Teil 32

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Alles erinnert mich an den Tag , vor ein paar Tagen , wo ich sie mit blutenden Handgelenken auf den Krankenhausdach gefunden habe. Seit dem bange ich jeden Tag das sie es schafft. Es gibt da so viel was ich ihr noch sagen möchte , auch dass Tobias endlich hinter Gittern sitzt. " Komm mein kleiner Schatz , jetzt gehen wir die Mama besuchen" sage ich liebevoll zu Lillli , nahm sie hoch , wickelte sie , zog sie an und legte unsere kleine Tochter in ihren Kinderwagen. Ich hasse Krankenhäuser denke ich als wir das hässliche graue Gebäude betreten und in Richtung Steffs Zimmer zu gehen. Dort angekommen , nahm ich Lilli aus ihrem Kinderwagen und legte sie wie jeden Tag auf ihre Brust , damit Stefanie und Lilli sich körperlich nah waren. Ich kuschelte mich an die beiden und schon waren meine Tränen wieder da. Hannes und Nowi wussten von alle dem hier nichts . Bis jetzt hatte ich noch keine einzige Gelegenheit gehabt , mit ihnen zu reden. Inzwischen sind meine Tränen  mehr und mehr geworden , so dass sich eine große nasse Pfütze auf dem Bett gebildet hatte. Doch ich achtete nicht mehr darauf. Alles brannte in mir , wie ein Scheiterhaufen in meiner persönlichen Hölle. Mein Leben in mir ist schon längst ausgestorben, ich besitze keinen Funken mehr an Hoffnung, dass sie es überhaupt schafft. Alle haben sie aufgegeben , ich will meine Traumfrau nicht aufgeben. Aber ist es den  dann besser? Mit allem abzuschließen? Es geht nicht. Lilli darf nicht ohne ihre Mutter aufwachsen , dass geht nicht und ohne Steff macht mein Leben keinen Sinn mehr. Ich schaff es einfach nicht mehr. Die Panikattacken haben in letzter Zeit ganz schön zu genommen. Seit Wochen konnte ich mit keinem anderen sprechen , hab alles in mich hineingefressen. Und immer wenn wer angerufen oder geklingelt hat , hatte ich noch nicht mal die Kraft aufzustehen oder einfach nur meine Hand, nach dem Telefon  auszustrecken. Mein Leben hatte sich geändert, alles ist noch ganz neu , ausheiterem Himmel Vater werden , die geliebte Traumfrau auf Selbstmord Mission . Schlimmer kann es wahrscheinlich nicht mehr werden oder? Hatte ich mich getäuscht?  Setzt noch jemand eine Schüppe Sand auf mich , damit ich entgültug unter der Last an Schuld , Angst und Sorgen begraben werden kann. Keiner soll jemals auf die Idee kommen mich auszubuddeln, außer Stefanie. Schön wäre es. Lilli war inzwischen auf Stefanies Brust eingeschlafen , der sich hebte und senkte , zwar langsam , aber dennoch atmete sie noch. Es gab mir das Gefühl, dass  es in Stefanie Leben gab.



Tränen eines EngelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt