Woah, Leute! 50k Reads? Wie kann ich mich dafür nur bei euch bedanken? Ich kann es kaum fassen. Danke! Heute ist übrigens zwar kein Vollmond, aber Neumond.
Der Unterricht begann relativ unspektakulär, oder auch kurz gesagt: einfach langweilig. Seit gefühlten Stunden sitze ich nun hier, an der gleichen Stelle, wie seit Anfang des Unterrichts, und warte darauf, dass wir endlich in die Pause entlassen werden. Wie auch schon viele Male zuvor, schaue ich aus dem Fenster und beobachte ein Eichhörnchen, welches gerade den Baum hoch klettert und somit aus meinem Sichtfeld verschwindet. Seufzend schaue ich auf die Uhr. Noch 15 Minuten und wir werden endlich entlassen. Wenn sich der Unterricht weiterhin so zieht wie Kaugummi, bleibe ich vielleicht doch lieber Zuhause bei Jason. Aber ich denke, dafür ist es jetzt zu spät. Außerdem besteht schließlich weiterhin die Schulpflicht.
Scheiß Schulpflicht.
Ich weiß, dass wir gerade Mathe haben und ich Mathe eigentlich mag, aber erstens, haben wir dieses Thema schon durchgenommen und zweitens, bin ich momentan einfach viel zu unmotiviert, um auch nur einen Muskel zu bewegen. Meine Gedanken dagegen sind ziemlich aktiv. Ständig spielt sich diese eine Szene immer und immer wieder in meinem Kopf ab. Der Moment, wo mich Jason aus dem Auto gezogen hat, oder der, wo ich bemerkt habe, wie viele uns anschauen. Ich möchte so etwas nie wieder erleben. Diese unangenehme Aufmerksamkeit...
Bei dem Gedanken an die ganzen stechenden Blicke, die mich heute Morgen auf dem Weg zur Eingangstür begleitet hatten, zieht ein kalter Schauer über meinen Rücken. Schnell schüttle ich mich, in der Hoffnung, so die Erinnerung zu verdrängen, was mir aber nur mäßig gelingt.
Ich glaube, ich werde heute Nacht davon träumen. Und das wird ganz sicher kein schöner Traum, bei welchem man am liebsten im Bett liegen bleibt, um weiter zu träumen.
Plötzlich reißen mich Frau Buchers Worte aus den Gedanken.
"So, meine lieben Schüler. Das war's für heute. Ihr könnt jetzt in die Pause.", sagt sie und schlägt das Mathebuch zu.
Innerhalb nur weniger Sekunden haben alle Schüler ihre Sachen eingepackt und sind nach draußen verschwunden. Auch ich packe meine Sachen ein. Im Gegensatz zu den anderen allerdings langsam. Gerade möchte ich den Raum verlassen, als mich Frau Bucher kurz vorher noch davon abhält.
"Rylee, kommst du bitte noch einmal?", fragt sie freundlich. Ich hätte gerne 'Nein' gesagt, aber ich befürchte, dass dies nicht zur Option steht, weswegen ich mich zögernd umdrehe und auf das Pult zugehe. Abwartend bleibe ich vor ihr stehen.
"Ich weiß, dass so ein Umzug hart sein kann, und besonders die neue Umgebung. Ich habe gehört, dass du von etwas weiter weg herkommst und du hier wirklich niemanden kennst. Das tut mir natürlich leid für dich, aber sieh es als Chance, neue Leute kennenzulernen... Aber eigentlich wollte ich dir meine Hilfe anbieten.", sagt sie, was mich verwirrt drein schauen lässt.
"Wobei denn?", frage ich vorsichtig.
"Ich habe gemerkt, dass du sehr abwesend schienst. Ich dachte, dass es vielleicht daran liegt, dass ihr an deiner alten Schule noch nicht so weit ward. Ich würde dir helfen, den Stoff aufzuholen, wenn du möchtest.", bietet sie mir freundlicher Weise an, und ich beginne zu verstehen.
"Oh, ja... danke. Das ist wirklich ein sehr nettes Angebot von Ihnen, aber ich denke, ich kriege das schon hin.", antworte ich ihr, ohne zu erwähnen, dass wir schon weiter waren, als sie, da ich befürchte, dass sie dann zu viel von mir erwarten würde. Dann überrasche ich sie doch lieber mit meinem Wissen.
"Okay, na dann. Wenn du dich aber noch um entscheiden solltest, das Angebot besteht weiterhin, okay?", fragt sie, woraufhin ich lächelnd nicke.
Kurz darauf verabschiedet sie sich und wir gehen getrennte Wege. Ich mache mich, mit mir folgenden, stechenden Blicken, auf den Weg zu meinem Schließfach, als mir auch schon ein kleine Gruppe Mädchen entgegenkommt. Alle schauen relativ sympathisch aus. Das Mädchen in der Mitte beginnt dann plötzlich an zu reden.
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My annoying Mate
WerewolfIch bin Rylee und seit kurzem 17 Jahre alt und um am Anfang direkt eins klar zu stellen: ich bin ein Werwolf. Es mag für Außenstehende unglaubwürdig klingen aber es ist so und ich liebe es einer zu sein. Ich lebe mit meinen Eltern schon mein ganzes...