Am Sonntag sitze ich den ganzen Tag an meinen Hausaufgaben, da ich auch noch eine Präsentation halten muss und ich langsam mal anfangen sollte. Deshalb suche ich mehrere Stunden Informationen aus dem Internet und schreibe sie auf, damit ich die Punkte später auf eine Präsentation übertragen kann. Als es abends ist, bekomme ich eine Nachricht von Emma:
Hey, ich wollte fragen, ob wir morgen zusammen zum Theater fahren wollen
Ich: Ja, können wir machen :)
Emma: Super, ich kann dir nachher die Bahnverbindungen schicken
Ich: Gut, danke
Augenblicklich freue ich mich auf morgen, auf den Theaterbesuch. Zwar bezweifle ich, dass wir allein fahren werden, da die anderen aus dem Kurs wahrscheinlich die gleiche Verbindung nehmen, aber solange ich mit ihr fahre, bin ich zufrieden.
Am Montag verlasse ich rechtzeitig die Wohnung und gehe zum Bus. Doch er taucht einfach nicht auf. Entweder er kommt viel zu spät oder er ist viel zu früh gekommen, wobei ich das letztere eher ausschließe. Panisch gehe ich auf und ab, da ich so meine Bahn verpasse und zu spät zu dem Treffen komme. Ich beschließe Emma kurz Bescheid zu geben, dass mein Bus noch nicht da ist und schaue nervös die Straße hoch, in der Hoffnung, dass er jeden Moment auftaucht, doch das tut er nicht. Plötzlich beginnt mein Handy zu klingeln und Emmas Name erscheint auf dem Display. Zunächst zögere ich, da ich nicht gerne telefoniere, doch dann nehme ich den Anruf an.
„Hey, was ist jetzt mit deinem Bus?", fragt sie sofort nach.
„Er sollte eigentlich schon vor fünfzehn Minuten gekommen sein, aber er ist immer noch nicht hier", antworte ich und laufe wieder nervös auf und ab.
„Oh und gibt es keinen anderen Weg, wie du zur Bahn kommen kannst?" Ich kaue nachdenklich auf meiner Unterlippe und gehe alle Möglichkeiten durch, doch bei keiner würde ich es rechtzeitig zur Bahn schaffen.
„Nee, ich könnte Fahrrad fahren, aber das dauert auch wieder."
„Hm, also die Bahn kommt jetzt gleich. Sollen wir dann noch auf dich warten oder können wir schon einsteigen?", kommt es von ihr und ich überlege fieberhaft. Ich wusste, dass da noch andere sein würden und es wäre natürlich nicht gut, wenn dann alle wegen mir zu spät kommen.
„Ich weiß nicht, ich weiß halt nicht, wann der Bus kommen würde...aber ja, steigt dann schon mal ein, bringt ja nichts, wenn ihr wegen mir zu spät kommt", meine ich nachdenklich und schaue wieder zur Straße.
„Sicher?"
„Ja...oh, da kommt der Bus sogar!", rufe ich überrascht, als ich ihn von Weitem entdecke.
„Super", sagt Emma, während ich schon meine Fahrkarte heraushole, „ich bin jetzt einfach mal nicht mit eingestiegen, wir treffen uns dann am Gleis."
„Was? Du hättest nicht auf mich warten müssen, den Weg hätte ich auch allein gefunden", entgegne ich erstaunt und beobachte, wie der Bus vor mir anhält.
„Ja, aber alleine fahren, macht ja keinen Spaß", erwidert sie und da muss ich ihr zu stimmen. Wir verabschieden uns und legen auf, da wir uns eh gleich sehen werden. Als der Bus bei der richtigen Haltestelle hält, steige ich aus und gehe zum Gleis, wo ich Emma bereits von Weitem erblicke.
„Hey", begrüße ich sie und schaue sie an.
„Hey", meint sie und lächelt.
„Danke, dass du gewartet hast", sage ich, da es echt nett von ihr ist und auch nicht selbstverständlich.
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Gepäckträgerfahrt
Teen FictionAlles beginnt mit einer einfachen Gepäckträgerfahrt, als Emma Sam nach einer Klausur nach Hause fährt. Von da an entsteht langsam eine Freundschaft zwischen den beiden, die sich Sam schon immer gewünscht hat. Doch mit der Zeit entwickelt Sam unwillk...