Teil 35

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Heute nur ein Teil:)

"Man kann mir hier keiner sagen wie es meinem Bruder geht " Schreie ich wütend  in den ellenlangen Krankenhausflur. Jeder an mir vorbei rennt und meine Fragrei abbekommt, findet jedesmal eine neue Ausrede "Wir können Ihnen leider nichts sagen" oder "Warten Sie doch bitte auf den behandelnden Arzt". Doch mehr als nur diese Antworten bekam ich nicht , verzweifelt laufe ich weiter mit Lillli auf dem Arm auf und ab . Ein Blick auf sie verriet mir , dass die kleine Maus eingeschlafen war. So sehr ähnlich sieht sie Stefanie und Thomas , dass mir noch mehr schmerzhafte Erinnerungen hochkommen. Die ganzen Bilder , der letzten Stunden laufen in meinem Kopf ab. "Komm ich nehm sie mal,dir fallen ja fast die Arme ab , du solltest dich mal ausruhen." höre ich Nowi sagen , der hinter mir mit verwuschelten Haaren und verschlafenem Gesicht aufgetaucht war. Ganz langsam drehe ich mich , um ihm Lilli in die Arme zu legen. "Hast du es gewusst" flüstere ich Nowi zu, dieser schüttelte nur den Kopf. Die ganze Zeit schon beschäftige ich mich mit dieser verdammten einen Frage, die ich so gerne aus meinen  Gedanken streichen möchte . "Was haben wir nur falsch gemacht? " rutschte mir die nächste unbeantwortete Frage heraus und gleich die nächsten :" Wieso haben wir nicht genau hingesehen?  Wie ist es dazu gekommen? Was war zwischen den beiden passiert? Wieso hat keiner was gesagt von beiden , VERDAMMT NOCHMAL! !!!"Sofort war weinen zu hören, erst jetzt merke ich, dass ich viel zu laut war und Lilli geweckt hatte, schnell halte ich mir die Hand vor den Mund, doch es war zu spät. Sie hörte nicht mehr auf zu weinen, verzweifelt raufe ich mir meine Haare, während Nowi Lilli sanft hin und her wiegte. „Man Hannes, kannst du wenigstens ein bisschen Rücksicht auf die kleine Maus nehmen sie kann wirklich nichts dafür.“ Kam es warnend von Nowi. Er hatte in diesem Punkt recht, ich hätte nicht so über reagieren sollen, aber nein mir ist alles zu viel geworden, normalerweise bin ich doch derjenige der immer die Ruhe bewahrt, egal wie verzweifelt die Situation gerade ist. Aber es geht hier um meinen Bruder und meine beste Freundin Stefanie.“ Herr Stolle Herr Nowak?“ fragte jemand. Abrupt drehe ich mich auf meinem Absatz um und sehe direkt in das Gesicht von einem Arzt in einem komischen grünen Anzug oder was auch immer der da anhatte. Auf seinem Namensschild war Dr. Bähr zu lesen. „Ja si sin sind wi wir.“ Stottere ich, noch nicht einmal vernünftige Wörter brachte ich zustande, zu aufgeregt war ich, als der Arzt anfing zu sprechen. Mein Herz klopfte von Sekunde zu Sekunde schneller und schneller. Auch Nowi stand ganz angespannt neben mir. „Also es ist so na ja wie soll ich es Ihnen am besten beibringen…“ druckste der Arzt rum, um anschließend von einem auf den anderen Fuß zu treten. Lange machte ich diese Anspannung nicht mehr mit. „Es ist so dass…“ Meine Ohren waren wie auf Taub geschaltet, als der Arzt seelenruhig weiter sprach konnte ich nur dastehen und in die Leere starren, so merkte ich auch nicht, dass Dr.Bähr schon längst wieder verschwunden war. Irritiert sehe ich zu Nowi, der sich kurz räusperte und zu sprechen begann.

Tränen eines EngelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt