27. Endlich mein, endlich dein

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~05.05.20??~

Gina und Mark kamen gerade wieder von ihrem gemeinsamen Checkflug und gesellten sich dann zu den anderen.

"Oh, da sind sie ja wieder, Frau Aigner. Und? Irgendwelche Mängel festgestellt?", fragte Höppler.
"Nein, alles so wie es sein sollte!"
"Das hört sich hervorragend an. Dann vielen Dank für ihre Zeit. Und entschuldige, dass der Zeitpunkt etwas unpassend gewählt war."
"Wir haben doch noch nichts Nennenswertes verpasst, oder etwa doch?"
"Ich kann Sie beruhigen, das haben Sie nicht."
"Dann gibt es auch keinen Grund für eine Entschuldigung!"

Das lange Warten hatte endlich ein Ende, als der Wagen mit dem Brautpaar auf den Parkplatz fuhr. Michael war der Erste, der sich zeigte, um seiner baldigen Frau die Autotür zu öffnen und ihr zuvorkommend seine Hand reichte, die sie dankend entgegennahm. Als auch sie vollständig enthüllt war, ging ein Raunen der Bewunderung durch die Menge, denn beide sahen einfach nur wunderschön aus.

Gemeinsam liefen sie dann in den Hangar, wo Michael und Karin ihr Glück kaum fassen konnten. Alles war unglaublich schön dekoriert, wobei keine einzige Ecke vergessen worden ist. Dass ihre Freunde - sich nur wegen ihnen - so viel Mühe gemacht hatten, war einfach nur rührend. Es war wirklich an alles gedacht und das Gesamtbild sah einfach nur bezaubernd aus.

Auch die letzten Gäste waren inzwischen angekommen und es war ein Wunder, dass diese wirklich alle in den, jetzt so klein wirkenden, Hangar passten.

Derweil war auch schon ein Lieferant angekommen, der alles, was man sich nur vorstellen konnte, an Torten und Kuchen lieferte, woran sich sofort alle bedienten.

"Ich möchte mal gerne ein paar Worte loswerden", fing Michael an und sofort hörten alle aufmerksam zu und stellten ihre Gespräche ein.
"Ich möchte mich bei allen bedanken, dass ihr zu unserer Hochzeit so zahlreich erschienen seid. Es berührt uns so sehr, dass ihr diesen einzigartigen Moment mit uns teilen wollt. Aber vor allem möchte ich noch einen Dank aussprechen, der an all meine Freunde geht, die sich so sehr bemüht haben, um das hier auf die Beine zu stellen. Und jetzt lasst uns diesen Tag unvergesslich machen! Lasst uns feiern und genießt die Zeit. Aber eins weiß ich jetzt schon, ohne euch würde dieser Tag nur halb so schön werden!", meinte Michael bestimmend, weswegen alle laut jubelten und in die Hände klatschten.

Plötzlich fuhr ein Auto auf den Parkplatz und der altbekannte Standesbeamte stieg aus. In seiner Hand hielt er ein Stapel von Dokumenten, mit denen er schließlich in den Hangar lief. Das sorgte drinnen für Unruhe, da alle wussten, was jetzt gleich passieren würde.

"So, wer sind denn die beiden Auserwählten?", fragte der Standesbeamte und blickte durch die Runde.
"Vermutlich ihr beide, wie ich sehe", sagte er dann, als er Michael und Karin erblickt hatte.
"Gut erkannt", meldete sich Karin zu Wort.
"Gut, dann würde ich darum bitten, dass wir möglichst gleich anfangen. Bevor wir wieder von einigen Zwischenfällen unterbrochen werden", meinte der Herr, wobei einige lachen mussten.
"Das halte ich für eine gute Idee. Außerdem möchte ich meine große Liebe endlich meine Frau nennen dürfen!", meinte Michael.
"Keine Sorge, das dürfen sie gleich tun."

Der Herr versammelte sich mit den beiden in der Mitte, wo Karin und Michael sich auf den Stühlen niederließen.

"So, okay. Dann bitte ich nun darum, dass die beiden Trauzeugen, für das Eheversprechen, in die Mitte kommen."

Das war das Zeichen für Thomas und Biggi gewesen, die sich voller Aufregung jetzt hinter Michael und Karin stellten.

"Wir haben uns hier heute versammelt, weil Karin Thaler und Michael Lüdwitz den Bund der Ehe eingehen wollen. Die Liebe ist das stärkste Gefühl, was man einer Person schenken kann. Es bedeutet, sich gegenseitig zu vertrauen, ohne den anderen zu kontrollieren. Sich zu vermissen, ohne eifersüchtig zu sein. Ehrlich zu sein, ohne den anderen zu verletzen. Sich Zeit zu lassen, ohne die Geduld zu verlieren. Sich einfach mal fallen lassen zu können, ohne selbst hinzufallen. Sich um den anderen zu sorgen, ohne sich gegenseitig zu erdrücken. Einander zu finden, ohne sich selbst zu verlieren. Sich geborgen zu fühlen, ohne den Freiraum zu vermissen. Sich zu lieben, ohne den anderen zu besitzen.

Die 8. Staffel ~ Medicopter 117Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt