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Es war bereits dunkel, als sie in Sovrial eintrafen und niemand war mehr auf den Straßen. „Wir bringen sie zur Gilde", beschloss Benedictus und half den Verletzten weiter.

Die Frau atmete nur noch schwach, ihr Zustand war besorgniserregend. Tjamand war erleichtert, dass sie ihr Ziel erreicht hatten, durch das Blut war ihr übel geworden und sie stieß energisch die Tür auf.

Benedictus ging voran und führte sie in ein leeres Zimmer und bedeute den Verletzten, sich zu setzen. Sie sackten mehr auf dem Bett in sich zusammen, als anders.

Die Augen der Frau drehten sich nach oben und sie fiel nach hinten.

„Tjamand, du bleibst hier, ich hole Thyrus und Sirius", sagte Benedictus im Befehlston und sie konnte nicht anders, als zu nicken.

Die Menschen atmeten schwer, außer der Frau, deren Brustkorb sich nur noch unmerklich hob. Hilflos versuchte Tjamand, sie zu beruhigen und gab ihnen einen Krug zu trinken und ein Tuch, um sie zu kühlen.

„Es wird alles gut", sagte sie leise und drückte die Hand der Frau, deren Augen geschlossen waren.

Einer der Männer war ohnmächtig, der andere trank das Wasser gierig, sodass die Flüssigkeit an seinen Mundwinkeln entlang herunter lief.

Tjamand spürte, dass sie zitterte. Sie kam sich so nutzlos vor in diesem Moment, sodass sie nicht anders konnte, als ihnen Mut zuzusprechen.

Die Frau zuckte manchmal und sie setzte sich neben sie und begann leise zu singen. Mit Mühe hielt sie die Tränen zurück, als sie sie leiden sah. Sie wird sterben!

Sie verbot sich, daran zu denken und fuhr auf, als sie Schritte hörte.

„Wir müssen sie in den Krankenflügel bringen", beschloss Sirius sofort und jeder von ihnen stütze jeweils eine der Personen.

Tjamand ging hilflos hinter ihnen her, ihren Blick stets auf die Frau gerichtet, von Thyrus getragen wurde.

Die Betten waren fast alle wieder leer, nur vereinzelt schliefen noch Menschen, die ihren Kopf hoben, als die Tür aufflog. Sirius schrie immer wieder dieselben Namen, bis die Frau erschien, dicht gefolgt von dem Mann, der sofort die Verletzten den Betten zuwies.

„Legt sie dorthin, sie müssen versorgt werden", sagte er und verschwand in einen Raum, um Medikamente herzustellen. Benedictus folgte ihm, um ihm zu helfen und Tjamand hatte den Verdacht, dass er selbst einmal Verletzte behandeln wollte.

Die Frau fühlte besorgt den Puls der weiblichen Verletzten. „Was ist geschehen? Woher kommen sie? Sie stammen nicht von hier, oder?"

Die Blicke wandten sich alle zu Tjamand, der heiß wurde. Sie durfte nichts Falsches sagen.

„Nein, sie kommen von", fieberhaft überlegte sie, wie der Ort geheißen hatte, „Chyndal. Sie haben gesagt, dass sie angegriffen haben."

Und im selben Moment, als sie das sagte, begriff sie erst. Aber wieso waren sie auch dort gewesen?

Entgeisterte und besorgte Blicke ruhten auf ihr, dann kamen Benedictus und der Mann namens Julius wieder, mit viele kleinen Fläschchen und auch Schalen mit Pasten.

„Ihr solltest jetzt gehen", sagte Julius, „und Euch ausruhen."

Der Satz war an sie gerichtet. Verwirrt erwiderte sie seinen Blick.

„Wir geben dir Bescheid, wenn wir mehr wissen", versicherte Thyrus ihr und achtete nicht auf den warnenden Blick von Sirius.

Zögerlich nickte sie. „In Ordnung", sagte sie und verließ den Raum.

Schwarzes Feuer / on holdWhere stories live. Discover now