3 Monate später
Valerie POV
Wir landeten gerade in Havanna anschliessend fuhren wir mit einer Art Bus zu unserem Haus. Im Bus angekommen, standen alle Jungs dicht aneinander, da es fast keinen Platz hatte. Ich stand vor Bonez und vor mir stand Raf. Ich blickte mich nach einer Festhaltemöglichkeit um, fand jedoch nichts. Ich streckte mich einmal, um zu testen ob ich auch wirklich nicht an die Bänder, welche an einer Stange, oberhalb unserer Köpfe befestigt waren, rankam.
«Du bist zu klein.» gab nun Bonez belustigt von sich. «Ach ne» ich verdrehte meine Augen und Raf verkniff sich ein Lachen. Der Bus fuhr ruckartig los und ich hielt mich an Rafs Corbo Jacke fest. Ich blickte zu ihm hoch und er lächelte auf mich herab. Ich glaube für die umstehenden Personen müssten wir, wie ein verliebtes Pärchen wirken, doch waren wir das? Ich definitiv aber er?
«Yo Raf!» rief Joe Raf zu, welcher sich zu Jonas umdrehte. Der Bus bremste abrupt ab, wobei ich fast auf die Fresse fiel, wäre da nicht ein starker Arm, welcher sich um meine Taille schmiegte und mich an einen warmen Körper zog. «Gern geschehen» flüsterte mir John ins Ohr und ich erdolchte den guten Gazi mit meinen Blicken.
John drehte uns kurz und nahm mich nun zwischen der Fensterfront und seinem Körper gefangen. Ich blickte auf die wunderschöne Landschaft und die vorbeiziehenden Autos.
Ich wollte immer schon nach Kuba fliegen, da ich einen kleinen Autofaible hatte, welcher hier sehr gut zur Geltung kam, zudem liebte ich die Fröhlichkeit der Menschen, sie tanzten gerne, was ich sehr mochte.
Ich hatte als Jugendliche einen Tanzkurs für Lateinamerikanische Tänze besucht, welche ich noch bis heute perfekt beherrschte. Nach dem Urlaub in Kuba würde ich zurück nach Berlin gehen, da Paco neue Tätowierer gefunden hatte und ich somit nicht mehr aushelfen musste. Ich freute mich bereits darauf wieder in Berlin, neben meinem Bruder zu tätowieren.
Der Bus hielt in der Nähe von unserer neuen Wohnung zumindest für zwei Wochen. Wir stiegen mit unseren Koffern bewaffnet aus und Alex führte uns in die richtige Richtung, schliesslich hatte er das Haus oder was es auch immer war gemietet.
«Alex!» schrie ich nun, am Ende meiner Kräfte, da wir einen steilen Hang hochgehen musste, natürlich mit meinem schweren Koffer. Raphael, welcher neben mir lief lachte mich aus und auch Maxwell, hatte an meiner Situation seine Schadensfreude.
Plötzlich wurde das Gewicht, welches ich mit mir zog, leichter. Bin ich jetzt Tod? Die Antwort lautete zu meiner Erleichterung nein. John, welcher wohl als einziger Mitleid mit mir hatte, zog nun meinen Koffer neben seinem her. «Danke» murmelte ich ihm aus der Puste zu.
Er zuckte jedoch mit seinen Schultern. «Weiss nich' was du hast, is' doch nicht schwer.» ich blickte ihn irritiert von der Seite an. «Ja, wahrscheinlich weil du zwei Meter gross bist und ich nur 1,60.» Gab ich beleidigt von mir. «Was hat deine Grösse mit deiner Kraft zu tun?» fragte nun Jonas. Ich zuckte mit den Schultern. «Ich bin kleiner und zierlicher als ihr, was zur Folge hat, dass ich auch leichter als ihr seid, was wiederum heisst, dass ich nicht so schwer tragen oder rollen kann.
Die Jungs schüttelten ihren Kopf. «Bin ich der einzige, der nicht verstanden hat, was sie von sich gegeben hat?» fragte nun Marten an die Jungs gerichtet. «Nope, hab's auch nicht gerafft.» gab nun Maxwell von sich und blickte Raf an. «Hast du's gerafft, Raf?» er lachte lauthals los. «Versteht ihr gerafft und Raf.» er hatte schon Tränen in den Augen vom ganzen Lachen.
John neben mir schüttelte seinen Kopf und auch James blickte Maxwell irritiert an. «Digga, kein Humor!» rief er uns beleidigt zu, anschliessend blickte er mich an. «Von den anderen weiss ich ja, dass sie keinen Humor besitzen aber von dir?» er blickte mich enttäuscht an.
Als wir endlich den steilen Hang hinter uns liessen, atmete ich erleichtert auf. «Ich hoffe, auch die Senioren haben diesen kleinen Hang gut überstanden.» ich blickte Raphael an, welcher der Älteste ist, welcher wiederum mich anblickte. Ich blickte irritiert zu John und den anderen, welche mich auch alle anblickten.
«Nich' euer Ernst, ich bin die zweitjüngste!» rief ich beleidigt und verschränkte meine Arme vor der Brust. Die Jungs lachten mich natürlich wieder aus. Wenigstens hatten wir hier oben eine bombastische Sicht auf die Stadt.
«Digga wir haben einen Pool!» rief Bonez und Gzuz gleichzeitig und legten einen kurzen Striptease hin. Anschliessend machten beide gleichzeitig eine Arschbombe. Ich versteckte mich hinter Marten, welcher nun klatschnass war. Ihn schien dies weniger als mich zu interessieren, er zog sich ebenfalls Hose und Shirt aus und sprang ins Pool.
Bei Martens Sprung, wurde sogar Raf und ich nass, welche zu hinterst standen. Raf lachte kurz auf, ehe er sich auch sein Shirt abstreifte. Mittlerweile waren alle Jungs im Wasser. «Vali, sei nicht so ne Pussy und komm!» rief mir James zu, welchen ich gekonnt ignorierte.
«Nope, jetzt hab' ich nämlich frei Wahl bei den Zimmern.» lachte ich dreckig und lief schnell ins Innere des Hauses, wo ich mir sogleich das Zimmer in der Nähe des Bades aussuchte.
Die Jungs suchten sich keine fünf Minuten später auch ihre Zimmer aus. Links neben meinem Zimmer, befand sich das Zimmer von Bonez. Auf der rechten Seite quartierte sich gerade Marten ein und vis-à-vis von meinem Zimmer war Raphaels.
Da wir alle relativ müde waren, beschlossen wir einen kleinen Ruhetag zu machen und zu chillen. Ich packte gerade meine Tasche zusammen, als ich von einer tiefen Stimme überrascht wurde. «Wo willst du hin?» grundgütiger, hatte ich denn nie fünf Minuten für mich allein?
Wer lässt sie wohl nicht allein: Vielleicht Raf oder doch Bonez, vielleicht ist es auch Marten?

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Between two Friends
FanfictionHallo ich bin Valerie De Robertis, ich bin 28 Jahre alt und komme ursprünglich aus Italien. Ich lebe in Berlin und arbeite im Love is Pain Tattoo als Tattoo Artistin. Mein Bruder Tim ist auch Tätowierter, seine Stammkunden sind vielfach Rapper. Was...