[32] Der Fall Moriartys

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Am folgenden Tag ging es sehr schnell. Die Geschworenen hatten ihren Entschluss äusserst schnell gefasst. Und eine Stunde später war James wieder ein freier Mann. Watson hatte sich ziemlich aufgeregt. Sebastian wartete zu Hause ungeduldig auf seinen Freund. Dieser schloss ihn freudig in die Arme. Lizzie hingegen kriegte einen Anruf von einem ziemlich wütenden Auftraggeber.

„In all den Jahren haben Sie Moriarty nicht bezwingen können. Sie, die angeblich die Beste sind, Artemis."

„Was glauben Sie, wer Sie sind?"

„Ihr Boss."

„Nein sind Sie nicht. Ich habe keinen Boss. Noch nie gehabt."

„Wenn Sie das denken."

„Okay dann ziehen Sie mich ab. Ich weiss genau, dass Sie dies vorhaben. Aber dann bedenken Sie, dass Sie den Tod dieses Privatdetektivs zu verschulden haben. Denn er wird sterben. Moriarty gibt nicht einfach auf. Er will ein Spektakel. Seine Ära geht mit einem Knall zu Ende."

„Na und was soll mich der Tod dieses Mannes kümmern? Ein Toter", sprach.........

„Zwei. Holmes & Moriarty", unterbrach sie .....

„Dann halt zwei, um tausende Leben zu retten. Sie wissen gut genug, dass das die beste Chance ist. Eine bessere gibt es nicht."

„Lassen Sie es mich versuchen."

„Nein. Sie hatten Ihre Chance."

„Reichenbach", murmelte sie auf Deutsch. „Der Bach ist tödlich."

„Bitte?"

„Ach nichts. Nur so ein Satz."

Sie drehte sich um und ging.

Jim würde nicht sterben. Wahrscheinlich nicht. Er würde lieber irgendeine Person opfern. Lieber das, als Holmes lebend davon kommen zu lassen.

Nun musste sie Moriarty davon überzeugen, dass sie am Tag des Showdowns eine andere Aufgabe hatte. Sie wollte nicht am Tod des besten Freunds ihres Bruders schuld sein. Und auch nicht an jenem von Jim oder Sebastian. Sie hatte genug Leben genommen. Und ihr wurde in dem Moment bewusst, dass sie lieber verschwinden würde. Sie hatte bereits genug in ihrem Leben riskiert.

Vielleicht gaben ihre Kontakte zum Geheimdienst ja eine Information her. Irgendetwas, das James beeindruckte und so riskant war, dass sie theoretisch für tot erklärt werden konnte. Ein zweites Mal. Sie wollte mit all dem nichts mehr zu tun haben. Sie würde Artemis und Lizzie töten. Na ja, voraussichtlich. In Absentia zumindest. Sie hoffte nur, dass irgendjemand schlau genug wäre ihren Hinweis zu verstehen. Hoffentlich würden sie Jim vorher stoppen. Doch sie bezweifelte dies. Denn selbst sie war gescheitert. Nein war sie nicht. Man hatte Artemis den Fall entzogen. 

Der nächste Monat verging wie im Fluge. Lizzie hatte von einer riskanten Aktion im nahen Osten gehört. A.G.R.A schien darin verwickelt zu sein. Eine Gruppe von Geheimsoldaten, die sie aus der Vergangenheit kannte. Sie schien sich bloss noch auf diesen Auftrag zu fokussieren. Währenddessen verzweifelte Seb fast. James zog sich mehr und mehr zurück. Sie sprachen immer seltener. Und doch fühlte sich der Sniper immer mehr mit seinem Freund verbunden. Er wollte mehr, war sich aber nicht sicher, ob James den Schritt wagen würde. Immerhin war die Hochzeit zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern im Grossbritannien noch immer nicht erlaubt. Doch das hatte ihn nicht daran gehindert einen Ring zu kaufen. Er war sich so blöd vorgekommen. Aber er wollte James den Antrag machen. Er verliess gerade das Geschäft, als James ihn anrief.

„Sebby", hauchte dieser. „Du weisst, dass ich dich liebe? Ja. Auch wenn ich die letzten Monate ziemlich distanziert war? Sag Lizzie, wenn sie zurück kommt, dass ich sie immer respektiert habe. Machst du das? Ich liebe dich. Vergiss das nicht."

Und dann legte er auf. Bevor Sebastian etwas sagen konnte. Was sollten die Worte bedeuten? Er war panisch.

„Verdammt James. Was stellst du nun wieder an?"

Er öffnete eine App, welche ihm erlaubte James Standort zu lokalisieren. St. Bartholomew's Hospital. Das war nur einige Strassen weiter. Er rannte auf das Gebäude zu. Und da sah er sie. James und Holmes.

Alles ging so schnell. Ein Schuss ertönte. Hatte James... Oder Holmes..? Dann flog etwas vom Dach. Besser gesagt jemand. Holmes war gesprungen. Und James? Er rannte an den Menschen vorbei. Die Treppe rauf. Auf das Dach. Und da sah er ihn. James. Wie er da lag. In einer Blutlache. Ihm wurde übel. Tränen rannen über sein Gesicht.

„James...wieso...warum...Ich liebe dich. Du verdammter Egoist."

Er sank auf die Knie. Sein Leben zerbrach. Zersplitterte. Er ertrank. Fühlte sich so, als hätte man ihm den Boden unter den Füssen weggerissen. 

Er erinnerte sich nicht daran, wie er nach Hause gekommen war. Er erinnerte sich an kaum etwas. Alle Gefühle ertränkte er in Alkohol. Schloss sich ein. Wartete auf Lizzies Rückkehr. Verfluchte Holmes. James. Lizzie. Sich selbst.

Wenige Tage später erreichte ihn die Nachricht. Lizzie war ebenfalls tot. Der Auftrag war eine Falle gewesen. Die Verantwortliche? Eine Frau namens Artemis.


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Soo jetzt noch der Epilog + das Nachwort

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Soo jetzt noch der Epilog + das Nachwort. 

Und dann sind wir fertig.

Ist ein stranges Gefühl. 

Irgendwie kann ich's kaum glauben.


Lucy Meyer

MISS ME? (A Moriarty FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt