24. Kleine Notlüge aber dafür große Überraschung

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~26.04.20??~

Nachdem die letzten drei Tage sehr anstregend für Michael waren, würde er heute endlich erfahren, ob sich die ganze Mühe und der Stress gelohnt hatte. Trotz, dass er Karin vor ungefähr vier Jahren bereits erzählt hatte, dass er sie geheiratet hätte, plagte ihn die Nervosität. Denn leider ist es damals nicht soweit gekommen, da er sich in Kalifornien schützen musste. Aber umso mehr freute er sich darüber, jetzt endlich die Chance zu haben, dies alles nachzuholen. Jetzt musste er nur noch auf eine Zustimmung hoffen. Diese hatte er zwar vor vier Jahren bereits bekommen, aber schließlich war dies kein richtiger Antrag gewesen, den Karin aber definitiv verdient hatte.

Am gestrigen Abend hatten Michael und Thomas schon alle nötigen Sachen in seinem Auto verstaut, damit Karin diese auf keinen Fall finden konnte. Außerdem hätte sie bestimmt Fragen gestellt, wenn Michael mit zwei großen Kartons, gefüllt mit sämtlichen Zeug, das Haus verlassen hätte. So bekam sie zumindest von der ganzen Aktion gar nichts mit und konnte sich deshalb auch nichts erahnen. Und damit sie sich auch nicht wunderte, warum die beiden vor ihr das Haus verließen, ließen sie Karin in dem Glauben, sie würden zum Einkaufen fahren.

Für Michael fühlte sich das Warten, bis sie endlich auf die Basis konnten, um dort alles vorzubereiten, wie eine halbe Ewigkeit an. Jedes Mal wenn er auf die Uhr schaute, war er sich sicher, dass eine weitere Stunde vorüber sein müsste, wobei es sich aber immer nur um ein paar Minuten handelte. Dabei stellte er wieder fest, wie sehr man das Zeitgefühl verlor, wenn man auf etwas wartete.

Als die Uhr dann endlich die lang erhoffte Zeit anzeigte, machten sie sich auf dem Weg zur Basis. Dort wurden sie auf dem Parkplatz schon von Peter erwartet, der sie informierte.

"Wie auch immer ihr vorgehen wollt, wir sind bereits außer Dienst gestellt, heißt, ihr könnt sofort anfangen."
"Das klingt gut. Denn viel Zeit wird uns auch nicht mehr bleiben, bis Karin hier aufkreuzen wird", antwortete Michael.
"Was soll ich denn jetzt eigentlich den anderen erzählen, aus welchem Grund ihr den Heli benutzt? Schließlich weiß noch keiner, dass Rosenheim unsere Einsätze kurzzeitig übernehmen wird..."
"Von mir aus kannst du sie jetzt aufklären. Aber richte ihnen aus, wenn sich einer von ihnen verplappert, bekommt er es mit mir zu tun!"
"Und was erzählen wir Karin? Sie wird bestimmt auch fragen, wo der Heli ist, wenn sie darauf aufmerksam wird."
"Dann lasst euch halt was einfallen!"
"Oh nein, das geht nicht gut. Dann erzählt wieder jeder etwas anderes und somit verliert die Sache an Glaubwürdigkeit..."
"Dann sagt ihr halt, dass dieser bei einer Inspektion ist, um dort auf die Sicherheit überprüft zu werden."
"Ein guter Plan! Dann gebe ich den anderen jetzt Bescheid. Und viel Glück, Michael!", meinte Peter und lief gerade los, um die anderen einzuweihen.
"Peter, jetzt warte doch mal!", hielt Michael ihn vom Gehen auf.
"Hm? Was ist?", fragte er und drehte sich wieder herum.
"Du informierst jetzt so schnell wie möglich die anderen, und dann kommst du nochmal zu uns, okay?"
"Warum denn das?"
"Stell keine Fragen und mach einfach."
"Okay, wie du wünschst..."

Währenddessen schleppten Thomas und Michael bereits die beiden Kartons zum Heli und verräumten diese an einen sicheren Platz. Dann kam Peter auch schon wieder angelaufen.

"Also was ist jetzt noch?"
"Ich brauch' doch noch ein Blumenmädchen. Das ist der perfekte Job für dich!"
"... Für mich? Und wieso überhaupt Blumenmädchen? Sowas hat man doch nur zur finalen Hochzeit und nicht bereits zum Antrag..."
"Ja, ich weiß... Aber ich habe mir gedacht es gäbe bestimmt ein schönes Bild, wenn wir von oben Rosenblätter regnen lassen."
"Und wieso brauchst du dafür jetzt mich? Kannst du das nicht selber machen?"
"Nein, kann ich nicht. Du wirst dann schon sehen warum. Ich habe jetzt keine Zeit mehr für große Erklärungen. Also steigst du jetzt ein, oder lässt du es?"
"Das ist doch keine Frage oder? Ich lass mir doch einen Flug gemeinsam mit der alten A-Crew nicht entgehen!"
"Dann schwingt euch jetzt auf eure Plätze. Die Turbinen starten auch nicht in Sekundenschnelle...", meinte Thomas der gerade selbst seinen Platz einnahm.
"Wohin fliegen wir jetzt eigentlich?", fragte Peter verwirrt.
"Nur drei bis vier Minuten weg von der Basis. Dort bereiten wir dann alles vor", antwortete Thomas, der die Maschine jetzt in die Lüfte bewegte und nach kurzer Zeit schon wieder zum Stehen brachte.

Die 8. Staffel ~ Medicopter 117Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt