Scorpio sah sich so unauffällig wie möglich um. Die meisten Leute um sie herum hatte sie auf der Willkommens Gala bereits getroffen und kurz oder auch länger mit ihnen gesprochen. Nun aber sah sie all diese Personen in ihren politischen Positionen und das war deutlich interessanter. Allein, wer mit wem stand und wie lange ein Gespräch ging, konnte so viel über die politischen Bande zwischen den Personen sagen.
Lucian stand neben ihr, den Rücken gerade und so eingebildet aussehend wie er nur konnte. Zu ihrer Überraschung war er ein verdammt guter Schauspieler. Aber je länger sie vor der Kammer blieben, desto mehr fiel Scorpio auf, wie viele Personen hier um sie herum waren und langsam, aber sicher kroch eine Panik ihren Hals hinauf und sie fühlte, wie ihre Atmung schneller wurde.
Eine warme Hand auf ihrem Rücken holte sie aus den Gedanken und beruhigte sie schnell wieder. „My Lady? Ist bei ihnen alles in Ordnung." Scorpio hasste es, dass sie sich nicht einfach bei Pheolinio einkuscheln konnte, wie sie wollte, aber sie waren hier in der Öffentlichkeit und hatten ihre Rollen einzuhalten. Wenigstens konnte sie ihn als ihren Leibwächter bei sich haben.
„Natürlich. Es ist nur überwältigend." „Aber wieso denn, Schwesterherz? Du hast die Herrschaften doch alle schon gesehen, sogar in noch schöneren Kleidern, als die, die sie heute tragen." Scorpio drehte sich zu Lucian um, bereits wieder komplett in ihrer Rolle. „Ich weiß. Aber, da war das alles anders. Hier sind alle super wichtig und treffen super wichtige Entscheidungen und alles ist so politisch und..."
„So aufgeregt? Ich kann dir verraten, jeder hier war so aufgeregt, als sie das erste Mal hier waren. Auch wenn das keiner der Herren zugeben würde." Narzissa zwinkerte Scorpio zu und die lächelte. „Du hast in meiner Abwesenheit unsere Familie vertreten, nicht wahr? Sollte es nicht mein Onkel oder deine Schwester sein?" „Beide sind gesuchte Verbrecher beziehungsweise in Askaban."
„Das scheint unsere Familie ja zu verfolgen. Dann ist es ja gut, dass zumindest ein Mitglied politische Verstand hatte." Für einen Moment wurde Narzissas Lächeln schmaler, doch dann war es wieder auf ihren Lippen. „Durchaus."
„Du musst nicht nervös sein. Ich wette, du bist mit Lucian eure politischen Positionen durchgegangen und wenn du nicht weiter weißt, dann kannst du dich an uns halten." Damit ging die Blonde wieder zu ihrem Mann, der sie bereits erwartet. Bei ihnen standen auch die Ehepaare Greengrass und Nott. Neben ihnen war der alte Mann Rossier dort und die alte Dame Rose.
Scorpio und Lucian tauschten Blicke, beide wussten, dass die eine wichtige politische Gruppe war. Doch die Türen zu dem Versammlungsraum öffneten sich und man trat ein. Die Sitze waren in drei Gruppen angeordnet, eine links, eine rechts und eine in der Mitte, gegenüber einer erhöhten Ebene, auf der zwei weitere Stühle hinter einem Tisch, der einen weiteren Tisch an der schmalen Seite stehen hatte.
Die meisten der Stühle hatten ein Wappen auf der hohen Lehne und sie zeigten an, welche Familie sie repräsentierten. Die beiden Stühle, die ihre beiden Familienwappen zeigten, standen in der mittleren Gruppe, direkt nebeneinander. Scheinbar hatte da jemand aufgepasst. Beide nahmen Platz und sahen sich um.
„Scheinbar sind die meisten der Traditionalisten auf der Seite der dunklen Seite. Na, das wird ja lustig." murmelte Scorpio und machte es sich bequem. Pheolinio stand hinter ihrem Stuhl, während Narzissa hinter dem ihres Ehemannes stand. Sie schien dort nicht wirklich hinzugehören, schien aus dem Rahmen zu fallen und in der Partei schien ein Stuhl zu fehlen.
Natürlich wussten sie beiden, dass Narzissa die Blacks vertreten hatte und auch, dass sie ihre Stimmen für die dunkle Seite eingesetzt hatte. Aber dass sie so viel Macht und Einfluss gehalten hatte, dass alle für einige Momente innehielten und überlegten, was dies für sie bedeuteten, als sie Narzissa nur hinter dem Stuhl stehen sahen, das war neu.
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Die Unerwünschten von Knox - Die Rückkehr
FanfictionNachdem Mareus und die anderen die Welt der Elben entdeckt haben, gerät diese durch die Menschen in Gefahr. Um Tinnu und die Elben für ihre Gastfreundlichkeit zurückzuzahlen, kehren sie mitsamt Tinnu zurück um die Traumeichen zu verteidigen. Dabei h...