Kapitel 39

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"Ich will nicht gehen. Könnt ihr nicht einfach alle mit nach Melbourne?" durchbrach ich die Stille, nachdem wir alle uns auf eine Treppe im Flughafen setzten und warteten bis mein Flieger aufgerufen wurde.

Ich wollte nicht gehen und erst recht nicht da ich nicht mit Jungkook reden konnte. Er nahm keine Anrufe an, war wie vom Erdboden verschwunden und das alles machte meine Laune nur noch schlechter. Ja vielleicht hatte ich mich wie ein Feigling vor ihm versteckt, nachdem er mich geküsst hatte und nicht nur das. Ich hatte alles verleugnet, nur weil ich niemanden verletzten wollte. Was hatte es gebracht? Richtig. Gar nichts. Es waren genau so viele, wenn nicht noch mehr Menschen verletzt worden. Toll gemacht Chaeyoung. Du kannst nichts!

"An alle Passagiere für den Flug 218 nach Austalien, bitte begeben Sie sich zum Boarding. Sie können das Flugzeug nun  betreten."

"Das ist wohl mein Stichwort" seufzte ich und erhob mich langsam.

"Du wirst uns vermissen Chae" meinte Jennie und umarmte mich zusammen mit Jisoo.

"Ruf mich ja jeden Tag an" sagte Lisa und schloss sich uns dreien an.
Nachdem wir uns lösten schritt ich zu den Jungs.

"Das heißt wohl Abschied nehmen oder?" sagte Hobi. Sein sonst so glückliches Lächeln, war verschwunden.
Ich nickte daraufhin nur und nahm ich in den Arm.

So ging ich die Reihe durch.

"Vergiss uns nicht" meinte Namjoon.

"Werde ich nicht" antwortete ich ihm darauf. Wie könnte ich sie jemals vergessen?

"Ich fass es nicht, dass ich das sage, aber du bist doch nicht so nervig, wie ich von Anfang an dachte" murrte Yoongi.

"Ich nehme das mal als Kompliment."

"Lass dich drücken" rief Tae und zog mich in eine viel zu gut gemeinte Umarmung.

"Tae Luft..."

"Ups sorry..."

"Nicht schlimm. Danke."

Ich ging weiter.

Jimin...

"Chae... ich... lass wir das Geschehene hinter uns und blicken nur nach vorne. Wir bleiben Freunde egal was geschieht ok? Die paar Kilometer machen da auch nichts anders."

"Jimin ich... danke" und erneut umarmte ich eine weitere Person. "Du weißt nicht wie viel es mir bedeutet."

Und nun zur letzten Person. Jin.

"Tut mir leid Chae. Er ist nicht da" meinte Jin traurig und umarmte mich sofort.

"Ich weiß. Ich bin selbst Schuld. Es lässt sich nichts machen."
Daraufhin lösten wir uns.

"Dieser Junge. Wieso kann er nicht einfach seinen verdammten feigen Arsch hier her bewegen und..."

Doch Jin konnte nicht zu Ende reden, denn hinter mir rief eine Stimme meinen Namen.
"CHAE!"

Sofort wirbelte ich herum. Ich hatte seine Stimme sofort erkannt.

Dort war er. Er ist gekommen. Ich fass es nicht. Ich hatte doch noch eine Chance mit ihm zu reden.
"Jungkook" flüsterte ich.

Völlig außer Atem, blieb er vor mir stehen.

"Du bist gekommen. Ich fass es nicht" murmelte ich völlig perplex. "Ich dachte ich würde dich nicht mehr wieder sehen."

"Können wir reden bitte... und unter vier Augen" meinte er und warf dem Haufen an Chaoten hinter mir einen vielsagenden Blick zu.

"Ähm... wir gehen mal... dort rüber. Man habe ich Lust auf einen Kaffee. Leute wollt ihr auch einen" sagte nun Jin, der wohl als erstes Jungkooks Blick deuten konnte und somit zog er die anderen mit, jedoch nicht davor  mir ein Grinsen zu zuwerfen.

Und so waren wir zwei alleine. Erneut. Doch dieses mal würde es anders ablaufen. Das wusste ich. Das nahm ich mir vor.

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07.08.2020

HeartbeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt