Kapitel 47

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Naeun

Ein Interview jagte das nächste und meine Energie wurde immer weniger. Ich fühlte mich als wäre ich einen Marathon gelaufen. Vielleicht konnte es mit einem Marathon verglichen werden, aber ich strenge mich eher weniger körperlich an. Dafür rauchte mein Gehirn von den ganzen Fragen. Ich war noch nie der Mensch, der sich in den Vordergrund drängt und sich selbst bewirbt. Ich stand lieber im Hintergrund und verhalf anderen zu ihrem Erfolg.

Gerade saß ich bei meinem letzten Interview für die heutigen Tag und schaute mich ein wenig um. Das Studio war eher kleiner als die davor, aber es war sehr gemütlich. Ich fühlte mich nicht wie bei einem typischen Interview. Wer mich allerdings gleich empfangen wird wusste ich nicht. Es war unwichtig wer vor mir saß, denn in dieser Industrie waren nur die Infos wichtig und nicht du als Person selbst. Die meisten waren nur nach den neusten Angelegenheiten hinterher und interessierten sich kein bisschen für deine Persönlichkeit. Dementsprechend versuchte ich die Fragen auch nur knapp zu beantworten, damit ich nicht viel Spekuationspotential bot.

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Völlig erschöpft kam ich in meinem Tanzstudio an und schmiss mich auf den Boden. Seit langer Zeit hatte ich auf diesen Moment gewartet. Hier war ich geschützt und wurde alleine gelassen - keine lästigen Fragen oder Reporter. Mein Studio war mein zweites Zuhause und viele kannten es nur über die sozialen Netzwerke, was ich auch sehr gut so fand. Manchmal war es besser, gewissen Dinge nicht an die Öffentlichkeit kommen zu lassen, um seine eigene Freiheit nicht zu gefährden.

„Wer hat sich den mit dir angelegt?", kam es fragend von der Tür. Erschrocken drehte ich mich um und blickte in die Augenpaare von Yeosang. Yeosang war wie mein großer Bruder für mich. Er kümmerte sich immer um mein Wohlbefinden und stattete mir regelmäßig einen Besuch ab. „Ich bin einem Interview-Marathon entkommen", scherzte ich und legte mich wieder auf den Boden. Yeosang lachte nur und lud mich zu ihnen nach drüben ein. „Wir haben uns etwas zu essen bestellt und du siehst aus als könntest du auch etwas davon vertragen", lockte er mich an. Dieser Aussage konnte ich leider nicht widerstehen, da ich sehr großen Hunger hatte. Mein Magen musste schon den ganzen Tag nur mit meinem geliebten Leitungswasser auskommen, mehr konnte ich noch nicht zu mir nehme.

Mit meinen Aufwärmstiefeln machte ich mich auf den Weg nach drüben. Yeosang folgte mir unauffällig beziehungsweise lachend. Er machte sich immer noch über meine Schuhe, die ich abgöttisch liebte, lustig. Viele fanden meine „Stiefel" lustig und gaben ihren Senf dazu. Dabei waren die in meinem Ballettkurs hoch im Trend und halfen die Füße zwischen Prüfungen oder Aufführungen warm zu halten. Aber ich war hier nicht im Ballettstudio und dementsprechend musste ich mir ein paar Kommentare dazu anhören.

Das Studio der Jungs war am anderen Ende des Flurs und auch das größte, da sie viel mit ihren Backup-Tänzern trainieren mussten. „Erschreck dich nicht, wenn du die Tür auf machst, die Jungs sind nicht geschminkt", warnte mich mein lachender Begleiter. Ich lachte: „Keine Sorge, ich habe normalerweise auch nie Schminke im Gesicht. Aber heute musste es sein, damit ich den Fans nicht mit meinem ungeschminkten Dasein ein Schrecken einjagte.

Schwungvoll öffnete ich die Tür und wurde von sieben Augenpaaren angestarrt. „Wer hat dir denn so viel gute Laune eingeflößt?", fragte Yunho mit hochgezogener Augenbraue. „Keine Ahnung, Yeosang vielleicht", antwortete ich und setzte mich mit auf den Boden. Mein Sitzplatz war zwischen San und Hongjoong, was keine Beschwerden offen ließ. Die beiden gehören auch zu meinen imaginären großen Brüdern. „Warum hast du eigentlich so viel Make-up in deinem Gesicht?", fragte Seonghwa mich. „Ich musste heute ein paar Interviews geben und da konnte ich nicht ungeschminkt auftauchen", gab ich ihm als Antwort zurück. Währenddessen knurrte auch noch mein Magen und mir wurde automatisch das ganze Essen zu geschoben.

Glücklich aß ich mein Essen und füllte meinen Magen. Die erste Mahlzeit am Tag war schon was feines und ich genoss es in vollen Zügen. Auch die Jungs nahmen ihre Mahlzeit schweigend zu sich.

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Hellou Friends,
ich will jetzt nicht sagen, dass ich zurück bin. ABER ich habe ein Kapitel fertiggestellt sowie ein weiteres. Dementsprechend kann ich euch heute mal wieder (endlich) ein Kapitel hochladen!

My last Dance [ATEEZ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt