Mareus ließ seinen Blick über die Lichtung streifen. Es war alles, wie es gewesen war, als sie es das letzte Mal zurückgelassen hatten und endlich fühlte es sich richtig an. Er konnte Scorpio in der Küche hantieren hören und aus dem Kamin des Ofens kam Rauch, sodass er wusste, dass sie schon das Frühstück vorbereitete. Pheolinio und Pete deckten den Tisch, den sie wieder nach draußen gebracht hatten und liefen dabei um Raven herum, der seine Nase schon wieder in einem Buch vergraben hatte.
Lana konnte er summen hören, sie war noch in ihrem eigenen Baumhaus und war vermutlich dabei sich ein Outfit für den Tag herauszusuchen. Mareus verstand zwar nicht, warum sie das immer tat oder was dabei so lange dauerte, aber er ließ sie einfach machen. Das war für sie all am einfachsten. Tinnu war ebenfalls noch nicht unten, während Lucian auf der Treppe seines Baumhauses saß, einmal mehr einen Zeichenblock auf den Knien.
Die Vögel zwitscherten, er hörte den Wind mit den Bäumen rascheln und die kleinen Tiere quieken. Der Geruch von frischen Brot, Tee und den vielen Blumen mischte sich mit dem der Tiere und des Bodens und ließen ihn sich zuhause fühlen. Das hier war der Platz, den er wohl immer als sein Zuhause ansehen würde, sein erstes Zuhause und das Zuhause seiner Familie.
Er ging die Treppe hinunter und dann zu Lucian, dem er Kopfüber auf die Zeichnung sah. Es war eine Zeichnung der Traumeiche, die noch immer über die Lichtung wachte, aber die Zeichnung war unfertig und Lucian starrte ins Nichts, den Stift in der Hand.
„Hey, Lu." Vorsichtig beugte sich Mareus vor und stupste den Älteren an, der den Kopf hochriss. „Oh, du bist das." Mareus setzte sich neben ihn und sah gemeinsam mit ihm über die Lichtung. „Es ist schwer zu verarbeiten, oder?" murmelte er dann und Lucian nickte. „Irgendwie ist das alles schwer zu verkraften. Ich meine, ich wusste, dass meine Mutter mich allein gelassen hat, aber jetzt bin ich verdammt noch mal ein Lord. Ich habe niemals gelernt mich wie einer zu verhalten. Ich kenne nicht mal meinen Stammbaum."
„Da haben wir fast das gleiche Problem. Ich bin verdammt nochmal ein Held, aber... ich fühle mich nicht wie einer. Ich will nicht für diese Leute kämpfen. Ich kenne niemanden von ihnen, ich weiß nicht warum ich es tun sollte. Aber wir wissen beide, warum wir es tun müssen. Das sind nur Rollen, die wir spielen müssen, um uns und unsere Familie zu beschützen."
„Ich glaube, das kann ich tun." „Lu, wir sind immer noch die Personen von vor zwei Wochen. Nur weil wir jetzt mehr über uns wissen, heißt das nicht, dass wir jetzt jemand anders sind. Wir sind noch immer Geschwister, Schützlinge von Tinnu und Unerwünschte von Knox. Daran wird sich nichts ändern, egal, was auch immer wir über uns erfahren werden." „Das macht es nicht einfacher zu verarbeiten, dass ich jetzt scheinbar ein mächtiger Lord bin."
Mareus lachte. „Ich glaube, du solltest dich mit Scorpio zusammentun. Die denkt darüber vermutlich genauso wie du." Nun lachte auch Lucian. „Da hast du vermutlich recht." „Kommt ihr frühstücken!" Scorpio und Pheolinio trugen das Frühstück zum Tisch und alle kamen, um gemeinsam zu frühstücken. Zunächst war es dabei still, besonders weil ein paar von ihnen morgens etwas launisch waren.
Doch als sie fertig waren, ändert sich das. „Okay, Raven. Was müssen wir tun?" „Lana, würdest du in die Stadt gehen und Scorpio und Lucian eine Garderobe besorgen, die ihrem Stand entsprechen. Ich nehmen an, du hast bereits herausgefunden, was der Mode entspricht und die beiden würden sowieso nur katastrophal aussuchen." Scorpio lachte das einfach weg, während Lucian ein wenig rot wurde.
„Natürlich. Soll ich für die anderen auch etwas besorgen? Sonderlich viel haben wir hier ja nicht und Tinnu auch nicht. Also nicht genug, das in die menschliche Mode passt." „Vergiss nicht, dass nur die zwei eine Persönlichkeit mit ihrer Mode unterstreichen müssen." „Das ist nicht richtig. Mareus muss das auch und ich wette, Tinnu muss garantiert auch irgendwann als Mareus Vaterfigur auftreten. Ganz zu schweigen davon, dass du vermutlich als Berater für Scorpio oder Lucian fungieren wirst."
DU LIEST GERADE
Die Unerwünschten von Knox - Die Rückkehr
FanfictionNachdem Mareus und die anderen die Welt der Elben entdeckt haben, gerät diese durch die Menschen in Gefahr. Um Tinnu und die Elben für ihre Gastfreundlichkeit zurückzuzahlen, kehren sie mitsamt Tinnu zurück um die Traumeichen zu verteidigen. Dabei h...