Die Unerwünschten von Knox - Die Rückkehr

Doch noch nicht nach Hause

Mareus stellte den dampfenden Tee auf dem Tisch ab, zusammen mit der kühlen Minzcreme, die als Snack dazu gedacht war. Er versuchte sich leise zu verhalten, denn Scorpio, Raven und Lucian waren gerade erst aus dem Ministerium zurückgekommen und ruhten sich aus. Für sie hatte er das auch aus der Küche geholt.

Seid er vor einigen Tagen, es war so chaotisch, dass er sich nicht einmal genau sicher war, wie viele seitdem vergangen waren, versankt England im Chaos und seine drei älteren Geschwister schienen die einzigen festen Felsen zu sein, die der stürmischen Brandung strotzten. Aber es zerrte an ihnen und das konnte Mareus sehen.

Ein großer Teil der dunklen Seite war festgesetzt worden. Man hatte sie noch in Malfoy Manor gefunden, wie sie sich vor Schmerzen auf dem Boden wanden wie Würmer. Scheinbar hatte der Tod des dunklen Lords einen schmerzvollen Zauber in dem hässlichen Tattoo ausgelöst, der nun Probleme bereitete.

Der Zauber verhinderte Aussagen, machte es aber gleichzeitig auch sehr klar, wer ein Todesser war. Das hatte dazu geführt, dass genug Leute nach der Todesstrafe für alle Todesser gerufen hatten und es letztendlich Scorpio dazu gebracht hatte, eine Pressekonferenz zu geben. In dieser wies sie all das zurück und erklärte, dass sie sich keine voreiligen Urteile leisten konnten. Jeder einzelne konnte aus anderen Motivationen beigetreten sein oder sogar gezwungen worden sein.

Das hatte ihr schlechte Presse gebracht, da man ihr vorwarf parteiisch zu sein, da ihr Bruder, Serverus Snape, selbst ein Todesser sei. Scorpio hatte sich selbst verteidigen müssen und das kam noch auf die sowieso heftige politische Situation, die sie so gut es ging, den Männern zuschob.

So mussten sich Raven und Lucian mit den Dickköpfen im Rat herumschlagen, der mittlerweile täglich schrumpfte. Den Minister hatten sie abgesetzt, die Todesser standen alle unter Verdacht und hatten bis zu einem vollständigen Unschuldsurteil, zu dem es nie kommen würde, dass war bereits klar, keinerlei politische Macht und ihre Geldmittel waren eingefroren.

Auf der anderen Seite wurden die politischen Fanatiker der hellen Seite aus dem Rat geworfen, die sich darüber aufregten und versuchten die Bevölkerung auf ihre Seite zu bekommen. Das gelang ihnen zwar nicht, da nach jedem Ausschluss ein Statement zur Begründung veröffentlich wurde, aber es generierte Chaos.

Der kleiner werdende Rat hieß aber nicht unbedingt, dass es einfacher wurde ihn zu beherrschen. Es herrschte noch immer Unstimmigkeit, auch wenn sie sich zuvor schon auf Emilie Denée geeinigt hatten, als Ministerkandidatin. Damit waren aber nicht alle komplett zufrieden und es wurde tatsächlich schon wieder versucht politische Intrigen zu spinnen.

Das Gute, dass aus dem Chaos kam, dass bisher niemand nachgeforscht hatte, wie oder durch wen der dunkle Lord gestorben war. Sie hatten ihre Spuren noch aus Malfoy Manor holen können, ohne dass es jemand aufgefallen wäre, auch wenn langsam Fragen danach laut wurden.

Die meisten Menschen glaubten, dass Mareus der Held war und forderten, dass er sich politisch arrangierte, eine Hexe heiratete und am besten noch die nächste Generation im Alleingang zeugte. Mareus hatte sich an die Presse gewandt und ein Statement gegeben, dass er es nicht gewesen war und dass er nichts dergleichen plante.

All das unter Kontrolle zu haben, brauchte Zeit und Energie und das sah man ihnen an. Es war der erste Tag, an dem sie nicht erst spät in der Nacht nach Hause kamen, doch sie waren vollkommen erschöpft. Unter ihren Augen zeigten sich dunkle Flecken, sie waren blass und hingen auf den Sofamöbeln.

Scorpio hatte sich in Pheolinios Armen zusammengerollt, der seine Frau eng an sich gedrückt hielt. Er hatte bereits darüber nachgedacht, ob er nicht an die Presse gehen sollte, um seine Geschichte zu erzählen, um vielleicht etwas Aufmerksamkeit auf das zu lenken und weg vom politischen Geschehen.