Der Hogwartsexpress

370 16 5
                                    

„Ich mag es auch nicht, ohne dich zu sein, aber ich will dich nicht in Gefahr bringen." Silet schmiegte sich nur noch enger an Mareus Gesicht und benahm sich wie eine Katze, die ihr Revier klar machen wollte. Er lag auf seinem Bett, komplett fertig zum Gehen, aber er musste sich noch von seinem geliebten Haustier verabschieden.

„Kleiner, wir wollen los." Scorpio schaute in sein Zimmer und erntete ein Fauchen von Silet, doch sie lächelte nur. Mareus setzte sich auf und küsste Silet auf den Kopf, ehe er sich auf das Bett setzte und aufstand. „Du uns Lio begleitet mich, nicht?" Scorpio nickte und rieb über ihren Unterarm, wo normalerweise ihr Bindungsarmreif sitzen würde. Sie hasste es ihn nicht zu tragen, ertrug es aber.

„Dann lass es uns hinter uns bringen." Beide sahen sich an und gingen nach unten. Lana stand mit Pheolinio im Ankunftsraum und wartete auf sie. „Scorpio, dass ist dein Mantel. Und ja, dass ist angesagt, auch wenn es etwas albern aussieht. Ich habe das ganze schon eleganter gemacht als es ist. Mareus, deiner ist der blaue." Scorpio verzog das Gesicht, schlüpfte dann aber in den Mantel mit den kleinen, silbernen Symbolen an Kragen, Ärmeln und Saum. Beim genaueren Hinsehen erkannte sie Tiere.

„Mode wird für mich immer eines der großen Rätsel der Welt bleiben. Meistens sieht man aus wie ein Clown." Lana lachte und zupfte Scorpios Outfit dann noch kurz zurecht. „Jedem das seine, nicht? Pass auf dich auf, Kleiner." Damit zog sie Mareus vollkommen überraschend in eine Umarmung, bevor sie aus dem Raum lief.

„Das kam jetzt..." „Sie ist deine große Schwester. Da ist man nicht immer der beste Freund, aber wenn es zählt, dann ist man da und macht sich Sorgen." lachte Scorpio und drehte sich zu ihrem Mann, den sie kurz küsste. „Also los. Lasst das Schauspiel beginnen." Pheolinio apparierte zuerst mit Mareus Koffer, ehe die beiden Jüngeren es ihm gleich taten.

Sie erschienen auf einem relativ gut gefüllten Bahnsteig. Ein roter Zug mit dampfender Lok stand auf dem Gleis, Türen geöffnet und auf vielen der Fenster sahen bereits Kindern. Mareus brachte seinen Koffer in ein Abteil und verschloss es mit einem kurzen Zauber, ehe er wieder hinaus auf den Bahnsteig trat.

„Es ist Lady Prince." „Ich habe gehört, ihr kleiner Bruder tritt sein letzten Jahr an." „Echt?" „Der Typ ist so heiß." „Sie ist verlobt, oder?" „Schande." Mareus und Scorpio taten so, als würden sie das Gerede nicht mitbekommen, doch es war da und sie katalogisierten es, ob etwas Gefährliches dabei war. „Schwesterherz."

„Oh, da bist du ja wieder. Und, schon jemanden ins Auge gefasst?" „Du bist verlobt." „Das heißt nicht, dass ich schöne Dinge nicht anerkennen kann. Ich muss sie ja nicht probieren." „Und das ist genau der Grund, weshalb du einen Bodyguard hast. DU bist viel zu naiv für dein eigenes Wohl. Solltest du dich nicht eigentlich auf das Ratstreffen vorbereite?"

Scorpio kicherte falsch. „Wozu denn? Unser lieber Bruder tut doch nichts anderes und er sagt mir sowieso immer, was ich tun soll. Ob ich vorbereitet bin oder nicht. Von daher, warum so viel arbeiten, wenn ich es auch einfach machen kann. Ich sollte vielleicht noch einkaufen gehen. Ich weiß gar nicht, was ich dazu anziehen soll." „Du warst erst vor ein paar Tagen mit Lana genau dieses Outfit kaufen. Das für dein erstes Ratstreffen, war da auch dabei."

Mareus wand sich an Pheolinio, der ganz den Bodyguard gab. „Pass ja auf sie auf. Besonders wenn wir nicht da sind." „Das ist mein Job." „Gut. Wenn ihr etwas passiert, dann hast du mehr Probleme als nur eines." Der Blonde nickte und Mareus nahm den Pfiff des Schaffners wahr. „Wehe du schreibst mir nicht. Mir wird hier bestimmt langweilig ohne dich." „Als ob Schwesterherz, als ob." Mareus ließ die Umarmung scheinbar leidend über sich ergehen und sprang dann in den Zug.

Mit einem Seufzen ließ er sich in den Sitz sinken und hob auch den letzten Zauber von der Tür. Immerhin wollte er sich hier nicht verstecken, sondern nur nicht von vornherein in einer Gruppe sitzen. Es wäre für ihn besser, wenn verschiedene Personen kämen um mit ihm zu sprechen. Zunächst passierte das nicht und er zog ein Buch aus der Tasche, eines über Vögel der magischen Welt. Seine Liebe zu diesen Tieren hatte nicht abgenommen.

Die Unerwünschten von Knox - Die RückkehrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt