Teil 12

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Er hat mich markiert. Einfach so, gegen meinen Willen.
So sehr ich auch möchte, ich kann meine Tränen nicht stoppen, kann mich nicht bewegen, kann nicht mal schreien, wie unfair ich das finde.
Selbst zu Sky kann ich keine Verbindung herstellen.
Da sind nur die Bilder in meinem Kopf, wie er mich an die Wand drückt, wie er mich beißt und danach nur noch Schmerzen.
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, was passiert ist, weiß nicht wie ich jemals wieder irgendjemandem unter die Augen treten soll.
Wie automatisch schließt sich meine Hand um den Anhänger an meiner Kette. Ich weiß nicht mehr wer ich jetzt bin. Wie gerne wäre ich wieder sieben, hätte eine Familie und ein Rudel, das mich beschützt. Doch jetzt bin ich alleine, ganz alleine.

Irgendwann muss ich mich in den Schlaf geweint haben, denn als ich wieder aufwache strahlt Licht in das Zimmer. Ich kann spüren, dass er nicht da ist und bin erleichtert.
Mein Körper ist jetzt in Anziehsachen gehüllt. Ein viel zu großes rotes Shirt und eine Boxershorts. Seine Sachen, wie ich am Geruch erkennen kann.
Auf dem Nachttisch steht wie immer etwas zu essen. Doch heute werde ich es nicht anrühren. Ich bleibe einfach liegen. Auf dem Bett, welches sich jetzt nicht mehr weich und warm anfühlt, sondern hart und kalt.
Obwohl ich gerne wenigstens von dem Bett runter gehen würde, schaffe ich es nicht, mein Körper will nicht, weiß nicht wohin. Es ist egal wo ich hingehe, heute Nacht wird er mich eh wieder ins Bett zerren und wer weiß was er dann mit mir macht. Der Gedanke macht mir Angst, ich zittere, aber trotzdem bleibe ich liegen. Beobachte wie die Sonne sich bewegt und sich die Schatten der Bäume verschieben, wie sie langsam untergeht und es dunkel wird.
Höre das Geräusch des Schlüssels, seine Schritte und spüre seine Präsenz. Noch immer habe ich mich nicht bewegt und kein Geräusch von mir gegeben.

Das Bett senkt sich leicht als er sich darauf niederlässt, er räuspert sich. „Es tut mir Leid kleine Mate", sagt er vorsichtig. Seine Worte kommen bei mir an, aber sie ergeben keinen Sinn. „Ich wollte dir nicht weh tun. Du machst mich bloß so verrückt.", redet er weiter. „Ich hätte dir erklären müssen was ich mache, warum ich das mache", spricht er stockend weiter, „aber ich wusste nicht wie."
Ein Arm schlingt sich um meine Taille, zeiht meinen Körper an seinen heran.
Ich lasse es geschehen, es ist mir egal, es kann nicht schlimmer werden, als es bereits ist. „Bitte, sag doch was.", fordert er mich fast flehentlich auf.
Ich spüre wie er sich wieder von mir löst, als ich nicht reagiere.

Noch 4 Wochen und 2 Tage, ist der Gedanke an dem ich mich festhalte und der mich letztendlich einschlafen lässt.


little Shadow PrinzessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt