Kapitel 20

1.1K 52 3
                                    

Überraschung🎉!

Naeun

Voller Adrenalin stand ich hinter der Bühne und richtete nochmal meine In-Ears. Heute war mein erster Einsatz bei einem Konzert. Nach zwei Monaten Pause konnte ich endlich wieder meinen Traum leben. Zwar hielt mein Körper noch nicht die ganze Zeit durch, aber ich durfte zwei Performances tanzen. „Aufgeregt?", fragte Taewook mich. Hüpfend nickte ich ihm zu. „Keine Sorge, ich glaube an dich. Du hast noch keinen Druck. Dich kennt keiner, weil du eine normale Backup-Dancerin bist. Mach dir nicht so viele Gedanken und genieße es einfach!", klopfte er mir auf die Schulter. Jetzt war ich mehr als bereit!

„Are you ready, L.A.?", schrie Hongjoong in sein Mikrofon und sofort kreischte ihm die Masse entgegen. Wir Tänzer standen noch hinter einer großen LED-Wand und warteten auf unseren Einsatz. Jemand von außen würde diese ganze Energie, die hier hinten stand, wahrscheinlich direkt spüren.

Die ersten Töne von „Hala Hala" spielten und das war unser Einsatz. Die LED-Wand ging hoch und die ganzen Fans schrien noch lauter als zuvor. Durch meinen ganzen Körper schwappte eine große Welle an Adrenalin und ich stand auf Position. Ich musste erst im Refrain tanzen und diente jetzt nur als Statistin. Mein Puls stieg ins unermessliche und mein Einsatz kam immer näher. Jetzt war es wirklich so weit.

Auf der Bühne stieg eine sehr große Tanzparty. Jetzt wurde mir bewusst, was Wooyoung meinte, dass das Publikum einem die ganze Energie gab. Dementsprechend spürte ich nichts mehr außer dem Rhythmus und meinen Bewegungen. Es war so, als hätte ich alles vergessen und würde mich nur der Musik hingeben. 

Die erste Performance neigte sich dem Ende und wir positionierten uns gerade für unsere Endpose. Dann war es so weit! Mit einem lauten Trommelschlag wurde „Hala Hala" beendet. Mein Atem ging schnell und ich lief wieder hinter die Bühne. Dort hielt mir Taewook direkt eine Wasserflasche unter die Nase. „Du warst richtig gut!", lobte er mich, während ich von zwei Bodyguards zu meinem Raum gebracht wurde. Jetzt hatte ich bis zum letzten Lied Zeit, damit ich mich frisch machen konnte und einmal ein neues Make-up plus neue Kleidung verpasst bekam.

Das Outfit für das letzte Lied mochte ich am meisten. Ich trug eine schwarze enganliegende Hose mit Löchern. Dazu hatte ich noch eine leichte schwarze Bluse an, die mit einem Lederriemen festgehalten wurde. Zusätzlich hatte ich noch einen schwarzen Mundschutz an und meine Haare waren zu einem hohen glatten Pferdeschwanz gebunden.

„Standbye!", rief ein Mitarbeiter und ich stand jetzt auf einer Hebebühne, die mich gleich nach oben beförderte. Zusammen mit einem anderen Tänzer tanzten wir ein Duo. Das hatte mich am meisten Nerven gekostet. Als es hieß, dass ich eine längere Pause machen muss, plagte mich das schlechte Gewissen. Ich konnte meinen Tanzpartner schlecht im Stich lassen. Aber mit einer kleinen Verspätung konnten wir endlich alles fertigstellen und eine mega Performance abliefern.

„3,2,1!" und schon standen wir auf der Bühne. Umgeben von tausenden Menschen und von tausenden Scheinwerfern angestrahlt. Diese Konzertwelt ist einzigartig. Von den Klängen des Klaviers gefasst, schwebten wir über die Bühne. Es fühlte sich so an, als würden nur ich und mein Tanzpartner auf der Bühne stehen. Wie schön wäre es jetzt, dass meine Eltern auch hier wären. Sie waren hoffentlich sehr stolz auf mich!

„Thank you very much!", ertönte es durch die ganze Halle zusammen mir Gekreische und ganz vielen Blitzlichtern. Das Konzert in Los Angeles war nun auch vorbei. Die meisten Mädchen und Jungs hier hatten alle Tränen in die Augen und wollten die acht Chaoten nicht gehen lassen. Auch ich wurde ein bisschen wehmütig. Wir waren noch nicht einmal richtig von der Bühne und schon vermisste ich die ganze Show. Meine nächste Show wird die Show in Kanada sein. Zwischendurch durfte ich keine einzige tanzen, da die Gefahr zu groß war, dass ich nicht fit für Kanada sein werde. Ziel für mein Heimatland war nämlich, das volle Konzert tanzen!

Zusammen verließen wir alle die Bühne und fielen alle in eine große Gruppenumarmung. Es war das Ritual von uns allen, eine erfolgreiche Show abzuschließen und die guten Erinnerungen miteinander zu teilen. „Good Job everyone!", rief ich einmal quer durch den ganzen Backstagebereich. Daraufhin erhielt ich aus den verschiedensten Ecken die unterschiedlichsten Antwort. Ich liebe das Tourleben!

„Bereit für den mysteriösen Post auf unserem Instagram- und Twitteraccount?", fragten mich Taewook und Gyuwook gleichzeitig. Stimmt, da war ja noch was. Heute wollte Gyuwook und die anderen Teilhaber damit anfangen, mich vorzustellen. Eigentlich war meine Bekanntgabe als Trainee schon deutlich früher geplant, aber dann kam meine Rückengeschichte in die Quere. Aus Sicherheitsgründen hatte Gyuwook und Taewook sich dazu entschieden, die ganze Sache zu verschieben. Außerdem war es viel interessanter, wenn wir die Sache erst langsam auflösten. Somit hatte ich noch ein bisschen Zeit mich auf diesen ganzen Trubel vorzubereiten.

Nachdem wir ein Bild von mir, eher gesagt von meinem Rücken, gemacht und hochgeladen hatten, brodelte die Gerüchteküche. Die ersten Zeitungsartikel und Onlinenachrichten kamen hoch und alle zerrissen sich die Mäuler an der Wahrheit. Es wurden wilde Spekulationen aufgestellt und ich konnte nicht anders, als mir die Hand vor den Kopf zu schlagen. „Das ist echt verrückt, wie ein Rücken so viel Aufmerksamkeit erreichen kann. Ich wusste gar nicht, dass mein Rücken so beliebt ist!", lachte ich und zog meine Schuhe aus. Meine Füße waren Bomben heiß und ich hinterließ Fußspuren auf dem Boden.

Plötzlich rief mich jemand hinterher: „Ey, ich wusste gar nicht, dass dein Rücken so berühmt ist!" Hinter mir stand ein grinsender Seonghwa. Ich lachte: „Ich auch nicht, aber anscheinend müssen wir demnächst eine Fanpage aufmachen für ihn!" Wir beiden scherzten noch ein wenig über die ganzen Storys, während wir zu den Umkleiden liefen. Die Jungs hatten ihre Umkleide direkt neben meiner und ich bekam ihre ganzen Diskussionen mit.

„Wo ist mein Pullover?", rief San durch die Gegen. „Du suchst nicht schon wieder dein Pullover oder?",fragte Yunho ungläubig. San hatte in meiner Anfangszeit seinen Pulli vor meinen Raum gelegt und nicht wieder gefunden. Jetzt suchte er mal wieder seinen Pullover und dieses Mal war ich es nicht. Zumindest war mir das nicht bewusst, dass er in meinem Raum lag.

______________
So ihr Lieben, meine Lesenacht ist jetzt vorbei. Ich hoffe euch haben die Kapitel gefallen und wir können demnächst irgendwann nochmal eine Lesenacht veranstalten.

My last Dance [ATEEZ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt