9. Türchen | The First Snow - Teil 1

114 10 3
                                    

Geschrieben von: Min_Luna

Fandom: KPop / Exo




The First Snow

Wie jedes Jahr um diese Jahreszeit verbrachte ich meinen Urlaub bei meinem Vater in Seoul. Es war nichts besonderes mehr für mich am 16. Dezember in Incheon zu landen und dann mit dem Arex Zug nach Seoul zu fahren. Mein Dad wollte zwar immer, dass ich sein Angebot annahm und mich von seinem Bruder abholen ließ, aber mir war das einfach lieber bis nach Myeongdong-gu zu fahren mit dem Zug und von diesem Stadtteil dann mit dem Bus weiter nach Hannam. So konnte ich wenigstens noch etwas von der Stadt sehen, bevor ich dann wieder die meiste Zeit in der Luxusvilla meines Vaters, die sich im UN Village von Seoul befand, und seiner neuen Frau verbrachte. Es war ja nicht unbedingt etwas schlimmes, aber sie ließen mich einfach selten dann Dinge außerhalb des Stadtteils machen. Klar, es lag eventuell auch daran, dass mein Vater eine kleine Berühmtheit in Seoul war dank seines Unternehmens, was das Betreiben von 24 Nachtclubs und Bars, dazu noch die 36 Cafés beinhaltete und davon dann auch noch 12 Stück Fan-Cafés waren... Ich wurde auch schon mehrfach deshalb angesprochen. Meistens deshalb, weil ich unter anderem auch schon oft selbst in den größeren Locations an den Events teilgenommen hatte und im Sommer auch selbst geleitet hatte. Man kannte mich also in einem gewissen Alter.

Wie immer nahm ich also erst den Zug, dann den Bus. An der Hannam Station wurde ich allerdings doch abgeholt. Allerdings von meinem Bruder Felix. Der war nach der Trennung unserer Eltern nicht in Deutschland geblieben, sondern hatte sich dafür entschieden mit unserem Vater in Seoul zu leben. Wäre mein schlechtes Gewissen nicht gewesen unsere Mutter völlig alleine zu lassen, wäre ich wahrscheinlich selbst hierher gezogen. So aber war ich eben in Deutschland geblieben und arbeitete jetzt in Nürnberg als Leiterin der vier Hotels, die meiner Mutter gehörten. Ja, man konnte sagen mir war einiges im Leben leicht gemacht worden... war ich aber deshalb glücklicher? Nicht unbedingt. Betrachtete ich andere ehemalige Mitstudenten war ich eigentlich nicht mal ansatzweise wirklich glücklich. Ich lebte für die Arbeit, den Sport und dafür meine Familie stolz zu machen. Mit meinen 24 Jahren hatte ich ja nicht mal eine Beziehung gehabt...

Traurige Wahrheit...

"Und wie ist das Leben in Deutschland so, Isi?", fragte mich mein Bruder und grinste mich schief an als ich endlich neben ihm in seinem Auto saß - das kein anderes war als ein Audi TT; dieser Angeber.

"Arbeitsreich. Mom will mir nächstes Jahr eines der Hotels ganz übergeben. Es war auch im Gespräch, dass wir ein neues eröffnen für jüngere Leute im Stil eines K-Pop Hostels. Du kennst sie ja hier, mittlerweile scheint es aber so, dass es bei uns auch einen großen Erfolg haben könnte, wenn wir es eben wie ein Hotel aufbauen", ich lachte leise, dann sah ich nach draußen. Im Gegensatz zu Deutschland konnte man hier nur in den Läden selbst erkennen, das es langsam Weihnachten wurde. "Wie ist es hier so?"

"Ganz entspannt eigentlich. Dad hat mir immer noch die vier Cafés als Aufgabe gegeben und es läuft ganz gut. Selbst die Eventplanung", er grinste.

"Oh, und was steckt noch dahinter?" Ich sah ihn fragend an.

"Ich denke ich bin Weihnachten nicht mehr alleine", meinte er amüsiert.

Mir klappte der Mund auf.

Da es in Korea üblich war Weihnachten nicht mit seiner Familie zu verbringen, sondern mit seinem Partner, und wir bislang grundsätzlich immer Weihnachten zusammen, alleine im Haus verbracht hatten, hieß das: Er hatte eine Freundin.

"Name, Alter, Wohnort, und was werdet ihr an Weihnachten machen?", platzte es aus mir heraus.

"Kim Yoona, 24, lebt momentan in Noksangpyeon mit ihren Eltern, und ich werde sie definitiv zum Essen ausführen und noch zum Tanzen einladen. Ich kenne eine Location die veranstaltet da so ein nettes Event... Falls du Lust hast? Es ist eine der Bars hier in Hannam. Dad hat es mit Jisoo organisiert, auch wenn die beiden ja wieder nach Busan fliegen", erklärte Felix mir und bog dann in das UN Village ab.

Adventskalender 2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt