NO•17

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Alles drehte sich, als ich wieder zu mir kam. Und mit einem Mal kamen alle Erinnerung hoch. Wir wurden entführt.

Ich versuchte mich voller Panik aufzusetzen, jedoch bemerkte ich schnell, dass ich auf dem Boden saß und, dass ich mit Metallketten an den Hand- und Fußgelenken gefesselt war.

Und ich spürte, wie mich die Übelkit überkam.

,,Endlich. Mira, alles in Ordnung?" fragte mich die sanfte Stimme meiner besten Freundin.

Als ich den Kopf hob, um zu schauen woher die Stimme kam, erkannte ich den Rest der Gruppe. Adam und Darryl befanden sich in derselben Situation wie ich. Nur, dass sie mir und Livija gegenüber saßen. Und, dass sie unbewusst waren.

Livija hingegen saß auf einem alten Metallstuhl, der wahrscheinlich seine besten Jahre schon hinter sich hat.

Ich spürte wie die Tränen in meinen Augen brannten und wie emotional ich wurde. Angst und ich waren keine gute Freunde. Zitternd versuchte ich meinen Bauch anzufassen, denn ich muss ab heute nicht nur mich schützen, sondern auch mein Kind. Die schweren Ketten hinderten mich jedoch daran und aus Verzweiflung entkam mir eine Träne aus meinem Auge.

,,Die Fesseln sind zu fest, ich habe es schon versucht mich loszulösen."

Wütend schüttelte ich an den Fesseln, gab es jedoch schnell wieder auf, da es nichts brachte. Frustriert schrie ich auf und atme schnell ein und aus.

,,Livija, mein Baby-"

,,Beruhige dich", unterbracht mich Livija ,,ich sehe weder Blut, noch siehst du so aus, als ob du Schmerzen hast. Solange du das Baby spürst ist alles gut."

Und tatsächlich, als ob es diese Worte gebraucht hätte fing das Baby an zu treten. Die ersten Tritte und ich bin in dieser bescheuerten Situation.

Traurig schaute ich zu Adam, welcher immernoch bewusstlos war.

,,Livija, ich spüre Tritte."

Plötzlich hatte sie ein 1000 Watt Lächeln, dass ich trotz dieser miesen Situation nur erwiedern kann.

Wir schauten eine Weile nur auf die kleine Kugel, bis ich von meinem Gehirn aus der Traumwelt rausgeschmissen wurde.

Ich schaute auf, zu Adam und Darryl, die immernoch unbewust da lagen.

,,Seitdem wir hier sind sind sie nicht aufgewacht. Durch die Verbindung spüre ich, dass alles gut ist. Wahrscheinlich haben sie zu viel von dem Schlafmittel bekommen."

,,Bist du dir sicher? Sollten sie nicht längst wach sein?"

Sie sah mich beruhigend an, bis sie mir weitere Erklärungen lieferte.

,,Ja, ich bin mir sicher. Wir sind erst seit einer Stunde hier unten. Ich bin als erste aufgewacht und bisher habe ich weder jemand gehört noch gesehen, der nicht zu uns gehört. Der Raum hier hat keine Fenster, aber ich bin mir auch sicher, dass wir nicht in einem Keller sind. Sonst wäre es kälter."

Erst jetzt bemerkte ich, dass wir in einem ziemlich alten Zimmer ohne Fenster saßen. Der Raum war nicht sonderlich groß, es hätten bstimmt 10 weitere Personen reingepasst.
Die Wände waren gelb und schwarz, wobei der Boden lila war.

Als ich sprach klang meine Stimme wie immer fest und laut. ,,Also, wer auch immer das Zimmer hier entworfen hat, hat überhaupt kein Geschmack."

Livija wollte mir gerade antworten, als wir ein Murmeln hörten. Mein Kopf schellte in Adams Richtung und als ich bemerkte, dass er blinzelte fiel all die Last von meinen Schultern.

,,Mira." Adams Stimme klang so, als ob er erst aufgewacht wäre.

,,Adam? Ich bin hier. Wach auf." meine Stimme holte ihn zurück in die Relität, als er mit gelben Augen, in die meine schaute.

Sein Blick blieb an mir hängen, bis er schließlich seinen Blick auf mein Bauch senkte, nur um daraufhin den Raum zu betrachten.

,,Gehts euch gut?" fragte er, als wäre er die Ruhe in Person.

,,Ja. Alles bestens." Ich lächelte ihn an, so gut es eben ging.

,,Gut. Darryl?"

Darryl knurrte nur und war kurz davor zu sich zu kommen. Kurz schüttelte er seinen Kopf und blinzelte, um zu realisieren wo er war. ,,Scheisse man, was ist passiert?"

Adam schaffte es Darryl aufzuwecken und zusammen versuchten sie einen Ausweg zu finden, obwohl es sowieso nur eine Tür im Raum gab.

Etwas enttäuscht schaue ich nach unten. Sollte er nicht etwas panischer oder besorgter sein? Schließlich ist das auch sein Kind. Er hat nur gefragt und das war's.

Plötzlich hörte ich, wie jemand die einzige Tür im Raum öffnete. Adam versuchte so groß wie nur möglich zu wirken und Darryl knurrte weiter und der Anblick von den beiden war nicht schlecht. Wären ich und Livija keine Werwölfe hätten wir uns schon längst in die Hosen gemacht.

Als wir aufblicken und das Zimmer mit Licht durchflutet wurde bekamen wir alle große Augen.

Denn die Person, die durchkam hatte wahrscheinlich keiner von uns erwartet.








































Demjan stand in seinem Smooking im Türrahmen. Hinter ihm zwei weitere Werwölfe, dass konnte ich riechen.

Livija sah ihren Bruder entgeistert an und versuchte irgendetwas zu sagen.

,,Moment. Du hast uns entführt?! Was fällt dir eigentlich ein, wir dachten, dass wir dir vertrauen können! Du bist mein Bruder und gleichzeitig ein enger Freund von uns allen!"

Demjan knurrte etwas undeutliches, wobei die anderen Wölfe auf uns zukamen und uns losmachten. Er fuhr sich gestresst durchs Gesicht und schlug plötzlich mit seiner Faust gegen die Wand neben ihm.

,,Das war nicht geplant. Ich wusste nichts davon. Meine Wölfe hielten euch für Eindringlinge, obwohl ihr schon seit Monaten da seid. Also haben sie euch überwältigt, weil ihr angeblich eine große Gefahr dargestellt habt."

,,Du Bastard willst uns jetzt echt klar machen, dass das alles ausversehen war?'' Adam lachte kurz auf, bis seine Wut die Oberhand gewann.

,,SIEHT DAS HIER NACH ETWAS AUS, DASS AUSVERSEHEN PASSIERT IST?! MEINEM KIND HÄTTE ETWAS PASSIEREN KÖNNEN!"

Ah, da ist ja die Besorgnis, die ich vorhin sehen wollte.

Demjan schaut mich kurz an, was ich nur mit einem traurigen Blick erwidern konnte.

,,Es tut mir Leid. Sowas wird nicht wieder vorkommen. Macht euch keine Sorgen."

Er dreht sich um und geht ohne weiteres aus dem Zimmer.

Ob es wohl stimmt, dass das ein Fehler war? Können wir ihm wirklich vertrauen? Oder spielt er uns nur etwas vor? Aber, wenn er auch wirklich etwas vorhatte, würde er Livija, seine Schwester, in Gefahr bringen?

Nachdem wir alle frei waren wurden wir rausgeführt und standen etwas verzweifelt vor dem Tor des Anwesens. Wir befanden uns die ganze Zeit in einem gesichterten Anwesen mitten in Moskau. In der Innenstadt.

Als wir mit dem uns zugestelltem Auto zu mir nach Hause fuhren sprach keiner. Niemand schaute sich an. Wir hatten in zu kurzer Zeit zu viel Stress erlebt.

Das einzige, was mich davon abhält mich komplett allein zu fühlen, sind die sanften Tritte meines Babys. Auch wenn es sich bescheuert anhört. Es hilft wirklich. Es lässt all die unnötigen Gedanken verschwinden, wie z.B. dass Demjan uns hintergangen hat. Ob nun mit Absicht oder nicht.

Ich hoffe einfach, dass er sowas nicht vorgehabt hat. Trotz allem, was er mir alles getan hat, ist er mir sehr ans Herz gewachsen. Wenn er uns tatsächlich hintergeht, dann...

Dann weiß ich nicht weiter.

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NO•17

Alpha's Mate (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt