Kapitel 13

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Verdutzt schaute ich auf das zurückgebliebene Stück in meiner Hand. Jungkook konnte sich das Kichern nicht verkneifen.
Jungkook: „Sorry, ich kann dir einen neuen besorgen wenn du magst!"
Ich schaute ihn vorwurfsvoll an. Er machte bereits Anstalten aufzustehen, als ich mit einem Grinsen abwinkte und das übrige Stück in meinen Mund schob. Mit leicht zusammen gekniffenen Augen und einem bildschönen Lächeln, fing er in aller Ruhe mein Aussehen abzuscannen. Unwohl rutschte ich auf meinem Stuhl herum.
Jungkook: „Hast du heute noch was vor?"

POV/Jungkook
Ich konnte kaum glauben, wen ich gerade mit Kakao begossen hatte. Uch, wie peinlich! Schnell versuchte ich den Schaden zu minderen. Meine Hände wurden jedoch weggestossen. Verletzt, suchten meine Augen die ihrigen. Jedoch erhaschte ich nur noch einen Blick auf eine Träne, die sich ihren Weg ihre Wange hinab suchte. Mein Herz zerbrach in tausende kleine Splitter.
Einige Augenblicke und neuen Kakao später fand ich sie an einem kleinen Tisch in einer Ecke. Schüchtern trat ich zu dem kleinen schluchzenden Elend welches vor mir auf dem Tisch ausgebreitet hat und stellte den Kakao vorsichtig ab. Vor schreck zusammengezuckt, blickten mich die zwei langersehnten blauen Augen an.
Nach kurzem Wortwechsel schaffte ich, den Platz gegenüber des verheulten Wesens Platz zu nehmen. Sie war immer noch schön wie am ersten Tag und ihre Stimme war wie ein Hundekeks für einen Hund für mich. Als ich ihr mit vorsichtiger Wortwahl wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte fühlte ich schon viel besser. Jedoch setzte auch das Verlangen ein. Mit meinen Augen versuchte ich ihr Gesamtbild in mir aufzusaugen und zu vergessen, dass sie nicht mir gehörte. Nach einiger Überwindung brachte ich die langersehnte Worte heraus.
Ich: „Hast du heute noch was vor?"
Sie: „Nein. Du?"
Ich (ihre Gegenfrage ignorierend): „Hast du vielleicht Lust etwas mit mir zu unternehmen?"
Sie (strahlend): „Gerne."
Schnell waren der restliche Kakao ausgetrunken und die Türen schwangen auf und unserem gemeinsamen Nachmittag entgegen.

Wir waren durch einen Park gelaufen, hatten die spielenden Kinder und Enten im Teich beobachtet und uns über unsere Interessen und anderen Privaten Dinge ausgetauscht. Am Ende des Parks liessen wir uns in die Stadt treiben, durch die Menschenmassen der Mitte entgegen. Meine Pflicht nicht vergessend, die Maske wieder aufgesetzt, versuchte ich sie nicht aus den Augen zu verlieren während wir uns durch das Getümmel vorwärts kämpften.
Ausser Atem und lachend hielten wir vor einem Kino an. Schnell waren wir uns einig das sich jener neue Actionfilm interessant genug anhörte, um die üblichen etwas überteuerten Tickets zu kaufen und unter die vereinzelten anderen Besucher zu mischen.
Endlich im Kino sitzend.
Ich: „Alles okay?"
Ihr kleiner Kopf hinter der grossen Popcorn-Tüte auftauchend: „Jap, mir ging es nie besser!"
Ich konnte das Lächeln, das sich auf meinem Gesicht formte nicht zurückhalten. Sie war unheimlich süss. Zum anbeissen. Wobei ich wieder das ziehen in mir verspürte und mir fiel auf wie eine Gruppe von Jungs in ihrem Alter sie aus der Ferne abcheckten, worauf ich demonstrativ ihre Blicke mit meinem Rücken abschirmte. Sie schaute mich verwundert über die neue Sitzposition an, fragte aber glücklicherweise nicht nach.

How I fell in love with Seoul (german ver.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt