Kapitel 16 - "Darf ich dich auf einen Kaffee einladen?"

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Lili's Sicht

06:46

„Wohin wollen Sie, Miss?", fragte mich die Dame.
„Hm... Wohin und wann fährt der nächste Zug?"
„Einen Augenblick, bitte", die Dame tippte etwas in ihren Computer. „Nach Boston soweit ich richtig sehe und Abfahrt wäre in 10 Minuten."
„Den nehme ich."
„Gut, das wären dann 36 Dollar."
Ich kramte in meiner Tasche und fand lediglich ein zerknülltes Bonbonpapier. 

Scheiße! Was mache ich jetzt?

„Können Sie bitte eine Ausnahme machen?", verlegend lächelte ich sie an.
„Tut mir leid, Miss, aber das funktioniert so nicht."
Ohne ein weiteres Wort ging ich vom dem Ticketkauf weg und setzte mich auf eine der freien Bänke und schlug die Beine aufeinander.

Ich seufzte.

Ich will hier einfach nur weg. Weg von all meinen Problemen. Diese Stadt hat sowieso nichts für mich zu bieten. 

„Einen schlechten Start heute gehabt?" „Kann man so sagen." Ein fremder, durchaus attraktiver, junger Mann setzte sich neben mich hin. Seine Ausstrahlung strahlte Selbstbewusstsein und etwas Arrogantes aus, jedoch war es mir nicht unangenehm.

„Oh wie unhöflich von mir.. Charles Melton." „Lili Reinhart." „Ein sehr schöner Name." Charles zwinkerte mir zu, wodurch ich sofort einen rosigen Hautton im Gesicht bekam. Ich war es nicht gewöhnt von Fremden Komplimente zu bekommen.

„Also, Lili, was machst du heute um diese frühe Uhrzeit am Bahnhof?", nach wie vor lächelte er mich an. „Ach.. ich wollte einfach vereisen, aber ich habe meine Geldbörse vergessen, also wird das wohl nicht." „Das tut mir leid, dass das so gelaufen ist", meinte er und nahm meine Hand in seine. „Du kannst nichts dafür", meinte ich lächelnd und befreite mich von seinem Griff. 

Eine Weile sagte keiner von uns etwas. Die Stille wurde unerträglich, doch bevor ich mich der Situation entziehen konnte, fragte Charles mich noch etwas. 

„Darf ich dich auf einen Kaffee einladen?", meinte er schließlich. Ich zögerte. 

Sollte ich wirklich mit Charles mitgehen? Ich kenne ihn doch kaum..

„Ja, gerne", hörte ich, wie mein Mund sich selbstständig gemacht hatte. Charles antwortete mir nicht, stattdessen nahm er (erneut) meine Hand und führte mich zu einen kleinen schnuckeligen Café.

Cole's Sicht

08:08

„Hast du sie schon gefunden?", Madelaine hatte die ganze Nacht kein Auge zugemacht. Camila, die nun auch von Lilis Verschwinden Wind bekommen hatte, war auch in größter Sorge seitdem. 

„Mads... Nein... Ich erreiche sie auch nach wie vor nicht. Meine Beine schmerzen mich und ich denke, dass ich krank geworden bin.. Mir ist so f*cking kalt.." „Dann komm wieder in die WG. Wir werden eine Lösung finden." „Okay, bis gleich", danach legte ich auf. 

Erst jetzt spürte ich, dass ich die ganze Zeit geweint hatte. Meine Wangen waren feucht und meine Augen taten mir schon, vom vielen wegwischen der Tränen, weh. 

Enttäuscht marschierte ich wieder zurück, in meinen Gedanken dabei total versunken. Als plötzlich ich stehen blieb und in ein kleines Café hineinschaute. Zum Glück war dieses Gebäude mit hohen Fenstern ausgestattet, so konnte ich leicht erkennen, wer darin saß und vor allem mit wem.

Ich tippte schnell eine Nachricht in unsere WG-WhatsApp-Gruppe um den Anderen bescheid zu geben, dass ich sie gefunden hatte. 

Mit Wut und Zorn erfüllt betrat ich das Lokal, blendete dabei alles aus, und ging direkt auf sie zu. Ihr Blick fand meinen und ich bemerkte, dass sie etwas erschrocken aussah, was mir aber total egal gewesen ist. 

Lili's Sicht

Ich sah ihn. Mein schlechtes Gewissen setzte sich sofort ein und schließlich stand er nun vor mir. Seine Klamotten waren dreckig, seine Augen rot, seine Nase lief und dabei hatte er noch ein kreideweißes Gesicht. Es war nicht schwer zu entdecken, dass er wohl mich gesucht hatte. 

„Was machst du hier? Mhm? Lili? WAS ZUM TEUFEL FÄLLT DIR EIN, DAS ICH MIR SORGEN UM DICH GEMACHT HABE?!", seine Stimme wurde abrupt laut. Die Gäste drehten sich alle zu uns um und tuschelten. Die Angestellten versuchten Cole zum Gehen zu überreden, jedoch ohne großen Erfolg. 

„Cole? Muss das hier sein?", ich drehte mich zu Charles um, der noch immer meine Hand hielt. 

„IST DAS DEIN SCHEIß, VERFICKTER ERNST? Ich habe dich die ganze VERDAMMTE NACHT gesucht. Ich habe mich so um dich gesorgt, aber was rede ich den, auch Madelaine, Casey und Camila sind außer sich voller SORGE UND SCHLECHTEN GEWISSEN, obwohl Casey nichts dafür kann, macht er sich Vorwürfe. DEINETWEGEN! Auch ich habe dir nie etwas getan. Ich habe dich immer unterstützt und nachgesehen, dass es dir gut geht und was machst du? DU RENNST EINFACH WEG! ALS WÄRE NIE ETWAS ZWISCHEN UNS GEWESEN", seine Stimme brach. Seine Augen füllten sich mit Tränen und nun musste auch ich weinen. 

Cole fing sich wieder und redete weiter. „STATTDESSEN sehe ich dich mit so einen daher Gelaufenen Mann, der deine Hand hält und glaube nicht MIR wäre das ENTGANGEN. WIE BLÖD BIN ICH EIGENTLICH ZU GLAUBEN, DASS DU VIELLEICHT DAS SELBE WIE ICH EMPFINDEN WÜRDEST?" 

Ich stand auf und wollte ihn in meine Arme schließen. Angewidert sah er mich an und trat einen Schritt zurück. „Ach, jetzt willst du mich umarmen? Frag doch lieber deinen Neuen und ruf mich nie wieder an. Hast du gehört? Nie wieder. Egal was zwischen uns gewesen ist. Es ist vorbei. So wie auch alles andere auch. Ich hoffe du bist froh, dass du dir alles so versaut hast für nichts und wieder nichts." 

Mit diesen Worten ging er aus der Tür und mein Herz schmerzte.
Ich schluchzte auf und zum Glück war Charles da, um mich aufzufangen und mich zu trösten...

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Wie denkt ihr, wie es weiter geht?

Über Kommentare und Bewertungen freue ich mich sehr. :)

Danke für's Lesen ♥

Sprousehart Fanfiction - Und dann traf ich Dich ♥ [DEUTSCH]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt