NO°14

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Als ich aufwachte, musste ich sofort wieder an das Gespräch mit Adam denken und mir wurde kotzübel.

Im wahrsten Sinne des Wortes.

So schnell ich konnte lief ich ins Bad und übergab mich. Normalerweise bin ich die Art Mensch, die sich fast nie übergibt. Als nichts mehr rauskam stand ich erschöpft auf und sah mich im Spiegel an.

,,Du siehst Scheisse aus, Mira." Naja, wenigstens konnte ich offen zu mir selbst sein. Der Gedanke mal wieder zum Arzt zu gehen ging, so schnell er gekommen war.

Das kann warten. Nur weil ich mich übergebe heißt das nicht, dass was schlimmes mit mir los ist.

Ich ging mit langsamen Schritten zurück in mein Zimmer und nahm mein Handy in die Hand und checkte meine Nachrichten, als ich mich auf mein Bett setzte. Die eine war von Demjan.

Demjan:
Sorry, wegen gestern. Ich habe deinen Pudding Vorrat wieder aufgefüllt. Ist im Kühlschrank.

Dieser Hund! Ich musste gestern Abend zu einem Supermarkt, wo auch Adam war. Wenn ich nicht später all seine Pizzen esse, heiße ich nicht Mira. Trotzdem bedankte ich mich mit einem einfachen "Danke". Wenigstens bin ich nett.

Die nächste Nachricht war von Livija.

Livija:
Hey! Du bist gestern so schnell hoch in dein Zimmer, da wollten wir dich nicht stören. Alles ok bei dir? Schreib mir, wenn du wach bist!

Ich antwortete mit einem Herz und sagte, dass alles ok sei. Ich muss aber trotzdem so schnell wie möglich alleine unter vier Augen mit Livija sprechen. Ich brauche dringend ihren Rat zu dem Gespräch mit Adam. Lange konnte ich das alles nicht mehr für mich alleine behalten, wobei nicht man 24 Stunden seit dem Vorfall vergangen sind.

Ich stand auf und lief nach unten in die Küche. Als ich den Kühlschranköffnete fielen mir fast die Augen raus. Demjan hatte wortwörtlich meinen Vorrat aufgefüllt, da mindestens die Hälfte des Kühlschranks mit Puddings gefüllt war.

Ich sprang kurz auf, als das laute Klingeln meines Handys mich aus meiner Starre zog. Ein Blick auf das Display sagte mir, dass der Anrufer mein neuer Albtraum war. Adam wollte einfach nicht aufgeben. Grübeln überlegte ich, ob ich annehmen sollte, hatte aber auch Zweifel. Die Neugier überkam mich schlussendlich und ich griff nach meinem Handy.

Genau als ich annehmen wollte hörte es auf zu klingeln. Hatte ich echt so lange nachgedacht, ob ich rangehen sollte oder nicht? Vielleicht ist das ja ein Zeichen, dass ich zum Glück nicht rangegangen bin.

Als ich jedoch bemerkte, dass ich zu vertieft in Gedanken war entschied ich mich kopfschüttelnd dazu mein Handy auf lautlos umzustellen, um mir Frühstück vorzubereiten.

Ich holte alle Zutaten und machte anschließend Crepes, denn ich liebte sie zu Frühstück. Schon als Kind liebte ich es Süßes zu Frühstück zu essen. Crepes mit Nutella, Bananen und Erdbeeren. Einfach himmlisch!

Als ich fertig war probierte ich ein Stück und meine Welt brach zusammen. Noch nie ist mir das passiert, denn es war schrecklich. Und anders.Die Crepes, die ich jedesmal vergötterte schmeckten mir plötzlich nicht. Eiskalt! Es schmeckt nicht! Obwohl es mir immer schmeckt.

Vor Frustration musste ich aufmachen, doch hielt geschockt die Luft an, als ich eine Träne an meiner Wange spürte. Wieso muss ich jetzt weinen?

Irgendetwas fehlte. Etwas gewürziges oder einfach irgendetwas was nicht süß war. Ich suchte im Kühlschrank und fand eine Gurke. Meine Verstand versuchte mir klarzumachen, dass Gurken nicht mit Crepes passten, aber dieser Heißhunger ließ mich nichts anderes sehen, also griff ich nach der Gurke und schnitt sie in kleine Stückchen, wobei ich immernoch nicht glauben konnte, was ich hier machte.

Als ich kleine Gurkenscheiben hatte, tat ich sie auf die Erdbeeren, die gleichmäßig auf den Crebes verteilt waren. Skeptisch schaute ich mein Meisterwerk an, wenn man es so nennen konnte und rollte die Crepes kopfschüttelnd zusammen. Als ich dann frustriert in die Crepe-Rolle hineinbiss explodierten meine Geschmacksknospen wie ein Feuerwerk. Verdammte scheisse...

Nutella, Erdbeeren, Bananen und Gurkenstücke. Unglaublich. Ich fühlte mich so, als ob ich mich selbst hintergehen würde, weil ich Gurken nie. Aber wirklich niemals mit Crepes kombinieren würde. Aber jetzt schmeckte es so gut, dass ich dachte ich verliere den Verstand.

,,Du brauchst mal wieder normale Gesellschaft, Mira. Was für Gurkenstücke mit Crepes?" Mich selbst kritisierend lief ich auf mein Handy zu und ging auf den Chatt mit Livija. Ich brauche wirklich dringend Gesellschaft.

Ich schrieb ihr und sie sagte, dass sie in 5 min. da ist.

Als es nach paar Minuten an der Tür klingelte, sprintete ich schon dahin und wusste irgendetwas ist heute falsch mit mir. Ich öffnete die Tür und umarmte Livija. Als sie mich jedoch nicht zurück umarmte fing ich an wieder zu weinen.

,,Mira, alles gut? Wieso weinst du?" Verwirrt und verzweifelt schaut mich meine beste Freundin an und plötzlich spürte ich statt Trauer Wut. Wut, weil sie mich nicht verstand.

War das etwa ihr ernst?

,,Nein, nichts ist gut, du verstehst mich nicht und... Ich verstehe mich auch nicht!" Verzweifelt zog ich sie am Arm in die Küche und zeigte ihr mein Meisterwerk. ,,Ich esse Crepes mit Gurken, Erdbeeren, Bananen und Nutella!" Kreischte ich wie eine Verrückte.

,,Okay, jetzt beruhige dich mal, es ist ja nicht so, dass du-"

Livija brach mitten im Satz ab und schnappte meinen Arm und zog mich ins Bad, wo ein Kalender hing und analysierte es gründlich.

,,Hast du mit Absicht nicht eingetragen, wann du deine Periode das Letzte mal hattest? Oder hattest du sie schon so lange nicht?"

,,Nein, ich habe meine Tage nicht bekommen. Stimmt, das wollte ich dir auch erzählen. Das Leben ist so schön ohne Bauchschmerzen, du musst-"

Als ich vor mich hin plauderte, hörte ich Livija sich gegen die Strin klatschen.

,,Mira, Süße, hast du deinen Kopf irgendwo angeschlagen? Oder tust du nur so?" Ernst schaut sie mich an. Warum schaut sie mich so an?

Meine Unterlippe begann zu beben und ich wusste nicht warum. Ich fühlte mich wie ein Kind, dass Ärger bekam.

Livija fasste mich an beiden Armen und schüttelte mich einmal fest durch, ehe ich sie fragend anschaute. Gerade, als ich ihr alle Schimpfwörter an den Kopf werfen wollte, unterbrach sie mich.

,,Mira, du willst mir hier ehrlich sagen, dass du deine Periode nicht hattest, Stimmungsschwankungen hast und zudem ganz komische Heißhungerattacken auf unmögliche Kombinationen hast?"

Fragend blinzelte ich sie an.

,,Denk nach, Mira! Du bist schwanger!"

Perplex schaute ich sie an und diesmal griff ich nach ihren Armen und schüttelte sie einmal kräftig durch.

,,Bitte, was?!"

,,Ok, es ist ernst, Mira. Wir gehen jetzt sofort zum Frauenarzt. Kein Widerspruch!"

Livija zog mich am Arm zu ihrem Auto und anschließend fuhren wir zum Frauenarzt. Unterwegs machte ich mir Gedanken, wie das Leben mit einem Baby wäre. Ein Baby von mir und Adam. Er war der einzige, mit dem ich Sex hatte und falls ich wirklich schwanger sein sollte. Dann hätte ich Adam für den Rest meines Lebens an der Backe.

Kurz hatte ich den Gedanken, wie es wäre, wenn Demjan der Vater wäre. Würde ich mich freuen?

Tatsächlich verspürte ich nur ein Gefühlschaos und wusste nicht weiter. Wenn Livija nicht bei mir gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich neun Monate durchgeheult, bis ich das Kind hätte zuhause gebären müssen. Und hätte erst dann erfahren, dass ich schwanger wäre.

Wie bin ich bitte nicht selber darauf gekommen, dass Ich schwanger sein könnte?

Eins stand jedoch mit Sicherheit fest. Das Leben hasste mich.

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NO° 14

Alpha's Mate (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt