Kapitel 2

66 4 0
                                    


Ein süsser Duft zog in meine Nase ein. Ich war innert Sekunden wach. Ich drehte mich zu Katie welche angespannt in den Gang starrte. „Gibts schon essen?", fragte ich. Glücklich nickend erwiderte sie: ,,Ja, scheint als wäre dein Essens-GPS wieder angesprungen. Dabei hatte ich mir schon Sorgen gemacht dich aufwecken zu müssen."
Nach dem wir gegessen hatten starrte ich aus dem Fenster. Ich konnte sehen wie die Wolken an uns vorbei zogen. Werde ich es schaffen? Bin ich gut genug? Ich fragte mich ständig, ob dieses Jahr nicht doch ein Disaster wird.
Gefühlte Jahre später landeten wir. „Wir haben es geschafft!", jubelte Katie neben mir, als wir unseren Weg zur Gepäckausgabe suchten.
Auf mein Handy schauend: „Wir müssen zum Westausgang! Wenn wir in 10 Minuten dort sind schaffen wir noch den Bus in Richtung Seodaemun-gu-" Gerade als ich den Satz fertig sprechen wollte stiess ich knallhart mit jemandem zusammen. Leicht taumelnd und letztendlich auf den Boden plumsend: „Autsch! Wieso immer-„ „죄송합니다! 괜찮아? (Es tut mir leid! Geht es dir gut?)" Ich sah auf. Dabei schaute ich in ein paar tiefbraune Mandelaugen, welche mich besorgt anstarrten. Ich schluckte schwer und stammelte ein knappes: „I-I-I'm okay (Mir geht es gut)." Mit musterndem Blick scannte ich den Jungen mit den braunen Augen, der vor mir kniete, ab. Er hatte strubblige, braune Harre, war sportlich gebaut und mindestens einen ganzen Kopf grösser. Sein Gesicht hatte er zur hälfte mit den typischen Masken abgedeckt. Bevor ich mich wehren konnte nahm er meine Hände in seine und zog mich sanft wieder auf meine beiden eigenen Füssen. „고맙습니다 (Dankeschön)", brachte ich benommen hervor und lächelte den Jungen sanft an. Jener kratzte sich verlegen am Nacken und sagte: „Then bye bye and stay healthy (Also dann, man sieht sich und bleibe gesund)!" Ich winkte ihm zu und so gingen wir unsere Wege.
Kaum war der Junge ausser Hörweite, stupste mich Katie an: „Soso, haben wir hier schon den ersten Verehrer getroffen! Wusste gar nicht, dass du zu dieser Sorte gehörst." Schelmisch lachend lief sie vorraus. Haha sie ist nur eifersüchtig! Aber sie hat recht! Dieser Typ war unglaublich! Wenn ich nur so einen Freund haben könnte! Hach, ich muss aufhören zu träumen! Schnell tapste ich hinter Katie her.
Wir schafften gerade noch in den Bus zu springen. Erschöpft liess ich mich neben Katie auf einen Sitz plumsen, während sie bereits ihr Handy gezogen hatte und das Panorama begann zu fotographieren. Ich suchte die Stadtkarten und Prospekte heraus, welche uns zur Schule und der Stadt informierten. Während ich den Ablauf unserer Ankunft durchging, quitschte Katie immer wieder auf, was mich an einen Hamster auf Drogen erinnerte, jedoch behielt ich das für mich auch wenn die Oma vor uns, uns bereits komisch an starrte.

Kaum wurde unsere Station aufgerufen, teilten sich die Bäume am Strassenrand und unser Blick fiel auf das grosse Gebäude, welches unsere Schule und unser Zuhause war für die nächsten paar Monate.

How I fell in love with Seoul (german ver.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt