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Am Wochenende bekomme ich noch mehr Nachrichten und Anrufe von Kilian, der natürlich wissen will, was los ist und was er falsch gemacht hat. Es sind so viele Nachrichten, dass ich sie am Sonntag nicht mehr ignorieren kann und beschließe ihm alles zu erklären, weswegen ich ihn am Morgen anrufe. Er nimmt den Anruf sofort an.

„Hey, gut dass du dich meldest! Was war denn am Freitag los mit dir?", fragt er sofort und ich lasse mich seufzend auf mein Bett fallen.

„Ich musste einfach schnell weg, da ich irgendwie den Instinkt hatte zu fliehen, da ich einen Fehler gemacht habe und einfach dumm bin."

„Okay...was für ein Fehler?", hakt er irritiert nach.

„Ich wollte jemanden vergessen und habe mich dann auf dich eingelassen, um mich abzulenken...eine Freundin meinte, dass das helfen würde, aber ich habe mich einfach nur schlecht dabei gefühlt, da du dir dadurch falsche Hoffnungen gemacht hast", erkläre ich, „Kilian, der Kuss hat mir nichts bedeutet und ich empfinde einfach nichts für dich, was mir echt leid tut, da du ein echt netter Typ bist, der lustig ist und einfach ein guter Freund wäre..." Lange Zeit kommt nichts von Kilian, da er das ganze wahrscheinlich erst verarbeiten muss.

„Und du empfindest also sicher nichts für mich? Kann es sein, dass du einfach nur Angst hattest vor dem nächsten Schritt oder vor deinen Gefühlen und deswegen geflohen bist?", überlegt er.

„Angst? Nein, ich habe mich einfach schlecht gefühlt, dass ich dich nur benutzt habe und deswegen habe ich es abgebrochen", stelle ich klar und stehe vom Bett auf, um mir etwas zu trinken zu holen.

„Sicher? Ich glaube nämlich, dass du einfach unsicher bist und Angst hast und dir das deswegen nur ausdenkst, um davon abzulenken."

„Was? Wie gesagt, ich wollte nur über jemanden hinwegkommen!" Das kann doch nicht sein, dass er mir jetzt auch nicht glaubt.

„Mhm...okay, dann bin ich aber gerne deine Ablenkung", entgegnet er und ich spüre, dass er mir immer noch nicht so richtig glaubt. Genervt verdrehe ich die Augen, während ich mir Wasser in ein Glas einschenke.

„Ich will aber keine Ablenkung mehr...ich werde sie auch irgendwie anders vergessen."

„Sie?", fragt Kilian verwundert nach.

„Ja?" Verwundert über seine Reaktion trinke ich erstmal etwas und starre dann stirnrunzelnd aus dem Fenster. „Was hast du denn jetzt für ein Problem?"

„Nichts, nichts. Also falls du wieder Ablenkung brauchst oder keine Angst mehr hast, dann melde dich einfach", winkt er schnell ab und kopfschüttelnd stelle ich das Glas wieder ab.

„Ich habe keine Angst", entgegne ich genervt, damit er es endlich kapiert.

„Wie auch immer...ich muss auflegen, bye."

„Bye", sage ich, doch er hat schon aufgelegt, weswegen ich verblüfft mein Handy auf den Tisch lege. Mit so einer Reaktion hätte ich nicht gerechnet. Ich hatte gedacht, dass er richtig sauer werden und mich hassen wird, wenn ich ihm erzähle, dass ich ihn eigentlich nur benutzt habe. Aber ich habe gar nicht damit gerechnet, dass er mir nicht glauben würde und überrascht darüber ist, dass ich Gefühle für Emma habe, er hat sich aber auch nicht positiv angehört deswegen, obwohl er trotzdem angeboten hat, dass ich mich melden soll. Irgendwie verstehe ich ihn nicht so ganz.

Ich beschließe nicht weiter darüber nachzudenken und mache mir erstmal Müsli, wobei ich bemerke, dass ich eine Nachricht bekommen habe, da mein Handy blinkt. Als ich schaue wer mir geschrieben hat, stockt mein Herz, denn die Nachricht ist von Emma:

Hey, dass kommt vielleicht etwas plötzlich, aber ich muss mit dir reden, deswegen wollte ich fragen, ob es okay ist, wenn ich gleich vorbeikomme.

GepäckträgerfahrtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt