18. Kapitel

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Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, kam die Kellnerin wieder an und fragte uns verlegen, was wir denn essen wollten. wir bestellten unser Essen,was zufällig aus zwei Lasagnen besteht.

Jetzt haben wir auch noch den gleichen Geschmack. Was soll das bitte?

Beruhige dich mal. Gerade meintest du noch, dass du dich anstrengen wirst, ihn zu akzeptieren. So wie du es eigentlich schon vor ein paar Tagen meintest.

Du hast Recht. Ich sollte mich echt mehr anstrengen. Ich meine, er versucht scheinbar echt alles, damit er mir näher kommen kann und ich blocke einfach die ganze Zeit ab.

Endlich verstehst du es.

"Und deine Lieblingsfarbe ist also dunkelgrün?", frage ich zögernd und schaue ihn mit immer noch roten Wangen in sein markantes Gesicht. Überrascht schaut er von der Tischdecke hoch.

"Ja, genau.", antwortet er und scheint sich über meine Aufmerksamkeit zu freuen.

"Meine auch.", sage ich und muss sofort an Jasons Augen denken. Genau diese Farbe meine ich nämlich. Sie erinnert mich an den Wald, den ich so sehr liebe.

Wir waren schon lange nicht mehr im Wald.

Abgesehen von gestern, wo du vor dem Rudel geflüchtet bist und vorgestern, wo du vor Jason geflüchtet bist, oder am Donnerstag, wo du ebenfalls vor Jason geflüchtet bist, hast du Recht. Ja, wir waren schon echt lange nicht mehr im Wald.

Du hast das Treffen mit Aiden und Joyce vergessen. Da waren wir auch im Wald. Wenn du schon damit anfängst.

Stimmt. Das Wettrennen war sowieso das beste an dem Tag.

Nur, weil du dich an ihn ran geschmissen hast. Das war voll peinlich.

Eher witzig, als peinlich.

Findest du. Aber egal. Ich frag Jason später mal, ob wir uns mal die Gegend angucken können.

"Mein Lieblingsfach ist übrigens Mathe. Du hattest ja gerade danach gefragt.", erkläre ich.

"Danke.", meint Jason, woraufhin ich ihn verwirrt anschaue.

"Wofür?"

"Dafür, dass du mir von deinem Bruder erzählt hast. Es bedeutet mir viel, weil ich weiß, dass es dir nicht leicht fiel, mir davon zu erzählen."

"Da hast du Recht. Es fällt mir nicht leicht darüber zu sprechen.", meine ich betrübt.

"Genau genommen bist du der erste, mit dem ich darüber rede. Nichtmal mit meinen Freunden, habe ich dieses Thema besprochen. Sie haben es von meinen Eltern erfahren. Es fiel mir einfach zu schwer darüber zu reden.", erkläre ich traurig.

"Und warum hast du es mir erzählt? Hast du dich zu sehr von mir bedrängt gefühlt?", fragt er leicht panisch.

"Nein Jason. Auch mit dir wollte ich zunächst nicht darüber reden, aber irgendwie habe ich gespürt, dass ich es muss. Es war nicht nur nötig für ... unsere Beziehung, nein, auch für mich. Ich habe mich selbst dazu gedrängt, darüber zu reden."

Jason blickt nachdenklich zu mir und ich mit einem leichten Lächeln zu ihm. Ich spüre, dass er etwas sagen will, doch genau in dem Moment, wo er seinen Mund öffnet, kommt die Kellnerin mit unserem Essen.

"So. Lassen sie es sich schmecken. Und noch mal: es tut mir Leid, wegen vorhin. Ich hoffe, ich kann es mit einem Dessert auf's Haus wieder gut machen.", sagt sie, währen sie unsere Lasagnen auf unsere Teller stellt.

"Ach, das muss doch nicht sein. Sie sind uns nichts schuldig. Das war nur eine kleine Meinungsverschiedenheit, die jetzt auch schon wieder behoben ist. Früher oder später wäre es sowieso so weit gekommen.", besänftigt Jason sie, und als ihr Kopf vorsichtig zu mir wandert, nicke ich zustimmend. Kurz scheint sie zu überlegen, doch dann scheint sie einen Entschluss gefasst zu haben.

My annoying MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt