24. Kapitel

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"Kannst du mir jemals verzeihen?", fragt er mich mit einem Schmollmund, obwohl er genau weiß, dass es mir jetzt schon schwer fällt noch böse auf ihn zu sein. Seine süße Schnute macht es auch nicht gerade einfacher.

"Nie mehr.", sage ich und drehe meinen Kopf beleidigt zur Seite, wie ein bockiges Kleinkind. Sein kehliges Lachen ertönt und verursacht einen Schauer auf meinem ganzen Körper.

"Ach Liebling,", beginnt er und nimmt mich von hinten in seine Arme. Ich bleibe währenddessen einfach weiterhin bockig stehen. Er drückt mir einen Kuss auf meine Haare und redet dann weiter.

"-nimm es mir nicht übel. Die haben das bis morgen doch sowieso wieder alle vergessen.", sagt er. Sofort löse ich mich wütend von ihm und schaue ihn mit meinem Killerblick an.

"Du...", sage ich langsam und zeige mit drohendem Finger auf ihn. Schnell mache ich die Haustür hinter mir zu und drehe mich dann wieder zu ihn.

"Weißt du eigentlich, was mir dein Auftritt heute morgen alles für Unannehmlichkeiten eingebracht hat?", frage ich ihn wütend. Er dagegen bleibt weiterhin gelassen stehen.

"Nicht nur, dass mich so gefühlt alle angestarrt haben, nein, die haben mich auch in den Pausen mit sämtlichen Fragen belästigt. Die wollten alle wissen, warum mich der ach so bekannte, attraktive Geschäftsführer Jason Nigreos zur Schule fährt und was genau ich mit ihm zu tun habe.", sage ich wütend während ich mich meiner Jacke und meinen Schuhen entledige. Ich schaue nun wieder auf, um seine Reaktion zu sehen, doch er lehnt einfach nur gelassen an der Wand und grinst weiterhin, was mich innerlich schon wieder kochen lässt.

"Und warum hast du ihnen nicht einfach gesagt, dass du meine zukünftige Ehefrau und die Mutter meiner zukünftigen Kinder bist? Dann hättest du ihre Frage beantwortet und sie hätten dich bestimmt in Ruhe gelassen.", grinst er mich an. Leicht werde ich rot, doch schnell fasse ich mich wieder.

"Das glaubst du doch nicht ernsthaft, oder? Wenn ich denen das so sagen würde, würden sie mich zuallererst mal auslachen, weil sie es für einen schlechten Scherz halten. Und wenn manche mir das dann doch noch glauben würden, würde ich doch nur noch mehr Aufmerksamkeit erregen. Niemand würde mich unter 'Rylee' kennen. Alle würden mich nur noch als 'Frau eines berühmten Geschäftsführers' sehen. Das ist nicht wirklich etwas, was ich möchte.", mache ich ihn klar und gehe an ihm vorbei zur Küche. Ich krempel meine Ärmel hoch und drehe mich dann wieder zu Jason.

"Warst du einkaufen, oder muss ich das jetzt auch noch machen?", frage ich genervt, doch er lächelt mich wieder einmal nur an. Er lässt sich auch einfach nicht von meinen ständigen Launen unterkriegen.

"Ich dachte, wir könnten heute vielleicht zusammen kochen. Das ist einerseits fördernd für meine nicht vorhandenen Kochkünste und andererseits würden wir etwas zusammen machen.", meint er und krempelt sich auch seine Ärmel hoch, ohne meine Antwort auch nur abzuwarten.

"Einkaufen war ich übrigens heute tatsächlich schon. Ich habe alles für Spagetti Bolognese gekauft, weswegen es sich anbieten würde das zu machen.", sagt er und holt schon einen Topf raus.

"Du bist ja so klug, Jason.", meine ich ironisch und mache mich auch an die Arbeit. Zusammen stehen wir jetzt also in der Küche und kochen. Teilweise stehe ich einfach nur da und gebe Jason Befehle, was er als nächstes zu tun hat. Wie ein treudoofer Hund befolgt er alles, was ich ihm sage. Und ganz ehrlich: es macht wirklich Spaß. Und nicht nur ihm mal Befehle geben zu können. Es macht nämlich genauso Spaß mal nicht alleine in der Küche stehen zu müssen. Klar, ich bin noch nicht lange hier und habe dementsprechend auch erst wenige male gekocht, aber teilweise waren diese paar Male schon einsam, wenn man normalerweise Gesellschaft gewohnt ist.

My annoying MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt