Geschrieben von: asds_1
Fandom: Panic! at the Disco
Eine unerwartete Begegnung
Mist, Mist, Mist... Hektisch kramte ich in meiner Handtasche nach meiner Einkaufsliste. Dabei streife mein Blick zufällig meine Armbanduhr, was meine Panik nur noch verstärkte. Es war kurz vor neun und in weniger als einer halben Stunde würden die meisten Geschäfte und Läden für heute schließen. Und wenn ich bis dato nicht alle meine Weihnachtsgeschenke gefunden hätte, würde ich morgen ein verdammt großes Problem haben. Denn immerhin war morgen Weihnachten und mir fehlten immer noch einige Geschenke für meine Familie...
Endlich fühlte ich unter meinen Fingern das Stück Papier und zog es erleichtert hervor. Nur noch 3 Geschenke. Das Parfüm für meine Tante Rose, das neuste Kochbuch für meine Mutter und noch den irischen Whisky für meinen Vater, den er sich so doll gewünscht hatte. Ich atmete tief durch und hob dann meinen Blick. Lächelnd blieb er an der Decke hängen. Immer wieder faszinierte mich die wunderschöne Deko in der Mall, die sich jedes Jahr aufs Neue übertraf. Überall wurden die Geländer von Lichterketten geziert, vereinzelte Weihnachtsbäume standen an den Wegrändern und von der Decke herunter hingen riesige Schneeflocken, die dem ganzen eine atemberaubende Atmosphäre verliehen. Schon viel zuversichtlicher machte ich mich auf den Weg zur Drogerie, die eigentlich nur ein paar Läden weiter war. Ich würde es doch wohl noch schaffen, die paar Geschenke zu kaufen...
Verträumt und verzaubert bahnte ich mir meinen Weg durch die Masse an Menschen, die wohl alle ihre letzten Einkäufe zu erledigen schienen. Immer wieder wurde ich von den Seiten angerempelt, doch konnte nie erkennen, wer genau es tatsächlich gewesen war. Seufzend drückte ich mich an einem älteren Ehepaar vorbei, das mitten auf dem Weg stehen geblieben war und somit alle aufhielten. Aber ich wollte mir meine Laune nicht von solchen Lappalien verderben lassen. Ich sollte mich lieber auf morgen freuen!
Auf einmal spürte ich einen heftigen Stoß von rechts und kurz darauf verlor ich das Gleichgewicht und stolperte auf den Boden. Gerade so konnte ich mich noch mit den Händen abfangen, doch der komplette Inhalt meiner Handtasche entleerte sich über den grauen Boden des Einkaufzentrums. Verärgert ließ ich meinen Blick durch die Umgebung huschen, um den Übeltäter ausfindig zu machen. Doch als ich meinen Kopf zur Seite gedreht hatte, blickte ich plötzlich in ein wunderschönes Paar haselnussbrauner Augen, die mich ganz in ihren Bann zu ziehen schienen. Wie eingefroren starrte ich in diese Augen, die mich warm musterten. „Alles okay bei Ihnen?" Seine tiefe und raue Stimme verschlug mir beinahe den Atem. Immer noch konnte ich den Mann vor mir nur anstarren, unfähig mich zu bewegen. Sein kantiges Gesicht, seine gerade Nase, seine verwuschelten Haare, die unter einer Baseballkap hervorlugte. Seine ganze Erscheinung verschlug mir einfach nur den Atem.
„Hey, geht es Ihnen gut?", fragte er wieder. Ich kniff einmal kurz die Augen zusammen und versuchte, mich wieder einigermaßen zu fassen. „Ehm...Ja.", stotterte ich mit brüchiger Stimme und fuhr mir nervös durch die Haare. „Sicher?", hakte er nach, während er meinen Labello aufsammelt und ihn mir reichte. „Ja, wirklich. Danke.", antwortete ich, diesmal etwas gefasster und nahm den Labello aus seiner Hand. „Tut mir übrigens total leid, dass ich dich...eh.... Sie angerempelt habe. Ich war gerade etwas in Gedanken.", meinte er verlegen lächelnd. „Alles gut, das kann ja jedem mal passieren.", entgegnete ich, nun ebenfalls mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. „Dann ist gut.", meinte er uns schnappten sich dabei noch ein paar Dinge, die aus meiner Tasche gefallen waren. Als er sie mir reichte, berührten uns unsere Hände für einen kurzen Augenblick. Wie ein Blitz durchfuhr es mich und ich starrte wie gebannt auf die Stelle meiner Hand, die gerade noch von seiner berührt worden war. Wie konnte das sein? Wie konnte das sein, dass mich dieser Typ vom einen auf den anderen Moment so verzaubert hatte?
„Hier, bitteschön.", riss mich seine raue Stimme aus den Gedanken, als er mir meine Kopfhörer in die Hand drückte. Etwas perplex nahm ich diese entgegen und stopfte sie zurück in meine Handtasche. Währenddessen erhob sich der Mann und hielt mir anschließend seine Hand hin. Zitternd nahm ich sie entgegen und ließ mich von ihm auf die Beine ziehen. „Danke...", murmelte ich, als ich wieder stand. „Kein Problem, immerhin war das ja meine Schuld.", meinte er und kratzte sich verlegen am Kopf. „Wie gesagt, ist ja nichts passiert.", meinte leise.
„Ich bin übrigens Brendon. Brendon Urie." Überrascht blickte ich zuerst ihn, dann seine Hand an, die er mir abwartend entgegenstreckte. Überfordert schüttelte ich diese und stotterte: „Kim. Ich bin Kim." „Schön, dich kennenzulernen, Kim.", sagte er mit einem breiten Lächeln, das mein Herz kurzzeitig zum Aussetzten brachte. „Ehm...also... vielleicht hast du ja Lust, mit mir einen Kaffee trinken zu gehen oder so.... Also so als Entschädigung für die Geschichte gerade.", meinte er dann und fuhr sich verlegen durch die Haare. Hatte ich das gerade richtig verstanden? Dieser verdammt heiße Typ da vor mir wollte mit mir einen Kaffee trinken gehen? Mit mir, dem langweiligsten, unattraktivsten Menschen auf dem Planeten?
„Ist das jetzt ein „ja" oder ein „nein"?", fragte er grinsend. „Ja!", rief ich etwas lauter als gewollt. Peinlich berührt blickte ich ihn an, doch er lächelte nur. „Das war dann ja eindeutig.", meinte er verschmitzt grinsend. Verlegen blickte ich auf meine Schuhspitzen, die von Schneematsch überzogen waren.
„Aber da fällt mir ein; ist es nicht ein bisschen zu spät zum Kaffeetrinken?", fragte er mit einem Blick auf die Uhr. „Naja, wir müssen ja nicht unbedingt einen Kaffee trinken gehen. Es gibt da auch ne Bar um die Ecke...", meinte ich mit erstaunlich gefasster Stimme, was mich ehrlich gesagt ziemlich wunderte. Normalerweise war ich nie der Typ, der wirklich gut mit anderen reden konnte. Brendon schien kurz zu überlegen, dann wurde sein Lächeln noch breiter. „Also ich bin dabei.", meinte er. Nun konnte auch ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. „Aber mir fällt gerade ein, dass ich noch ganz kurz eine Kleinigkeit besorgen muss. Möchtest du mitkommen?", fragte er. „Klar!", antwortete ich. „Gut, dann gehen wir noch ganz schnell in die Drogerie und anschließend steht unserem Abend in der Bar nichts mehr im Wege.", sagte er zwinkernd und drehte sich ein Stück zur Seite. So wir er das formulierte, klang das ja fast wie ein Date... Aber stopp! So weit durfte ich gar nicht denken, sonst würde ich wahrscheinlich sowieso enttäuscht werden. Er wollte einfach nicht unhöflich sein und sah das nur als Entschuldigung. Und morgen würde er mich wieder vergessen haben und womöglich mit seiner Freundin oder so gemeinsam Weihnachten feiern.
„Kommst du?" Seine Frage riss mich aus meinen Gedanken und ich schaute mich kurz verwirrt um, bis ich ihn ein paar Meter vor mir stehend bemerkte. „Ja, klar. Sorry.", meinte ich und stolperte ihm die paar Schritte entgegen. Gemeinsam quetschten wir uns durch die Menschenmassen, wobei ich ihn einige Male aus den Augen verlor. Doch irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, kamen wir heil an der Drogerie an. „Na endlich...", brummte ich genervt von den anderen Menschen vor mich hin. Brendon lachte kurz bei meinem Kommentar. Und schon wieder wurde ich ganz von seinem Lachen in den Bann gezogen. Schweigend stiefelte ich ihm hinterher, denn er schien zu wissen, wohin er wollte. Doch als er dann in der Make-up Abteilung stehen blieb und sich etwas überfordert durchs Gesicht strich, konnte ich mir ein kurzes Auflachen nicht verkneifen. „Suchst du was Bestimmtes?", fragte ich grinsend. „Naja, also meine kleine Schwester wünscht sich da irgendwas.... Wie heißt das noch gleich? Ah Concealer! Was auch immer das ist...", rief er, nachdem er auf seinem Handy nachgeschaut hatte. Ich kannte mich selber zwar auch nicht wirklich gut in diesem Bereich aus, da ich mich fast nie schminkte, aber trotzdem wusste ich zumindest, was genau er da suchte.
DU LIEST GERADE
Adventskalender 2019
FanfictionDies ist ein Gemeinschaftsprojekt der deutschen Fanfiction-Community. Jeden Tag im Dezember 2019 bis Heilig Abend werden wir in diesem Buch eine neue weihnachtliche Kurzgeschichte veröffentlichen, die von einem Fanfiction-Autor verfasst wurde.