Du solltest Tod sein

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Pheolinio hatte eine Hand konstant an seinem Bindungsreifen, fiel Mareus auf. Er kannte den Älteren und diese Nervosität war etwas, dass er von diesem nicht kannte. Aber wenn er ganz ehrlich war, dann fühlte er sich genauso. Mit mulmigem Gefühl griff er um seine Kette und hatte das Gefühl, als ob diese Wärme ausstrahlen würde, die ihn wieder etwas leichter fühlen ließ.

Er ließ die Kette wieder los und strich über den Armreif und den Ring, den er trug. Raven und Scorpio hatten sich alle Mühe gegeben um das beeindruckende Stück Magie, das die Ringe waren, mit ihren Runen zu rekreieren. Sie waren nahe rangekommen, doch wirklich erreicht hatten sie ihr Ziel nicht.

Die Schmuckstücke zeigten noch immer die Form der Waffen, so sah sein Armreif aus wie ein winziges Schwert, dass um seinen Arm gebogen war. Dennoch hatten sie die wichtigeren Teile der Ringe dupliziert. Keine der Schmuckstücke löste egal was für einen Alarm auf Waffen aus. Sie hatten lange getestet und sich ausgepowert, um die Schilde erst zu errichten und dann zu probieren ob die Waffen sie auslösten.

Mareus war den beiden dankbar, denn er fühlte sich bei weitem sicherer, nun, wo er auch eines seiner Schwerter bei sich hatte und nicht nur auf seine Magie vertrauen musste. Er wusste auch, dass es besonders Pheolinio helfen würde, denn der war noch deutlich besser mit seinem Schwert als mit seiner Magie.

„Okay. Zieht eure Kapuzen über und versucht nach Möglichkeiten keine Geräusche zu machen. Wir nehmen zwar nicht an, dass hier Wachleute rumstehen, zu arrogant das ganze Pack, aber wir können es nicht riskieren." Pheolinio machte es vor und zog die Kapuze des schwarzen Umhangs über seine blonden Haare und schien beinahe sofort mit dem Hintergrund des dunklen Waldstücks zu verschmelzen.

Die Jüngeren machten es ihm nach und folgten ihm durch den dunklen Wald. Als Waldläufer hatte Pheolinio überhaupt keine Probleme sich lautlos durch die Dunkelheit zu bewegen, trotz der Äste und Blätter auf dem Boden. Seine Schützlinge lösten immer weder leise Geräusche aus, doch keines davon verriet zu sehr, wo sie sich befanden.

Der Älteste der Gruppe stoppte und die anderen drei folgten seinem Beispiel. „Schärft eure Konzentration. Wir sind da." Alle sahen nach vorne, wo man ein elegantes Manor sehen konnte, das von einem passenden, ausschweifenden Garten umgeben war.

„Sie haben soweit außen ihre Schilde?" Schilde?" „Ja. Das haben die allermeisten alten Familien haben solche Schilde. Sie sind einfach sehr alt und es gab ihnen damals einfach sehr viel Zeit, um zu reagieren, sollten sie angegriffen werden. Sollten die Schilde auf uns reagieren, dann haben wir keine Chance mehr sie zu erreichen. Dann sind sie weg."

„Sie werden aber nicht reagieren, oder?" „Nein. Ich bin sehr sicher, dass die Schilde uns nicht melden werden, Mareus. Seid ihr dann bereit? Wenn ihr nicht wollt, dann sagt das jetzt." „Oder schweigt für immer." kicherte Pete und Mareus presste eine Hand über seinen Mund, um sein Lachen nicht laut durch die Bäume schallen zu lassen. Selbst so gedämpft wie es war, erschien es noch viel zu laut.

Es dauerte einen Moment, ehe er sich beruhigt hatte. Dann aber sah er zu Pheolinio, der noch einmal die drei Jüngeren musterte. Ein entschlossenes Nicken mit verkrampftem Kiefer gab das Signal und er drehte sich wieder zum Manor. Mareus, Lucian und Pete hielten sich an ihm fest, wie sie es zuvor besprochen hatten, und traten durch das Schild.

Sie hielten den Atem an, als die Magie über sie wusch, auch wenn sie wussten, dass dies nichts ändern würde. Würde das Schild sie als Eindringlinge sehen, dann würde es handeln, ob sie atmeten oder nicht. Die Magie flackerte einen Moment und Mareus wollte schon panisch werden, doch dann sah er, wie Pheolinio die Schultern entspannte.

„Es hat uns nicht gemeldet. Es ist alles gut. Wir können weiter." Mareus merkte, dass Pheolinios Stimme angespannt war und er konnte auch sehen, dass seine linke Hand in eine feste Faust geballt war. Er konnte darauf wetten, dass sich Fingernägel in Fleisch bohrten. Aber er sagte nichts, sondern folgte Pheolinio einfach nur.

Die Unerwünschten von Knox - Die RückkehrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt