Seoul eingeschrieben. Mein Traum war es schon immer für mein Leben lang zu tanzen und den wollte ich mir unbedingt hier erfüllen."

Der ganze Abend und die ganze Liveshow über wurden mir sämtliche Fragen gestellt und ich fühlte mich ziemlich wohl. Meine ganze Aufregung von zuvor war wie verflogen und ich genoss die Zeit auf der Bühne. Vielleicht lag es auch ein wenig daran, dass die Fragen sehr angenehm waren und ich sie gut beantworten konnte. Noch waren alle ziemlich nett und an meiner Person interessiert.

„Mir wurde vorhin von deinem Manager zugeflüstert, dass dein Tanzstudio etwas sehr besonderes für dich ist und du demnächst ein kleines Video dazu drehen wirst", erzählte der Moderator und ich schluckte ein wenig. Davon wusste ich zwar noch nichts, aber anscheinend nahm ich demnächst ein Video von meinem Tanzstudio auf. „Da weißt du tatsächlich ein wenig mehr als ich", antwortete ich lachend und auch das Publikum fing an zu lachen. „Aber es ist wirklich etwas sehr besonderes für mich. Während die Jungs ein Aufnahmestudio für sich selbst haben, damit sie ihrer Kreativität im Einzelnen freien Lauf lassen können, habe ich nun mal mein Tanzstudio, indem ich schon halb leben. Es ist wie mein zweites zu Hause. Allerdings will ich noch nicht zu viel verraten!"

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