Fiveteen

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,,Er ist tot!", schluchzte Choi in den Hörer. Ihr Körper zitterte, ihr Herz raste.
Taehyung hatte sofort abgenommen, als sie ihn anrief.
,,Ich komme sofort zu dir!", kam es von ihm und schon war der Anruf beendet.
Chois Hand verkrampfte sich um ihr Handy. Warum verlor sie immer Menschen, die sie liebte? Warum hasste die Welt sie so?
Sie erhob sich, immer noch laut schluchzend, und begann zu schreien. Sie schrie sich ihre Seele aus dem Leib, ehe Tränen ihren Schrei erstickten. Sie sank auf die Knie und legte ihren Kopf auf den Boden.
Wieso? Wieso, verdammt, wieso?

Sie verweilte so, bis die Fahrstuhltüren sich öffneten.
,,Choi!", rief eine Stimme sie, doch sie nahm es gar nicht richtig war.
Ihr geliebter Vater war tot. Womit hatte er das verdient?

Taehyung zog sie hoch. Er spürte, wie schwach sie in diesem Augenblick war. Keine Kämpfernatur, keine große Klappe. In diesem Moment war das Mädchen nur noch ein Teil ihrer ehemaligen Existenz.
Ihr Körper bebte.
,,Hey, Choi. Atmen. Ganz langsam atmen.", versuchte Taehyung sie zu beruhigen. Er führte sie wieder zum Sofa, doch sie begann sich zu wehren.
Ich kann so nicht mehr leben...
Sie befreite sich aus seinem Griff und rannte zur Terassentür.
Schnell öffnete sie die Tür und sprintete zum Rand der Terasse.
Als Taehyung auch draußen ankam, war sie schon über das Geländer geklettert. Unter ihr herrschte der übliche Stadtverkehr.
,,Choi!", brüllte Taehyung.

Er machte einen Schritt auf sie zu.
,,Komm näher und ich springe!"
Taehyung hörte nicht auf sie und ging erneut auf sie zu.
,,Ich sagte Stopp!"
,,Choi, hör mir zu."
Sie schloss ihre Augen und klammerte sich, mit dem Rücken zu Tae, an dem Geländer fest.
,,Du hast selbst zu mir gesagt, dass ein Leben kostbar ist. Und, dass man es nicht auf einem solchen Weg beenden soll. Ich weiß, dass das unfassbar schwer zu verkraften ist. Ein Tod ist nie etwas schönes. Aber Choi. Nur weil etwas mal schwer ist und man fasst glaubt es nicht zu schaffen, darf man nicht aufgeben. Du bist nicht alleine. Wir helfen dir dabei."
Er legte seine Hand auf Ihre und strich mit seinem Daumen sanft über ihren Handrücken.
,,Außerdem darfst du nicht die Menschen im Stich lassen, die dich lieben."
Choi öffnete schlagartig ihre Augen.
Mama...

,,Und mich darfst du auch nicht im Stich lassen."
Choi drehte sich zu ihm um. Sein Gesicht war direkt vor ihrem. Sie konnte, trotz der Dunkelheit, jede einzelne Struktur seiner Haut sehen, die kleinen Fältchen seiner herzförmigen Lippen und die Sprenkel in seiner Iris.
Erst jetzt realisierte sie, wie schön er war. Sowohl von Außen, als auch von Innen. Sein Herz war rein und gutmütig. Er hatte sich gemerkt, was sie auf dem Schuldach zu ihm gesagt hatte und irgendwie empfand sie es als sehr bedeutsam.

Diesmal war nicht er derjenige, der den Kuss begann, sondern sie.
Zuerst war Taehyung überrascht, erwiderte dann aber den Kuss und schloss seine Augen.
Liebt sie mich jetzt?

Als Choi wieder auf der Terasse stand, brach sie zusammen. Ihr Körper hatte keine Kraft mehr. Das Adrenalin, was bei ihrem Selbstmordakt durch ihren Körper gepumpt wurde, hatte jegliche Energie mitgenommen.
Taehyung hob sie hoch und trug sie in ihr Zimmer. Er legte Choi in ihr Bett und deckte sie zu. Eigentlich wollte er sich nur kurz neben sie legen, um sich wieder entspannen zu können, schlief dann aber neben ihr ein.

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Als er aufwachte, hörte er immer noch Chois tiefen Atem, fuhr aber hoch als er Yoongis Gesicht über seinem sah.
,,Was ist denn mit euch los?", fragte er skeptisch.
,,Ich...Wir...Wir haben nicht miteinander geschlafen!", versuchte Taehyung klarzustellen.
,,Das ist ziemlich offensichtlich. Oder hat man heutzutage Sex mit dicken Wintermänteln an?", spottete Yoongi.
Taehyung schaute an sich runter.

Er stand auf.
,,Wie spät ist es?"
,,Null Uhr oder so. Aber sag mal: Ist irgendwas passiert?"
,,Wie...Wie meinst du das?"
,,Du bist so nervös."
,,Sagt wer?"
Yoongi musterte ihn.
,,Immer wenn du nervös bist, weichst du meinem Blick aus."
Tatsächlich fixierte Tae gerade die Wand im Hintergrund.
,,Ich...Äh..."
,,Taehyung, komm schon."
Der Angesprochene warf Choi noch einen Blick zu, ehe er Yoongi aus dem Zimmer buxierte und die Tür schloss.
,,Schon gut." Er holte tief Luft.
,,Chois Vater ist gestorben."
,,Was?" Ein mitfühlender Ausdruck lag auf Yoongis Gesicht.
,,Ihr muss es schrecklich gehen."
Taehyung nickte.

,,Aber was ist noch passiert?"
,,Was? Nichts."
,,Bist du dir sicher? Du siehst mir immer noch nicht in die Augen, Taehyung."
Tae starrte auf den Boden.
Ich kann ihm das mit Chois Suizidversuch nicht sagen. Sie würde das bestimmt nicht wollen.

Er schaute auf und blickte in Yoongis dunkelbraune Augen.
,,Ich hab mir deinen Internetverlauf angeschaut und fand ihn irgendwie...bedenklich.", schoss es aus ihm raus.
,,Du hast was!? Warum!? Taehyung, ich bring dich um!"
Tae trat einen Schritt zurück und hob schlichtend beide Hände.
,,Komm runter. Ich werde es schon keinem erzählen. Unter einer Bedingung."
,,Rück schon raus, du Penner!"
Taehyung musste sich ein Grinsen verkneifen.
,,Du nennst mich für einen Monat Prince Attractive."
,,Auf keinen Fall!"
Tae zuckte mit den Schultern.
,,Dann muss ich wohl der ganzen Schule erzählen, dass du...-"
,,Schon, gut! Schon, gut!", unterbrach ihn Yoongi.
,,Prince Attractive...Ich glaub ich hör nicht richtig...", murmelte er und verschwand in seinem Zimmer.

Mit einem zuversichtlichem Blick ging auch Taehyung in sein Zimmer, zog sich um und ließ sich auf sein Bett fallen.
Was war das für ein Tag?
Sie liebt mich.
Er drückte sein Kissen an seine Brust.
Sie liebt mich.
Mit diesem letzten Gedanken schloss er erneut seine Augen und fiel in einen wohligen Schlaf.

Prince Attractive, so so xDD
Danke fürs Lesen!
haha, see ya❤

𝐢𝐧 𝐥𝐨𝐯𝐞 𝐰𝐢𝐭𝐡 𝐟𝐮𝐜𝐤𝐛𝐨𝐲𝐬 || 𝖻𝗍𝗌Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt