Kapitel 11

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Nun stand ich hier vor der Tür und drückte nervös auf die Klingel. Ein Plan hatte ich immer noch nicht, aber das war mir egal. Alle Pläne die mir einfielen waren entweder total bescheuert, dass ich sie gleich in den Müll warf oder sie waren einfach nur sinnlos.

Kein Mucks ertönte. War er überhaupt da?

Ich klingelte erneut. Ließ mein Finger jedoch mehrere Sekunden auf der Klingeltaste.

Ich hörte Schritte. Na endlich ist Mister Schlafmütze auch mal wach. Ich meine hallo es ist schon 10 Uhr... ist ja nicht so dass ich selbst erst vor einer halben Stunde aufgestanden bin...

Ich hoffe nur er ist durch das Klingeln nicht all zu genervt. Vielleicht hätte es auch gereicht nur einmal zu klingeln und nicht ihn mit der Klingel sein Trommelfeld wegzupusten.

Ein genervter Jungkook öffnete die Tür und schaute mich mit einem Blick aus Verwirrung und Genervtheit an: "Was willst du?"

Ich jedoch starrte ihn nur an. Oh mein Gott. Ist er gerade erst jetzt aufgestanden? Seine total verwuschelten Haare, standen in alle Richtungen und seinen noch nicht ganz wacher Blick rundete alles ab ...Wie kann er dann nur so gut aussehen, wenn er gerade aufgestanden ist? Ich dagegen sehe dagegen gefühlt aus wie ein Vogelnest, aber er... Wie macht er das bloß?

CHAEYOUNG HÖR AUF. Ok das sieht wahrscheinlich gerade total creepy aus, wie ich ihn anstarrte und kurz vor dem sabbern bin.

Naja auf jeden fall löste mich sein räuspern aus meiner Starre. Verdammt noch mal, wie lange hab ich ihn angestarrt. Ich sag nur peinlich.

"Also wenn du nichts zu sagen hast, dann kannst du ja auch wieder gehen" erwiderte er nur noch kalt.

Verdammt. "Nein" kam es von mir, wie aus einer Kanone geschossen, raus und vielleicht... nur vielleicht etwas zu laut.

Er sah mich abwartend, mit gerunzelter Stirn an.

Verdammt was wollte ich nochmal? "Ich... ähm..."

Man wie konnte ich nur vergessen was ich wollte? Überleg dir etwas Chaeyoung, dass du nicht ganz wie dieser Volltrottel hier stehst, der du sowieso schon bist, aber dass soll er ja nicht sofort bemerken.

Man schau nicht so du machst mich noch ganz kirre.

Er lachte kurz auf: "Warum was mach ich denn?"

Ich starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.

Hab ich das gerade laut gesagt?

"Ja hast du" sagte er und ich erkannte einen belustigenden Ton in seiner Stimme.

Und das gerade auch?

"Jap."

Argh warum? Ich hab eindeutig ein Problem. Warum sag ich alles was ich denke gerade laut?

"Ähm keine Ahnung."

Verdammt schon wieder.

"Ja. Also ich will dich ja nicht bei deinem Problemchen stören und ich würde dir ja gerade helfen, leider habe ich so gar keine Lust dazu und außerdem hab ich etwas besseres gleich vor. Also wenn weiter nicht ist, dann bye."

Und schon knallte er die Tür wieder vor meiner Nase zu, mit einem schelmischen Grinsen, welches ich ihm gerne aus seinem Gesicht geboxt hätte.

"DEIN ERNST JUNGKOOK. DU BIST EIN ARSCH, WEIST DU DAS? FEIGLING."

Mit diesen Worten stampfte ich wieder die Treppen hoch in meine Wohnung.

Na toll ich hatte es vergeigt. War ja klar. Aber dass er gleich so bescheuert reagiert. Man langsam glaub ich echt, dass ich mich geirrt hatte. Er ist wahrscheinlich wirklich der Kotzbrocken, welcher ich von Anfang an in ihm gesehen hatte.

Genervt setzte mich auf die Couch und biss in mein Nutellabrot, welches ich mir vor ein paar Sekunden gerichtet hatte und starrte dabei den schwarzen Bildschirm des Fernsehers an. Nach einer Weile wurde mir das jedoch zu blöd und ich ließ mich rückwärts nach hinten auf die gefühlt tausend Kissen fallen.

Jetzt ist mir langweilig. Toll. Also stand ich kurzerhand auf, räumte den Teller in die Spülmaschine und schnappte mir eine Jacke von dem Kleiderhacken. Dann geh ich eben zu meinem Grandpa und mache das was ich mir sowieso versprochen hatte. Ihm nämlich im Laden auszuhelfen und ihn vielleicht etwas zu nerven. Naja die Frage ist ehr, ärgert mich oder ich ihn?

Und genau deshalb verstehen wir uns so gut. Keiner nimmt das wirklich ernst wenn der andere etwas sagt und trotzdem konnte man mit ihm über alles reden und er hört zu, gibt einen von seinen Opi Ratschlägen, welche manchmal echt helfen. Manchmal sagt er auch nur so etwas wie "Ach zu meiner Zeit gab es sowas noch nicht. Wir haben es auf die gute alte und zuverlässige Art gemacht." Jap und genau deshalb traut er den Handys immer noch nicht. Für ihn ist es eine Art Hexerei, was mich jedoch immer grinsen lässt, wenn er dann doch sein Handy in die Hand nimmt, obwohl er sich vor 5 Minuten darüber beschwert hatte. Manchmal hat es den Anschein, als wäre er irgendwie im 20. Jahrhundert stecken geblieben.

Lächelnd betrat ich den kleinen Laden.
"Hey Grams. Ich bin es."

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04.01.2020

HeartbeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt