Eins

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Changbin PoV:

Allmählich lasse ich meinen Blick über die neu ausgehängten Zettel im Eingangsbereich unseres Schulgebäudes wandern und überfliege dabei die Namen der neuen Klasseneinteilung. Unsere Schule hält es wie jedes Jahr für eine gute Idee die Klassen neu zusammenzustellen, damit jeder seine Chance erhält neue Bekanntschaften zu schließen. Dies soll den Schülern später den Arbeitsalltag mit neuen Arbeitskollegen erleichtern. Das ich aber dafür ständig die Beschwerden der Schüler aushalten muss, ist ihnen vollkommen egal. Ich will gar nicht wissen, wie viele Freundeskreise deswegen schon auseinander gerissen wurden. Es hat halt alles seine Vor- und Nachteile.

„Du bist mit Changbin und dem hübschen Austauschschüler in einer Klasse. Du glückliche." jammert eines der Mädchen neben mir, weshalb ich innerlich meine Augen verdrehe. Glaubt sie ich kann sie nicht hören oder ist ihr das vollkommen egal? „Nicht so laut." Im Augenwinkel kann ich sehen, wie das anderen Mädchen ihre Freundin von mir wegdrängt und ihr dabei einen leichten Hieb in die Seite verpasst. Die Mädchen dieser Schule sind schon ein bisschen anstrengend. Seitdem ich Schülersprecher bin, laufen sie mir hinterher, als wäre ich ihre Entenmama.

„Hier bist du. Ich hab schon gefühlt das halbe Gebäude nach dir abgesucht. Ich dachte du holst dir die Liste wie letztes Mal aus dem Sekretariat." Wie aus dem Nichts taucht auf einmal Chan neben mir in der Menge auf und legt seinen Arm um meine Schulter. „Die Lehrer haben uns tatsächlich in der gleichen Klasse gelassen. Ich hätte nicht gedacht, dass sie auf unsere Bitte eingehen." „Das liegt daran, dass sie nicht auf unsere Bitte eingegangen sind. Es ist organisatorisch einfach leichter den Schülersprecher und seinen Vertreter in einer Klasse zu haben."

„Hast du eigentlich schon den Austauschschüler getroffen? Als ich im Sekretariat war, haben mich die Lehrer darum gebeten dir zu sagen, dass du dich um ihn kümmern sollst, bis er sich hier einigermaßen selber zurechtfindet." Neugierig sieht der ältere sich in der Menschenmenge um, weshalb ich nur wieder die Augen verdrehe. Wieso muss ich das immer machen? Ich habe auch so schon genug um die Ohren.

„Dann muss ich ihn wohl jetzt suchen, bevor er sich noch verläuft." Kurzerhand winde ich mich aus Chan's griff heraus und sehe ihn kurz schmunzelnd an. „Wir sehen uns später." Ohne seine Antwort abzuwarten, wende ich mich von ihm ab und mache mich schließlich schnell auf den Weg zum Sekretariat. Es war nicht gerade einfach die Lehrer von mir zu überzeugen, da nicht alle meine Noten unbedingt die besten sind und deswegen muss ich ihnen klar machen, dass ich diese Aufgabe ernst nehme, denn das tue ich auch.

„Du musst der neue Austauschschüler sein. Ich bin Changbin, es freut mich dich kennenzulernen." Lächelnd bleibe ich vor dem schlanken Jungen mit den zerzausten blonden Haaren stehen und lächle ihn dabei freundlich an. „Felix." Nicht sonderlich interessiert lässt er seinen Blick auf seine goldene Armbanduhr hinunter wandern und gibt dabei ein genervtes Seufzen von sich. Was ist denn mit dem los? Noch unsympathischer geht's nicht oder? „Ich bin der Schülersprecher. Ich werde dich gleich in der Schule herumführen und dir die wichtigsten Orte zeigen. In der Zeit, in der du hier bist werde ich dein Ansprechpartner sein und falls etwas sein sollte, kannst du dich immer bei mir melden."

„Gib mir einfach den Stundenplan und lass mich in Ruhe. Ich komme alleine klar." Fordernd hält er mir seine Hand entgegen, wobei ich kurz ironisch auflache. „Du hast die Höflichkeit wohl nicht mit Gabeln gefressen." Murrend verschränke ich die Arme vor der Brust, weshalb er etwas schmunzeln muss. „Du weißt schon, dass sich der Spruch auf die Weisheit bezieht oder? Und man isst sie mit Löffeln, nicht mit Gabeln. Wie du siehst brauche keine Hilfe von dir. Du hast sicher auch besseres zutun."

„Du Besserwisser, dann hol dir deinen Stundenplan doch selber und beschwer dich nachher nicht, wenn etwas ist. Ich wollte nur freundlich sein." Ohne ihm weiter Aufmerksamkeit zu schenken, wende ich mich einfach von ihm ab und mache mich auf den Weg in mein Klassenzimmer. Immerhin verpasse ich so nichts von dem Unterricht. Ich bin letztes Jahr schon kaum noch hinterher gekommen. Mein Zeugnis war zwar nicht das schlechteste, aber meine Eltern waren nicht wirklich begeistert davon. Im Gegensatz, sie waren stink sauer. Sie wollten sogar, dass ich meinen Posten als Schülersprecher aufgebe, obwohl sich das gut im Lebenslauf macht.

Hoffentlich läuft dieses Schuljahr alles besser. Es ist mein letztes Jahr hier und ich darf mein Zeugnis auf keinen Fall versauen, sonst enterben mich meine Eltern noch.

***
Ich kann nicht warten, bis ich Jeongsin beendet habe, also hier ist schon mal das erste Chapter meiner neuen Story XD
Ich hoffe sie gefällt euch und ihr habt Spaß beim lesen ^^

Eure Gay Kids <3

Scars // Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt