Kapitel 18

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"Danke für alles Theo, aber ich sollte besser gehen", gab ich als Antwort und sah Theos enttäuschten Blick.

"Okay, schade, aber du weißt, dass wenn irgendetwas ist, ich immer da bin", erklärte mir Theo liebevoll.

"Gute Nacht Hermine", flüsterte er, als ich an ihm vorbei ging und aus der Tür hinaus trat. Er hauchte mir zum Abschied einen Kuss auf den Handrücken.

Der Weg zu den Gemächern von Severus und mir ist zwar nicht weit, jedoch sagte keiner von uns ein Wort, was eine bedrückende Stimmung verursachte. "Ich habe dich überall gesucht!",seine Worte, als er mich bei Theo entdeckte hallten mir durch den Kopf. Er sorgte sich also doch mehr um mich, als er zugeben möchte. Ein leichtes schmunzeln huschte auf meine Lippen.

"Möchtest du etwas trinken?", war die erste Frage die er stellte als wir in den Gemächern angekommen waren.

"Nein danke, ich habe gerade bei Theo etwas getrunken", antwortete ich und setzte mich auf die Couch.

"Theo?", fragte er überrascht und nahm neben mir Platz.

"Professor Sheldon meine ich", antwortete ich ohne ihn anzusehen.

Als mein Blick dann doch zu ihm glitt, hatte er eine ernste Miene aufgesetzt. "Du hast mich geholt um zu reden, also bitte, leg los. Immerhin gibt es deinerseits vieles zu erklären", meinte ich vorwurfsvoll.

"Du hast recht, es ist wohl an der Zeit mein Verhalten zu erklären und ich hoffe du kannst es wenigstens ein bisschen nachvollziehen", begann er, überlegte dann jedoch wie er fortfahren sollte.

Ich blickte ihn interessiert an, als er weiter sprach: "Die Schüler sind es nicht gewöhnt, dass ich eine Gryffindor im Unterricht lobe, ihr anstatt Punkte abzuziehen, Punkte gebe. Was sie jedoch nicht wissen, ist, dass ich auch die Schüler aus anderen Jahrgängen versuche gerechter zu behandeln und objektiver zu beurteilen. Die Fledermaus die ich einmal war ist an dem Tag gestorben, an dem du mich gerettet hast."

Jetzt blickte Severus mir das erst mal in die Augen und ich schenkte ihm ein warmes Lächeln. "So gefällst du mir besser", meinte er und ich schaute ihn mit einem fragenden Blick an. "Lächelnd", meinte er, wandte sich dann aber wieder von mir ab.

"Denkst du ich habe nicht mitbekommen, was die Schüler reden, wie sie dich nennen. Du musstest in der Vergangenheit schon genug schreckliche Namen ertragen, ich wollte nicht dass das so weiter geht. Ich dachte, wenn ich aufhöre nett und anfange streng zu dir zu sein, hören die Gerüchte auf, ich dachte die Schüler lassen dich in Ruhe und nennen dich nicht mehr 'Granger schlampe'.

Ich weiß jetzt, dass das nichts gebracht hat, außer dich zu verletzten und das wollte ich nie erreichen. Ich hätte mit dir darüber reden sollen, damit wir uns gemeinsam einen anderen Weg überlegen hätten können."

Eine Weile lang schwieg ich, durchdachte mehrmals Severus gesagten Worte und ordnete meine Gefühle. "Ich verstehe", war das erste was ich herausbrachte und Severus drehte seinen Kopf zu mir. "Du warst nicht der einzige, der hätte reden sollen. Immerhin bin ich einfach unüberlegt in den Wald gelaufen, von meinen Gefühlen geleitet, wie ein kleines Kind, nicht darauf bedacht, wie gefährlich das sein könnte. Ich hätte auch mit dir reden und dir alles anvertrauen sollen", fuhr ich fort.

"Dann lass uns jetzt damit beginnen, ehrlich miteinander zu sein, Hermine", meinte Severus und ich nickte ihm lächelnd zu. "Also, was genau, hat dich dazu veranlasst, nochmal in den Wald zu gehen?"






Klein aber fein, wie ich zu sagen pflege. Keine Sorge, das nächste Kapitel ist schon in Bearbeitung :)

Sevmine - verboten? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt