„Wer bist du?", wendet sich Luis mit misstrauischem Unterton und zusammengekniffenen Augen an den Mann. Gelbe Augen stechen ihm durch die Ritze der Maske entgegen. Vorsichtig nähert sich das Drachenkind. Seine Hand liegt auf dem Griff seines Schwertes.
„Luis, ich glaube ich weiß wer das ist!", mischt sich Fabian ein. Er zieht ihn an der Schulter zurück als würde er nicht wollen, dass Luis ihm noch näherkommt.
„Ach, ja", kommt der Mann Luis mit einer selbstgefälligen Stimme zuvor. Mit einem Blick auf den Fremden bemerkt Luis sofort wie hoch er die Nase trägt. Sein Blick verfinstert sich.
„Jetzt schau nicht so. Schließlich hast du keinen Grund dazu, Luis" Nun geht der Fremde einige Schritte auf sie zu.
„Bleib zurück!", ruckartig zieht Luis sein Schwert. Sofort bleibt der Fremde stehen. Er legt den Kopf schief.
„Du richtest dein Schwert gegen den falschen. Ich werde dich nicht zu meiner Zeit erblinden lassen"
„Zu deiner Zeit?", faucht Luis, „Und was meinst du mit erblinden? Antworte sofort!" Unwohl klammert Luis sich an sein Schwert. Seine Stimme schallt durch den gesamten Saal und prallt an den Wänden wieder ab.
„Kein Grund gleich so unfreundlich zu werden" Schweigend starrt Luis den Mann in die arroganten Augen, „Jemand anderes tut dir das an. Jemand in diesem Raum", erklärt er und Luis kann sich vorstellen wie sein Mund sich unter der Maske zu einem breiten Grinsen verformt. Ein unheimlicher Schauer jagt ihm den Rücken hinunter. Der Fremde hebt seine Hand und sein Zeigefinger wandert durch den Raum bis er auf Fabian zum Stehen kommt, „Und zwar er!"
„Ich!", ruft Fabian entsetzt, „Aber das kann nichts sein. Ich würde niemals..."
„Und jetzt hör endlich auf so unschuldig zu tun! Du wirst nicht immer so schwach und hilflos bleiben. Irgendwann packst du diese Krankheit mit dem Namen ‚Schwäche' und lässt sie im Keim ersticken.", erklärt er mit fester, selbstsicherer Stimme, „Und dann wirst du Luis Tod nur herbeisehnen"
„Du wirst was?", fragt Luis fassungslos, während er sich an den Dämon wendet. Fabian schüttelt hektisch den Kopf.
„Nein! Das würde ich nie tun! Ich..." Fabian kommt nicht weiter. Denn Luis packt ihn bereits an der Kehle. Wütend drängt er ihn rückwärts bis er ihn würgend gegen eine Wand drückt. Blind vor Wut drückt er fester. Luis spürt wie sich Fabians Finger um die Handgelenke des Drachenkindes wickeln. Verzweifelt versucht er den Griff dadurch zu lockern. Jedes Mal, wenn er kurz davor steht durch seine Raumkräfte zu verschwinden, drückt Luis fester, um seine Konzentration zu stören.
„Luis! Beruhig dich! Merkst du nicht wie er mit deinen Gefühlen spielt?", versucht Silvio ihm einzureden.
„Sei still, Beta!", fährt Luis ihn an. Seine Wangen glühen vor Zorn und er spürt wie sein Kopf anfängt zu Schmerzen, trotzdem drückt er fester. Sein Atem geht hektisch auf und ab.
„Er...", versucht Fabian herauszubekommen, „Ich..."
„Luis lass ihn los!", Silvio zieht sein Dolch, „Siehst du nicht, dass er keine Luft bekommt!"
„Das tötet ihn doch sowieso nicht! Also misch dich nicht ein!"
„Er... ist... ich...", bringt Fabian keuchend hervor.
„Lass ihn los, Luis!", dröhnt eine sanfte Stimme an sein Ohr. Langsam wird Luis Griff wieder lockerer als ihn die Stimme und der süße Duft einhüllt. Er wendet seinen Kopf und erkennt die aus Nebel gebildete Gestalt seiner Mutter. Als er sie sieht, lässt er fassungslos den Dämon fallen. Er vernimmt ein keuchendes Husten von Fabian und seine Wut ist wie weggeblasen. Er blinzelt verwirrt.
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Die Drachenlegende - Die Kinder der Leere
Fantasy„Es wird nie wieder wie früher werden!", faucht Milan die zerbrechliche Gestalt vor ihm an. Einige Tränen lösen sich aus den Augen seiner Freundin und rollen über die heißen Wangen. „Es tut mir leid, aber er muss seine Strafe bekommen. Wenn ich es...