Teil 40

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Lily PoV:
„Niemals hätte irgendjemand von uns, auch nicht unter Folter behauptet ich hieße Chris.", erklingt jetzt zum ersten Mal Christophs Stimme ich kann eine einzelne Träne an seiner Wange herunterlaufen sehen, „Wer hat euch das gesagt?"
Seine Stimme klingt so schmerzvoll als er den Namen Chris ausspricht. Den Namen unter dem ich ihn kenne und von dem ich keine Ahnung habe warum er ihn jetzt nicht mehr trägt.
Ich muss unbedingt zu ihm. Muss ihm sagen, dass es mir Leid tut, muss ihn trösten.

Ich winde mich in Damiens Armen um auf den Boden zu gelangen, doch er will mich nicht loslassen. Seine Hände schließen sich fest um meine Hüften.
„Lass mich los. Bitte. Ich muss zu ihm", flehe ich ihn an. Ich spüre wie sich in meinen Augen die ersten Tränen sammeln. Mein Mate knurrt nur und scheint nicht gewillt mich loszulassen.
Also versuche ich ihm über unser Band meine Gefühle zu schicken. Ihm klarzumachen wie wichtig es mir ist, dass er mich loslässt.
Ich spüre wie sich sein Griff lockert und ich vorsichtig auf dem Boden abgesetzt werde.

Mit vorsichtigen Schritten gehe ich in Richtung der Gefangenen. Bis ich direkt vor ihm stehe. Dann hocke ich mich auf hin.
Meine Hand wischt wie selbstverständlich seine Träne weg, während ich spüre wie mir die ersten Tränen über die Wangen laufen. Damiens Knurren nehme ich nur entfernt wahr.
Ich sammle all meinen Mut zusammen und hohle noch einmal tief Luft. Dann traue ich mich endlich das zu tun, wovor ich mich seit meinem ersten Besuch hier gedrückt habe. Ich hebe meinen Blick und schaue in seine Augen.
„Ich war das.", sage ich dann. Meine Stimme ist nur ein Flüstern, viel zu sehr nehmen mich seine Augen in Beschlag. Sie sind mir so vertraut und trotzdem kann ich gerade fast nur Schmerz in ihnen lesen. In meiner Kindheit war das nie so, seine Augen haben immer gefunkelt.
Im ganzen Raum ist es jetzt still. Alle scheinen auf eine Reaktion von uns zu warten.
Jetzt kann ich sehen wie etwas in seinem Blick sich ändert, wie Unglaube und Verwirrung darin aufblitzt.
Langsam streckt er eine Hand nach mir aus und ich denke, dass er mich ebenfalls trösten will. Doch seine Hand wandert nicht zu meiner Wange sondern an der Schnur meiner Kette entlang in meinen Ausschnitt. Seine Hände zittern als sie sich um den Mondanhänger daran schließen.
Und dann ist die Stille mit einem Mal vorbei.

Damien knurrt wütend auf und schreit: „Wie kannst du es wagen meine Mate anzufassen."
„Das war sicher keine Absicht.", höre ich Jonas Versuch ihn zu beschwichtigen.
Und dann schließen sich starke Arme um meinen Körper und ich werde mit enormer Kraft von Chris weggezogen.
Ich stoße einen erschrockenen Schrei aus. Und dann spüre ich wie die Kette reißt, da er sie immer noch festhält.
Nur am Rande bekomme ich mit wie Damien mich zur Tür tragen will.
Ich schlage mit Händen und Füßen um mich und versuche den einzigen Gegenstand der mir noch geblieben ist zurück zu bekommen. „Nein. Gib sie mir wieder.", schluchze ich währenddessen.
Verzweifelt halte ich mich am Türrahmen fest als mein Mate mich raustragen will.
Ich sehe am Rande, dass Jack den Raum schon verlassen hat und höre Liam zu Jonas sagen: „Wir gehen jetzt sofort." Er packt ihn an der Schulter und schiebt ihn Richtung Tür.
Alle Blicke scheinen auf mir zu liegen.
Damiens Atem streift über meinen Nacken. „Kleine Mate beruhig dich.", flüstert er.
Aber ich kann und will mich nicht beruhigen und ich spüre an seiner angespannten Haltung, dass auch er alles andere als ruhig ist.
Gerade als Liam es schafft Jonas durch die Tür zu schieben, gelingt es meinem Mate meine Finger vom Türrahmen zu lösen.
Verzweifelt werfe ich noch einen Blick in den Raum. Wo Chris einfach nur da sitzt und stumm meine Kette betrachtet.
Jack schließt gerade die Tür, als Chris seinen Blick hebt, mir in die Augen sieht und seinen Lippen ein leises: „Lilian" entkommt.


little Shadow PrinzessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt