little Shadow Prinzess

Teil 39

David PoV:
Wir sitzen in unserer Zelle und die Stimmung ist angespannt. Wir wissen, dass die Verhandlungen gestartet sind und auch dass sie nicht gut für uns laufen.
Wir hören Schritte auf dem Gang und schon wird die Tür geöffnet. Ich bin verwundert so viele Leute zu sehen. Ganz vorne steht Jonas, dahinter der Alpha der seine Mate auf dem Arm hat und dann kommen der Beta und mein Mate. Sein Anblick ist jedes Mal wieder etwas besonderes für mich. Er ist schön, aber nicht auf eine klassische Weise.
Wenn es überhaupt noch möglich ist, ist die Stimmung mit ihrem Betreten noch angespannter geworden.
Die kleine Luna ist wieder dabei, linkt mein bester Freund mir, es wird also sicher unterhaltsam.

Jonas tritt noch näher an uns heran und setzt sich zu uns. Bevor er zu reden beginnt muss er sich räuspern, was wenn ich Christophs Blick richtig deute nicht nur mich nervös macht.
„Die Forderungen die an uns gestellt werden, können wir nicht erfüllen.", beginnt er zu reden, „David soll hierbleiben und für euch andere wird ein viel zu hoher Preis gefordert. Wir können entweder dich Erik oder dich Christoph freikaufen."
Damit ist klar warum er so angespannt wirkt.
Um ehrlich zu sein bin ich nicht überrascht, dass ich hierbleiben muss. Mein Mate sieht nicht so aus als würde man mit ihm über so etwas verhandeln können. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich hier bleiben möchte ist mein Wolf sich sicher. Er will seinem Mate zumindest eine Chance bieten und glaubt immer noch daran, dass unser Mate sich für uns ändern kann. Aber dass der Preis so hoch ist, dass nur einer der beiden anderen freikommen kann, schockt mich. Wie wollen sie entscheiden wen sie freikaufen.
Mein Blick schweift zum Alpha dieses Rudels, er sieht sehr mit sich zufrieden aus. Seine Mate hingegen kann ihre Überraschung nicht verbergen, anscheinend sind die Informationen auch für sie neu. Sie guckt mit weit aufgerissenen Augen zwischen Christoph und Erik hin und her. Mein Mate hat ein Grinsen im Gesicht und mustert mich unverhohlen. Der Beta des Rudels wiederum scheint auch verwirrt.
Langsam frage ich mich, ob der Alpha irgendwen in seinem Rudel in seine Pläne einweiht, wenn Luna und Beta nicht zu wissen scheinen.
Doch dann murmelt er: „Chris ist also die Abkürzung von Christoph."

Unsere vier Blicke liegen augenblicklich auf ihm. Was hat er da gerade gesagt?
„Was?", findet Erik als erster seine Sprache wieder.
Doch er winkt nur ab. „Nicht wichtig.", sagt er, „Ich habe mich nur schon länger gefragt ob Chris sein Name oder bloß eine Abkürzung ist."
„Wie kommt ihr auf Chris?", fragt jetzt Jonas verwirrt. Seine Stimme klingt belegt. Ein Blick zu Christoph zeigt mir, dass seine Hände leicht zu zittern beginnen. Ich weiß warum. Und auch Jonas und Erik gucken ihn wissend an.
Aber woher weiß das andere Rudel, dass er den Namen nicht ertragen kann.
„Das habt ihr doch selbst gesagt.", erklärt der Alpha ungehalten.
„Wir haben gar nichts gesagt.", antworte ich sofort.
„Natürlich habt ihr das.", beginnt der Beta zu reden, „ihr habt uns eure Namen und euer Rudel genannt. Anderenfalls hätten wir euch doch gar nicht am Leben gelassen." 

Es wird still in der Zelle. Jeder scheint jeden ganz genau zu mustern, um herauszufinden was hier vor sich geht. Nur der Blick der Luna, hängt an Christoph.
„Vielleicht ist es besser wir gehen jetzt.", sagt da mein Mate, „du hast ihnen gesagt was du sagen wolltest. Also Besuch vorbei." Dabei deutet er auf Jonas.
Doch der räuspert sich und sagt dann: „Ich würde das schon gerne klären. Wie stark müsst ihr meine Rudelmitglieder gefoltert haben, dass sie sich nicht mal mehr daran erinnern euch etwas gesagt zu haben." „Wir wurden nicht gefoltert.", wirft Erik sofort ein.
„Niemals hätte irgendjemand von uns, auch nicht unter Folter behauptet ich hieße Chris.", erklingt jetzt zum ersten Mal Christophs Stimme ich kann eine einzelne Träne an seiner Wange herunterlaufen sehen, „Wer hat euch das gesagt?"
Nun tauschen der Beta und der Alpha verwirrte Blicke aus. Dann sehen sie zu ihrem Tic.

Bevor dieser jedoch etwas sagen kann, wird die Aufmerksamkeit aller von der jungen Luna beansprucht, welche versucht sich aus den Armen ihres Mates zu lösen. „Lass mich los. Bitte. Ich muss zu ihm.", spricht sie mit brüchiger Stimme. Auch in ihren Augen haben sich Tränen gebildet.
Ihr Mate knurrt nur, lässt sie jedoch wiederstrebend los.
Mit vorsichtigen Schritten kommt sie auf uns zu, schiebt sich an Jonas vorbei und bleibt nur Zentimeter vor Christoph hocken. Sie streckt ihre Hand aus und wischt seine Träne vorsichtig weg. Ihr Mate stößt als Reaktion nur ein weiteres Knurren aus.
„Ich war das.", höre ich sie dann flüstern.