~19.03.20??~
(Bei diesem Datum handelt es sich um die Erstausstrahlung der Folge "Flucht ohne Wiederkehr")Schon zum vierten Mal schlug Thomas diese Nacht erschrocken die Augen auf. Sein Herz pumpte jedes Mal wahnsinnig schnell und sein Körper war von Schweiß benetzt. Irgendwie konnte er nur schwer Ruhe finden. Dauernd wechselte er seine Position, in der Hoffnung, so endlich ruhig schlafen zu können. Warum dies so war, war ihm selbst ein Rätsel.
Er hatte doch schließlich keine Beschwerden und die Nächte davor hatte er es doch auch ohne Probleme geschafft, Schlaf zu finden. Und es war doch nichts anders an dieser Nacht, oder etwa doch?Als es dann auch ein fünftes Mal passierte, hatte er die Hoffnung aufgeben, diese Nacht noch Schlaf zu finden und setzte sich auf. In seinem Nachtkästchen griff er nach seiner Zigarettenschachtel, die er nur besaß, weil er ab und zu mal die Lust verspürte. Jetzt gerade war so ein Moment. Er füllte seine Lungen mit dem Stoff und nach ein paar Zügen verging ihm diese Lust daran doch und er drückte die Zigarette wieder aus. Also war es das auch nicht gewesen, was ihm gerade fehlte.
Ratlos erhob er sich von seinem Bett und schlenderte leise nach unten in die Küche. Dort angekommen öffnete er den Kühlschrank und nahm sich eine Flasche Wasser raus. Aus dem Schrank holte er sich ein Glas und befüllte dieses mit dem eiskalten Wasser. Irgendwie musste er doch den Kopf frei bekommen. Dabei wusste er nicht mal, von was. Aber irgendwas musste es ja geben, was ihn diese Nacht nicht schlafen ließ.
Michael, der vermutlich wach geworden war, weil er Thomas doch gehört hatte, kam gerade verschlafen in das Zimmer. Thomas ließ sich gerade auf einem der Stühle nieder und Michael machte es ihm dann nach.
"Was ist los? Warum sitzt du denn mitten in der Nacht in der Küche?", fragte Michael.
"Was ein Zufall! Das gleiche wollte ich dich auch gerade fragen!", meinte Thomas und musste lachen. Auch Michael konnte sich einen Lacher nicht verkneifen.
"Okay, berechtigte Frage... Ich habe gehört, wie du die Treppen runter bist. Und jetzt du!"
"Wie kannst du mich denn gehört haben? Ich bin doch so leise wie möglich runter geschlichen..."
"Du weißt doch, dass ich keinen festen Schlaf habe. Ich höre das kleinste Geräusch! Jedenfalls... seit dem ich gezwungen bin, hier meine Zeit zu verbringen. Also, warum sitzt du hier?"
"Ich kann nicht schlafen und ich weiß nicht mal, was mich wachhält! Es ist ganz furchtbar."
"Komisch, dass ich darüber besser Bescheid weiß, als du selbst..."
"Warum, was ist los? Sag es mir."
"Ein Blick auf den Kalender genügt dir, Thomas."Thomas erhob sich von seinem Stuhl und schaltete die Lichtleiste über der Spüle an. Das grelle Licht des Lichtschalters konnten seine Augen gerade nur schlecht verarbeiten. Schließlich lag er vorhin die ganze Zeit in der Dunkelheit.
"Der 19.03...", las er vom Kalender ab. Und plötzlich schien ihm bewusst zu werden, warum er heute Nacht so unruhig war.
"Unser dritter Todestag...", fügte Michael hinzu und holte sich ebenfalls ein Glas und befüllte es mit Wasser.Augenblicklich stiegen Thomas Tränen in die Augen und als Michael darauf aufmerksam wurde, stellte er nur sein Glas auf dem Tisch ab, um danach seinen Freund in die Arme zu schließen.
"Ich weiß, dass es verdammt schwer ist..."
"Für dich doch auch, oder nicht?", fragte Thomas mit brüchiger Stimme.
"Ja, aber ich denke, dass du es noch schwerer hast... Du konntest dich nicht mal von deinen Freunden verabschieden. Und du hast Lisa und Laura schließlich nicht hier. Ich habe das Glück, dass ich Dirk mitnehmen durfte."
"Ich frage mich, selbst nach drei Jahren noch, warum es so kommen musste..."
"Mach' dir nichts draus. Ich frage mich das nach über vier Jahren noch. Ich denke, dass es normal ist, weil man sowas einfach nicht verarbeiten kann... Und nur weil ich dich in die Geschichte mit rein gezogen habe, sitzt du jetzt mit mir in Kalifornien fest!"
"Ich habe dir schon mal gesagt, du sollst aufhören dir dafür die Schuld zu geben. Mir hätte klar sein müssen, dass wenn ich dich befreie, Limovs Leute auch hinter mir her sein werden... Aber trotzdem habe ich es gerne getan, weil du sonst jetzt nicht mehr am Leben wärst."
"Ich weiß und dafür bin ich dir auch unendlich dankbar..."
"Wäre ich doch bloß bei der Sache drauf gegangen! Warum habe ich mich überhaupt bemüht, mich aus den Flammen zu retten? Ich habe es geschafft und habe trotzdem mein Leben verloren. Es war alles vollkommen sinnlos!"
"Mensch, sag doch sowas nicht, Thomas! Ich bin so froh, dass ich dich noch mit an meiner Seite habe!"
"Das weiß ich doch. Und ich bin auch froh, dass wir wenigstens beisammen sind. Aber trotzdem fehlen mir alle so schrecklich. Bei dir wissen sie zumindest, dass du es lebend wieder nach Kalifornien geschafft hast, Michael. Bei mir glauben alle, ich wäre in dem Bergwerk ums Leben gekommen! Und ich werde ihnen nie sagen können, dass ich noch lebe! Und meine Freunde trauern um mich und meine Mädels auch..."
"Jetzt hör auf, dir darüber den Kopf zu zerbrechen. Ich weiß, es ist verdammt schwer. Aber wir können nichts an dieser Situation hier ändern. Wenn wir nur einen Fuß in Deutschland setzen würden, müssten wir das mit unserem Leben bezahlen. Wir können nicht zurück. Wir können sie nicht anrufen. Und wir können ihnen auch nicht schreiben. Wenn das nur einer der Leute von Limovs Team mitbekommen würde, sind wir erledigt..."
"Ich weiß, das brauchst du mir nicht ewig sagen!", sagte Thomas jetzt in einem lauteren Ton.
"Entschuldige..."
"Nein, mir tut es leid. Ich wollte nicht laut werden..."
"Schon okay..."
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Die 8. Staffel ~ Medicopter 117
Fanfiction↓↓↓ Kurze Information, bevor ihr weiterlest ↓↓↓ Diese Geschichte spielt nach der letzten Folge der Serie, weshalb ihr sie nur lesen solltet, wenn ihr bereits alle Folgen gesehen habt, um möglichen Spoiler zu vermeiden! Es handelt sich hierbei nur um...