Thyrus war nicht auffindbar. Dafür traf sie auf ihrem Rückweg Luna an. Luna sah besorgt aus, doch sie trug nicht einen Kratzer.
„Wie geht es dir?“, fragte Tjamand und lächelte sie an.
„Die Frage ist doch, wie es dir geht! Wir sind mit Thyrus geflohen, durch einen Gang in den Wald, dort waren wir sicher. Aber ihr musstet euch ja versuchen umzubringen!“, fügte Luna gutmütig hinzu und Tjamand biss sich verlegen auf die Lippe. Jetzt merkte sie erst, wie dumm ihr Handeln gewesen war.
„Es tut mir leid. Ich weiß, ich weiß, es war unüberlegt“, sie zögerte, „wie geht es Thoas? Ist er auch verletzt?“
Luna musterte sie mit funkelnden Augen. „Ihm geht es gut. Er ist dir gefolgt und hat dich in Sicherheit gebracht. Mach dir keine Sorgen.“
Seltsamerweise war sie geschmeichelt, dass er sie gerettet hatte. Sie verscheuchte den Gedanken. Das hätte jeder getan. Außer Pan vielleicht. Er brachte erst sich selbst in Sicherheit, bevor er an andere dachte.
„Danke“, sagte Tjamand schließlich.
„Das Amulett wird bald leuchten, sagt Paulus. Er weiß viel darüber, deswegen hab ein Auge darauf. Wir werden vermutlich wirklich bald Fortschritte machen“, erklärte Luna aufgeregt.
Tjamand lächelte und freute sich, dass ihre Freundin immer noch gut gelaunt war, obwohl es auch etwas taktlos war, wie sie fand. Dennoch sagte sie nichts dazu.
Sie verabschiedeten sich rasch und Tjamand wollte gehen, als sie eine Stimme hörte.
„Tjamand!“
Zuerst hoffte sie, dass es Thyrus war, doch es war Sirius. Sie runzelte die Stirn. Was wollte er von ihr?
„Wo willst du hin gehen?“, fragte er zögernd und verlegen zugleich.
Sie zog die Augenbrauen hoch. „Nach Hause“, antwortete sie selbstverständlich.
Sirius schwieg eine kurze Zeit, dann sagte er: „Du kannst hier bleiben. Es ist dir nicht möglich, nach Hause zu gehen.“
Tjamand kniff die Augen zusammen, dann machte es wie in einem kompliziertem Räderwerk klick und sie riss die Augen auf, wirbelte herum und lief nach draußen.
Ohne sich umzusehen lief sie durch die Straßen, an dem Händler vorbei – wo ihr Haus stand.
Tränen liefen ihr über die Wange, als sie den Haufen von Schutt und Asche sah, mit den kläglichen Überresten ihres Hauses.
Hass flammte in ihr auf. Nachdem ihre Eltern gestorben waren, hatte sie dort gelebt und alles gehegt und darauf Acht gegeben – auf all die Erinnerungen, die sie mit den Gegenständen, die in dem Haus gewesen waren, verband. Und jetzt waren sie fort. Die Jahre waren umsonst gewesen. Das gemütliche Zimmer mit dem Kamin, das weiche Bett und das kleine, runde Fenster weit oben im Dachstuhl, durch das immer in den Morgenstunden zuerst das Sonnenlicht gefallen war. Sie würde es nicht mehr wiedersehen.
Tränen liefen ihre Wange hinunter und sie taumelte nach vorn, bis sie in der Asche stand. Dann ließ sie sich auf die Knie sinken und weinte alle Tränen, die sie weinen konnte, während um sie herum die Bewohner Sovrials ebenfalls trauerten, oder in Hass und Verzweiflung versanken.
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Schwarzes Feuer / on hold
Random》Wenn die Schwarzen Seelen die Macht erlangen wird die Sonne verdunkelt werden und nie wieder erstrahlen.《 Tjamand und alle Bewohner der Sonnenwelt bereiten sich darauf vor. Denn es ist bald soweit. Sie werden kommen. Danke an Knightly_Mia für das...