NO°15

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Ich wusste nicht, dass es so schwer ist darauf zu warten, dass man endlich drankommt. Eigentlich sollte ich mir jetzt Gedanken machen wie es weitergeht, aber stattdessen denke ich, wie schön es doch wäre endlich Pudding zu essen. Mit Gurken natürlich.

Livija neben mir sieht so aus, als ob sie vielleicht schwanger wäre und nicht ich. Ich werde dieses Mädchen nie verstehen. Sie war aufjedenfall aufgeregter als ich.

,,Ich weiß, dass das alles jetzt so plötzlich kommt, und ich weiß nicht, wie ich damit leben soll, falls ich schwanger bin. Ich will nur, dass du weißt, dass du die beste Freundin bist, die man sich nur wünschen kann. Und du weißt ja auch, dass beste Freundinnen kurz mal zum Supermarkt gehen und der fast-schwangeren besten Freundin Pudding und Gurken kaufen."

Kurz wartete ich und schaute dann mit Welpenaugen zu ihr hoch. ,,Also könntest du vielleicht ausnahmsweiße ganz kurz um die Ecke, nur paar Meter, dahin laufen und-"

,,Nein."

,,Aber-"

,,Du verschwendest Luft, die du eigentlich brauchst."

,,Wieso-"

,,Einfach Nein. Nein." Sie hörte sich fast schon wie eine Diva an, aber daran war ich gewöhnt. Das heißt, dass ich es ja mal kurz wieder probieren kann.

Ich rutsche näher zu ihr und setzte ein zuckersüßes Lächeln auf, um bei ihr zu schleimen. Das muss jetzt aber funktionieren, da Livija sicherlich kein empathieloses Wesen ist.

,,Wie wäre es mit spä-"

,,Immernoch Nein." Sie kann mich mal. Beleidigt verschränkte ich meine Augen und schaute sturr auf die Wand gegenüber. Wenn sie es mir nicht holen möchte, dann jemand anderem.

,,Ist ja gut. Dann eben nicht. Aber mein Baby will es. Also musst du es holen." Livija lachte kurz auf und schaute mich mit ihrem Seitenblick an, der schon alles sagte.

,,Du weißt nicht einmal, ob du wirklich schwanger bist. Also Nein."

Wahrscheinlich sehe ich gerade mehr als nur gestört aus. Wie kann man seiner besten Freundin kein Pudding kaufen. Und Gurken.

Als ich kurz davor war einem ganzen Wasserfall freien Lauf zu lassen, schossen Livijas Augen, auf den Eingang und ehe sie sich aufrichten konnte, um mir den Weg zu versperren, sah ich wovor sie mich verstecken wollte.

Und ich wünschte, sie hätte es rechtzeitig geschafft.

Adams Augen strahlten vor Freude, Erleichterung und noch etwas anderem, aber ich wusste nicht Was, wohingegen meine nur Leere ausstrahlten. Ich hatte schon immer daran geglaubt, dass die Augen vieles preisgeben, aber heute verfluche ich diese Tatsache, denn ich wollte wirklich nicht, dass jemand wusste was in mir vorging. Vor allem nicht, dass diese Person Adam war und vor allem nicht in solch einer Situation. Beim Frauenarzt.

Langsam, aber mit großen Schritten kam er auf uns zu und hinter ihm kam auch schon das nächste Problem hineingelaufen. Demjan lief ebenfalls mit großen Schritten auf uns zu, wobei ich das Gefühl hatte, dass die beiden in einem Wettrennen waren. Jede andere Frau im Wartezimmer schaute den beiden hinterher und verfluchte scheisse sie waren wirklich heiß. Und sie hatten diese Aura, die ich nicht beschrieben konnte.

Als die beiden vor uns standen schaute ich Livija kurz gestört an und fragte sie mit meinem Blick, wieso Adam und Demjan hier waren. Sie hingegen schaute mich nicht einmal an und spielte mit ihren Fingern.

Als mein Blick nach oben in Demjans Gesicht rutschte konnte ich nicht anders als ihn anzulächeln. Er war direkt hier bei mir und neben Adam. Er wusste, dass Adam ihn umbringen könnte an Ort und Stelle. Adam müsste sich nicht mal rechtfertigen, weil er mein Mate ist.

Alpha's Mate (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt