Kapitel 27

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"CHAEYOUNG!"

"Nein."

"Chae. Bitte. Bitte. Bitte."

"Nein."

"Biiiittttteeeee."

"Nein."

"Bitte."

"Ich sag ja, wenn du endlich aufhörst."

"Echt?"

"Nein."

"Du bist gemein" erwiderte Jimin und fing an zu schmollen.

"Nichts neues," meinte ich daraufhin nur.

"Komm schon. Es sind nur ein paar Kisten. Bitte hilf uns doch."

"Gib es auf Jimin," mischte sich nun Lisa ein "Chaeyoung wird niemals freiwillig etwas machen, das nur ansatzweise anstrengend ist. Sie ist unsportlich und faul zugleich."

"Genau," stimmte ich ihr zu, nur um kurz darauf erst zu realisieren, was sie da gerade gesagt hatte: "HEY! Stimmt doch gar nicht!"

"Wenn du das sagst," murmelte aber Lisa nur vor sich hin.

"Das stimmt nicht."

"Wie könntest du das nur beweisen..."

"Ich... ähm..." ja weiter kam ich nicht.

"Sie hilft mir bei meinem Einzug in den Dorm mit den Jungs. Stimmts?" mischte sich Jimin wieder ein.

"Genau... warte... verdammt."

"Hehe. Gewonnen," grinste Jimin vor sich hin.

"Chae du kannst mir später danken," meinte dann nur noch Lisa und zwinkerte mir kurz drauf zu.

Dieses kleine hinterlistige Ding.

Etwas zu erwidern konnte ich nicht, denn ich wurde schon zur Tür geschleift von einem viel zu glücklichen und euphorischen Jimin.

"Das ist unfair," quengelte ich weiter herrum.

"Warum? Du kannst den restlichen Tag mit mir verbringen. Ist das nicht Belohnung genug?"

"Haha und Lisa sitzt auf der Couch und hackt sich in mein Netflix Konto."

"Nicht ganz. Sie hat Tae zugesagt und geht später zu ihm."

Ich schüttelte grinsend den Kopf. Das war irgendwie zu erwarten. Sie lässt keine Chance aus, bei ihm zu sein.

Wir liefen die Treppen herunter. Was mir sofort ins Auge fiel war, dass Jungkooks Türe offen stand. Gelächter drang nach draußen und ich erkannte sofort beide Stimmen. Eine war die des vorher genannte, die andere war weiblich.

"Jennie hilft also Jungkook," stellte ich fest, mehr an mich gerichtet, als an Jimin. Doch diese Worte rutschten mir einfach enttäuscht über die Lippen. 

"Ja klar. Sie ist seine Freundin. Warum nicht?" fragte Jimin.

"Ach nichts. Du hast recht. Es ist nichts."

***

"Ich will nicht mehr. Das ist pure Folter."

"Komm schon, Chae. Das war erst die zweite Kiste."

"Die zweite verdammt schwere Kiste. Hab erbarmen." Erschöpft ließ ich mich auf die neue, noch eingepackte Couch in dem immer noch leeren Wohnzimmer der Jungs fallen. "Ich sterbe. Baaaaaa. Versprich mir eins, wenn ich sterbe, will ich einen rosa, nein blauen Grabstein mit viel Glitzer obendrauf. Sag meinem Grandpa, dass ich ihn liebe und Lisa, dass ich weiß, dass sie meine Kopfhörer kaputt gemacht hat."

"Tust du nicht. Übertreib nicht," ertönte nun eine zweite, genervte und verdammt kalte Stimme, die mir sofort eine Gänsehaut verpasste. Ich richtete mich auf und sah in seine Richtung. Dort stand er wirklich. Mit Jennie. Direkt hinter Jimin.

"Woher willst du das wissen? Tu nicht so als würdest du mich kennen."

"Ich kenn dich gut genug. Du bist damals nicht mit deinem Koffer die Treppe runtergestürzt, auch wenn das ziemlich wahrscheinlich gewesen war, aber dann wirst du auch das hier überleben," versicherte er mir.

"Nänänä."

"Sehr erwachsen."

"Sagt der richtige," motzte ich trotzig zurück.

"Ähm haben wir etwas verpasst?" fragte nun Jimin.

"Das dachte ich mir gerade auch," mischte sich auch Jennie ein.

"Komm wir gehen Jimin. Es gibt noch genügend zu tun," sagte ich daraufhin, nachdem ich Jungkook nochmals einen wütenden Blick zuwarf.

"Warte du willst freiwillig weiter machen?" antwortete Jimin sichtlich überrascht, doch ich achtete nicht darauf. 

Kurz nachdem wir den Raum verließen, hörte ich Jennie noch sagen: "Was war denn das?", woraufhin Jungkook nur antwortete: "Ich weiß nicht was du meinst. Sollen wir weitermachen? Im Auto sind weitere Kisten."

Klar das war nichts. Warum mischt er sich denn überhaupt ein, wenn nichts ist? Konnte er sich seinen Kommentar nicht einfach verkneifen? Ist das so schwer? Dieser Vollidiot. 

Warum kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen?

Warum platzt er immer in den Momenten rein, in denen ich denke die Welt sei in Ordnung. Dann erinnert er mich daran, dass sie es nicht ist. Vermiest mir meine Stimmung. Macht er das gerne?
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16.05.2020

HeartbeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt