Ein Brief nach Hause

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Scorpio rieb sich die Stirn. Das machte alles noch so viel komplizierter, als es eh schon war. Vor ihr lag ein Zettel, gefüllt mit ihrer Handschrift sie hatte den Brief, den Mareus aus der Schule geschickt hatte decodiert und den Inhalt erneut aufgeschrieben. Dieser machte allerdings nicht allzu viel Hoffnung.

„An alle Zuhause. Ich hoffe es geht euch gut und ihr überarbeitet euch nicht, besonders Raven. Ich habe mich in Hogwarts bereit relativ gut eingelebt und wurde in Huffelpuff eingeteilt, dass Haus der Dachse. Die meisten sehen das Haus als Witz, aber ich finde es toll. Es stellt Treue und Loyalität in den Vordergrund, etwas das meiner Meinung meistens zu kurz kommt.

Ich teile mir das Zimmer mit einem Wayne Hopkins. Er ist ein Reinblut, Vegetarier und könnte ein guter Freund Lucians werden. Er liebt es nämlich ebenfalls zu zeichnen und ist auch ziemlich gut darin. Politisch hat er keinerlei Interesse, zumindest habe ich da noch keine Neigung wahrnehmen können.

Aber nun zu den wichtigeren Dingen. Auf der Zugfahrt habe ich bereits einiges gelernt, dass mir nicht gefällt und mir sehr deutlich gezeigt hat, dass die Schule ein politisches Schlachtfeld ist, wie es England an sich wohl auch ist. Es scheint aber auch eine relativ große neutrale oder politisch uninteressierte Gruppe zu geben.

Ich habe zu meinem Leidwesen festgestellt, dass ich den Weasleys an der Schule nicht entkommen werde. Zwei der Kinder, Ron und Ginny, sind in meinem Jahrgang beziehungsweise in einem darunter und scheinen Wortführer der Seite zu sein, die sich selbst als das Licht und die gute sieht. Neben ihnen gibt es noch eine Muggelgeborene namens, Hermine Granger. Sie scheinen verschiedene Taktiken nutzen zu wollen, um mich auf ihre Seite zu ziehen.

Ginny versucht mit mir zu flirrten, auch wenn dies definitiv nicht ihr bestes Gebiet ist. Oder zumindest hoffe ich das für sie, denn es ist nicht erfolgreich und weder finde ich sie schön noch begehrenswert oder charming. Sie selbst scheint sich aber als dies zu sehen und wenn ich den Worten von Draco Malfoy Glauben schenken soll, dann auch ein nicht unbeträchtlicher Anteil der männlichen Bevölkerung Hogwarts ebenfalls. Man kann nur hoffen, dass sie nicht so Unterstützer sucht.

Ron versucht sich als mein bester Freund zu etablieren und mich für dieselben Dinge zu begeistern, wie er selbst. In erster Linie Schach, Quidditsch und nicht zu lernen. Nebenbei, der Lerninhalt hier ist ein Witz. Er versteht auch immer noch nicht, dass ich von seinen Tischmanieren angeekelt bin und versucht sich beim Essen und im Unterricht immer zu mir zu setzen. Aber das unterbinden meine Hauskameraden nun zum Glück.

Hermine Granger versucht einen anderen Weg. Zunächst war ich wirklich verwundert, warum sie in diesem Konflikt überhaupt eine Seite ergriffen hat, aber nun weiß ich warum. Sie ist sehr auf ihre Bücher konzentriert, glaubt alles was in diesen steht und was eine Autoritätsperson sagt. Auch scheint ihre einzige Freundin Ginny Weasley zu sein und die anderen, die mit ihr Zeit verbringen, tratschen hinter ihrem Rücken und sind alle von der politischen Seite.

Ihre Überzeugung scheint aber genau die, der Partei zu sein, auch wenn ich das Jahren an Gehirnwäsche andichte. Sie versucht mich immer mit Vorträgen über den Krieg und die Heldentaten von Dumbledore auf ihre Seite zu ziehen. Zudem bekomme ich immer wieder Tränenreiche Erzählungen von den vielen, die ihr Leben schon in dem Krieg verloren haben und das ich meiner Stellung als Held gerecht werden sollte. Aber dazu später mehr.

Die Gegenseite vertreten vor allem Draco Malfoy, Blaise Zabini und Theodore Nott, sowie Pansy Parkinson. Letztere hält sich wohl für die Verlobte von Draco, ob dies der Wahrheit entspricht kann ich nicht sagen. Er scheint von ihr genervt zu sein und mehr dem Greengrass Mädchen zugetan zu sein. Aber da werdet ihr vermutlich mehr erfahren.

Draco nimmt dabei eine sehr ähnliche Stellung ein wie auch sein Vater. Er legt viel Wert auf die alten Gesetzte und Manieren, und bei dem, was ich täglich bei den Gryffindors sehe, kann ich es verstehen. Aber er zeigt auch dieselben Attribute wie sein Vater, wenn es zu dem Umgang mit anderen kommt. Er schaut auf sie hinab, hält sich für etwas Besseres. Zudem beleidigt er die von nicht reinem Blut ganz öffentlich.

Die Unerwünschten von Knox - Die RückkehrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt