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Ich wünsche euch ein schönes Wochenende. Heute ist ein sehr wichtiger Tag für mich. Ich bin sonst nie nervös, doch heute bin ich es.
Ich hoffe sehr das euch dieses Kapitel gefällt.
Lg Hexe
P.s. Hab euch lieb

Jace
Die Umzugskartons stehen verteilt im ganzen Haus. Es ist ruhig, denn ich bin allein. Clary ist gerade bei ihrer Ärztin. Sie hat heute einen Kontrolluntersuchung. Ich hoffe das bei ihr alles ok ist. Bis jetzt hatte es keiner wirklich geschafft in einen Alltag zu finden. Wir wurden abgehalten. Ich lächle leicht, denn wie sollte es sonst sein. Bei uns war doch immer irgendetwas. Zu aller erst räumte ich mein eigenes Zimmer aus. Jedes Foto landete in einen Karton. Auch meine restlichen Klamotten. Ich ließ mir Zeit, denn die ganzen Erinnerungen die in meinen Kopf, einen Film bildeten, brachten mich immer wieder zum stocken. Ich habe mir mein Leben anders vorgestellt, weniger dramatisch. Eher ganz normal. Aber was ist schon normal in dieser Welt? Jeder trug auf seinen Rücken einen Rucksack. Der eine hat vielleicht einen kleineren als der andere. Doch wir alle haben einen. Er ist gefüllt mit Erfahrungen, Erinnerungen und Kämpfen. Sie zeigen, was man alles durch gemacht hat, um dort zu stehen, wo man jetzt gerade im Leben angelangt ist. Es weiß nur jeder Mensch für sich allein und das ist auch gut so. Man sollte nur irgendwann stolz auf sich sein. Auf irgendeiner Art und weise war ich stolz. Ich stand hier und war im Moment nur über jeden einzelnen Augenblick froh, den ich mit meinen Eltern hatte. Ohne sie wäre ich jetzt nicht der, der ich bin und ohne sie, wäre mein Kindheit nicht so schön gewesen. Ich war froh diese Menschen in meinem Leben gehabt zu haben und ich werde immer auf sie aufpassen. In meinem Herzen, denn dort sind sie am sichersten. Egal wo sie gerade sind, sie beobachten mich und werden immer an meiner Seite sein. Nur nicht körperlich. Es war ok, auf eine komische Art und weise. Nachmittags hatte ich das Obergeschoss fertig. Es bestand aus meinem Zimmer, das Schlafzimmer meiner Eltern und einem Bad. Ich befand mich gerade im Wohnzimmer, als ich die Diele knarren hörte und mir somit signalisierte das jemand in das Haus gekommen ist. Wenig später standen Alec und Magnus im Türrahmen. Leicht lächelten sie. „Hey, was machst ihr denn hier?" Ich ging auf sie zu und umarmte wenigstens Alec. „Wir wollten schauen, ob wir dir helfen können?" Ernst sah ich die beiden an. „Wollt ihr zwei euch nicht lieber noch etwas ausruhen?" Man sah Ihnen an, was sie durch gemacht hatten. Aber irgendwie versuchten wir alle gerade in einen geregelten Alltag zu finden. Simon wollte Informatik studieren und auch Clary hatte schon Pläne. Wir versuchten weiter zu machen und uns nicht unter bekommen zu lassen. Wahrscheinlich wollten das auch die zwei. „Wir nehmen uns schon die Zeit, die wir brauchen." Magnus klammerte sich an Alec' Hand. „Was machen eigentlich deine Kopf schmerzen?" Die beiden sahen sich kurz man und irgendetwas lag in ihren Augen. Es war nur kurz zu sehen. Ich würde es fast mit Traurigkeit gleichsetzen. Alec hob einen Mundwinkel leicht an, so als ob er Magnus versichern wollte, das alles gut ist. „Das wird von Tag zu Tag besser. Es lag wahrscheinlich wirklich nur am Stress." Ich nickte mit gerunzelter Stirn. Ein erneutes Knarren unterbrach meine Gedanken. Clary trat neben die beiden. „Und was hat deine Ärztin gesagt?" Sie grinst fröhlich. „Es ist alles super. Lange nicht mehr so gute Werte gehabt." Ich gehe auf sie zu und umarme sie fest. Hinter ihr sehe ich Simon und Izzy, die uns lächelnd betrachten. „Was wird das hier?" frage ich an alle gewandt. „Wir haben gehört, das du das Haus noch vor der Gerichtsverhandlung fertig bekommen möchtest und da dachten wir, das du dafür ein paar Hände mehr gebrauchen könntest." Simon klang fröhlich. Berührt betrachtete ich jeden einzelnen. Ich war echt glücklich, diese Leute in meinem Leben zu haben. Sie waren meine Familie und würden das auch ein Leben lang bleiben. „Ok, wenn das so ist." sage ich und verteile jedem eine Aufgabe. Währenddessen läuft Musik. Die ganze Aktion macht mehr Spaß als gedacht und mit lächelnden Augen betrachte ich jetzt jedes Erinnerungsstück was mir in die Hände fällt. Alle nehmen es sehr ernst und fragen manchmal zur Sicherheit auch nochmal nach. Wir sind alle darauf bedacht, das Alec nichts schweres hebt und es Magnus nicht zu viel wird. Izzy macht nur das wo sie heran kommt und Simon hat trotz seines eingeschränkten Sichtfelds einen sehr guten Überblick. Es ist fast abends, als sieben gepackte Kartons im Flur stehen. Geschafft lassen wir uns alle auf die Couch fallen. Ich bin kaputt aber nicht so sehr, das ich sofort schlafen gehen müsste. Vor uns steht jeweils eine Capri Sonne. Die haben wir auch schon immer im Krankenhaus zusammen getrunken. Damit stoßen wir an und es scheint alles in Ordnung zu sein. „Ich habe heute noch meine Bewerbung an der ‚Brooklyn Academy of Art' abgegeben." sagt Clary stolz worauf wir alle ein weiteres Mal die Capri's erheben. Simon räuspert sich darauf. „Ich muss euch auch noch etwas sagen." Tief holt er Luft bevor er weiter spricht. „Meine Mum ist eine trockene Alkoholikerin. Sie hatte vor paar Tagen einen kleinen Rückfall aber sie ist bereits wieder in Therapie und ich glaube sie ist auf einen guten Weg." Nur kurz ist es ruhig, bis Magnus wieder sein Getränk erhebt. „Auf Clary und ihre Bewerbung und auf Simon' Mum, die das sicherlich alles genau so gut meistern wird, wie ihr Sohn." Simon wird kurz rot aber wir alle erheben unsere Trinktüten und wiederholen die Wörter. Ich kann meinen Blick wieder nur schweifen lassen. Ich sehe ihn zufriedene Gesichter. Ihnen sieht man in diesem kurzen und durch aus bedeutenden Augenblick nichts von den vergangenen Tagen und Wochen an. Es macht mich fast noch glücklicher. Denn eigentlich sah man es, immer und immer wieder dachte man darüber nach. Gerade fühle ich mich frei. So als würde ich auf Wolken laufen. Alles erschien plötzlich Sinn zu machen. Jeder Sturz und jeder Höhenflug hat sich gelohnt, nur für diesen Moment. „Es schneit!" Izzy sieht freudig aus dem Fenster. Kurz darauf rollt sie schon aus dem Haus. Clary rennt ihr hinter her und auch Simon erhebt sich. Auch ich stehe schon, als ich Magnus zögern sehe. Alec reicht ihm nur seine Hand und er scheint nicht lange zu überlegen. Er ergreift sie und zu dritt gehen auch wir auf die Haustür zu. Dicke weiße Flocken fallen von Himmel. Eine kleine Schicht hat sich schon auf dem Erdboden gebildet. Ich trete zu dem anderen die selig in den Himmel schauen. So als hätten wir es abgesprochen drehen wir uns zu den zwei um, die noch fehlen. Alec steht schon draußen und wartet nur auf seinen Freund. Ich bin selbst aufgeregt wie ein kleines Kind. Es erscheint eine halbe Ewigkeit zu vergehen bevor auch Magnus den Schritt nach draußen wagt. Sein Gesicht ist überrascht als eine Flocke auf seine Haut trifft. Alec sieht ihn an und man erkennt nur diese bedingungslose Liebe. Zu sechst stehen wir nun in einer Reihe und sehen der Welt beim weiß werden zu. Nein, dieser Moment könnte nicht schöner sein.

To the EndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt