[21] Vergangenheit und Kindheitstraumata

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James tippte auf seinem Telefon herum. Seb startete währenddessen den Motor und fuhr los.
   „Was war das eigentlich vorher wegen diesem Rich? War das nötig? Und das mit den Fotos?"

   „Ich wollte nicht, dass deine Schwester meinen Namen kennt. Falls sie ihm jemals begegnen sollte. Und na ja, von mir gibt es eigentlich keine Kinderfotos. Anders als vom kleinen Sebby."
   „Wieso denn?"
   „Weil man mich mit acht ins Heim gesteckt hat."
   „Okay? Warst du unartig oder wie?"
   „Ich stand unter Mordverdacht."
   „Aha. Okay."

Seb schluckte nur hart.

   „Was ist Seb. Willst du nicht wissen, ob ich es war? Nun dir kann ich es ja gestehen. Ich hab ihn umgebracht. Nun es war eher das Wasser. Und die Salbe. Er hatte es verdient."

James sagte es so, als hätte er es bisher schon tausendmal wiederholt, als wäre es zu einem, zu seinem Mantra geworden.

   „Sein Name war Carl Powers", began James seine Geschichte. Ich war sieben, als alles begann. Ich war neu und scheu. Und kleiner. Carl war im Vergleich zu mir ein Riese. Und er hat mich immerausgelacht. Und an den Haaren gezogen. Irgendwann war es mir zu viel. Als er an einem Schwimmwettbewerb teilgenommen hatte, hab ich ihm dann Clostridium botulinum in seine Hautcreme gemischt. Und dann ist er ertrunken. Im Schwimmbecken. Vor den Augen hunderter Menschen."

Moriarty starrte ins Leere.
Dann begann Seb zu sprechen.

   „Mein Vater hat mich früher immer verprügelt. Nun, das ist eigentlich ziemlich untertrieben. Er hat mich windelweich geschlagen. So dass ich manchmal nicht laufen konnte. Einmal hat er mir meinen Arm gebrochen. Weil ich ein Glas zerschlagen hatte. Ich war so froh, als er gestorben ist. Ein Zugunglück. Verdammt, ich weiss nicht mal wieso ich dir das überhaupt erzähle."

Sebastian war wütend auf sich selber. Denn er hatte nicht einmal seiner Mutter die wahre Geschichte über seinen Arm erzählt.
Er hatte es so gut es ging verdrängt. Plötzlich lehnte sich Moriarty an Morans Schulter.
   „Wir hatten beide eine beschissene Kindheit. Aber die hat uns zu den Männern gemacht, die wir heute sind Sebby. Der gefährlichste Mann der ganzen Welt und der beste Sniper, der je existiert hat. Wir sind die Könige der Welt. Niemand kann uns zu fall bringen."
   „Das stimmt." Wie falsch sie doch lagen.

Wenig später und mit bedrückender Stille zwischen ihnen parkte Seb den Wagen vor einem nicht allzu kleinen Haus. Er sog die Luft ein.

   „Warte mal und das ist dein wievieltes Haus?"

   „Das fünfte. Oder das vierte? Ich weiss es nicht. Frag Lizzie. Sie hat das hier eingerichtet."

   „Also wohnt sie hier?", wollte Seb wissen und erinnerte sich daran, dass Lizzie erwähnt hatte, dass sie nur im Maulwurfbau wohnte, wenn sie nicht zu Hause war.

James lachte. „Ob Lizzie hier wohnt? Wirklich. Nein, ich weiss nicht, wo sie zu Hause ist. Also wo sie wirklich wohnt. Es gibt Gerüchte, dass sie nirgends wohnt. Und dass sie niemals schläft. Nun, dass sie Schlaf nötig hat, weiss ich. Aber weniger, als andere Menschen. Aber sonst ist sie ein ziemliches Rätsel."

   „Könnte sie der Maulwurf sein?", fragte Seb, als er die Tür schloss.

   „Was nein. Nie im Leben. Der Job ist ihr Leben. Sie hat sonst niemanden. Wir sind ihre Familie. Ihre Mum ist gestorben. Sie musste nach Hause, um sich um alles zu kümmern. Ihr Dad hat sie damals sitzengelassen. Geschwister hat sie keine. So viel weiss ich. Sie ist ziemlich verschlossen. Wie wir alle."

   „Oh", meinte Seb dann. Erst jetzt realisierte er Charlies Worte. Er selbst hatte ausser James und Lizzie niemanden mehr. Denn zum Rest der Organisation hatte er eigentlich keinen Kontakt.

   „Hat es hier essen?", fragte Seb.

James zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Ich esse eigentlich nicht wirklich viel und oft."

   „Aha. Hab ich bemerkt. Ich leider schon."

   „Ja, du warst auch fett."

Seb schnaubte. „Und du warst magersüchtig, oder was?", warf Seb seinem Boss an den Kopf.

   „Du hast keine Ahnung", schnauzte James ihn an.

   „Dann lass es mich wissen, Kitten", murmelte Seb, als James die Haustüre hinter sich zuschlug und draussen spazieren ging.
Nun Seb hoffte, dass er nur spazieren ging.
Und nicht irgendwas oder irgendwen tötete. Er starrte durchs Fenster und sah seinem Freund nach.
Dieser bog gerade in Richtung Wald ab.

   „Sollte ich ihm wohl nachgehen?", fragte sich Seb.
Doch er entschied sich dagegen.
Am Ende würde Moriarty noch ihn töten und im Wald verscharren.
So ging er in die Küche und fand zu seinem Erstaunen einen vollen Kühlschrank vor.
Aus diesem Grund machte er sich Rührei mit Nudeln. Er setzte sich an den Küchentisch und bewunderte die nicht vorhandene Deko.
Hatte James nicht gesagt, Lizzie hätte die Wohnung eingerichtet?
Nun an Fotos oder solch Zeugs hatte sie nicht gedacht.

Obwohl, er vergass wem das Haus gehörte. Als ob James es gestatten würde, wenn man gewöhnliche Bilder aufhängen würde.
Er würde eher teure Bilder aufhängen. Und den Consulting Criminal betreffend war er gerade nicht gut gelaunt. Wie sollte er.

Er stand auf und wusch den Teller auf der Stelle wieder ab. Er versuchte gerade Konflikte zu vermeiden. Obwohl er eher gedacht hatte, dass er jener sein würde, der wütend davonstürmen würde wenn sie sich verkrachten. Nun, vielleicht würde er das auch in Zukunft tun.

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HelloooWie fandet ihr das Kapitel

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Hellooo
Wie fandet ihr das Kapitel. Und ja eigentlich ist nicht wirklich viel passiert.
Eigentlich wollte ich gestern Abend updaten. Doch ich bin beim Editen fast eingeschlafen. Und bevor ich noch irgendeinen Schwachsinn mache, habe ich mir gedacht, dass ich ja auch einen Tag später posten könnte. Ich hoffe, ihr verzeiht mir meine Müdigkeit.
Was macht ihr so?
Ich fahre gerade Zug. Ich musste einfach raus, wenn es so schön ist.  🖤💛

See you later

Lucy Meyer

MISS ME? (A Moriarty FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt