Kapitel 43

283 10 0
                                    

Fröstelnd zog ich meine dicke Daunenjacke näher an mich und versteckte meine Nase, welche vor Kälte bereits rot geworden ist, in meinem Schal.

Nun war es soweit. Ich hatte es seit einer Ewigkeit geplant.

Ich fasse es nicht, dass endlich der Moment gekommen ist, auf den ich so lange gewartet habe. Ein halbes Jahr ist es nun her seit dem ich sie das letzte mal gesehen hatte. Ein halbes Jahr blieben wir in Kontakt und mit jeder Sekunde stieg meine Sehnsucht nach den Chaoten.

Schniefend zog ich meinen Koffer um die nächste Ecke. Warum war es nur so verdammt kalt hier?

Mein Weg führte mich zuerst nach Hause. Mein neues altes zu Hause. Ich musste ja irgendwo mein Gepäck abladen, aber diesesmal war ich schlauer. Diesesmal würde ich den Aufzug nehmen und genau das tat ich mit einem fetten Grinsen auf meinem Gesicht.

Keiner konnte mehr mir meine Freude nehmen.
Keiner.

Und so befolgte ich meinen Plan. Es sollte eine Überraschung werden. Blöd nur, wenn ich diese versaue.

Mein Handy piepte auf.

Schnell schloss ich den Chat ohne ihm zu antworten wieder

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Schnell schloss ich den Chat ohne ihm zu antworten wieder.
Es war süß wie er sich Sorgen machte, doch mein Plan bleibt bestehen!

Ich darf nicht schwach werden.

"Du solltest jetzt langsam los, Chae" ertönte eine Stimme hinter mir.

"Ich weiß, Grams. Bis später. Hab dich lieb."

Somit huschte ich erneut aus der wohlig warmen Wohnung und ging raus in die Kälte, setzte meinen Weg fort.

Nach einer Weile stand ich vor meinem Ziel und schaute grinsend hoch zu dem Gebäude, in dem schon bereits laut Musik nach außen drang.

Ich freue mich so.

Wie werden sie reagieren?

Als ich schließlich das Gebäude betrat, wusste ich haargenau was zu tun war. Gleich war eine Pause und das war somit auch mein Stichwort, denn als die Pause begann, schlich ich mich in Richtung des Aufenthaltsraumes.

Schon von weitem hörte ich sie. Die Stimmen derer, die ich schon so lange vermisst hatte. Vor allem eine.

"Ich fass es nicht. Bald geht es rund um die Welt."

"Das wird der Wahnsinn, jedoch auch anstrengend. Das Flugzeug wird wohl unser ständiger Begleiter. Ich sehe es schon vor mir, ich bekomme kein Auge dort drinnen zu."

"Schade nur, dass wir nicht wirklich die ganze Welt bereisen."

"Ich weiß was du meinst Jungkook. Am liebsten würdest du nur eine spezielle Stadt besuchen. Hab ich recht?"

"Ach... es ist nur so, sie antwortet nicht mehr seit Tagen. Ich mache mir einfach nur Sorgen. Was ist wenn etwas passiert ist?"

"Wird es nicht keine Sorge. Vielleicht hat sie einfach nur viel um die Ohren."

"Du hast recht Hyung. Vielleicht ist es nur das."

"Und jetzt ruh dich aus, bevor das Konzert weiter geht. Ich sehe doch das du müde bist."

Und somit trat ich mit den Worten: "Oh Schade. Soll ich morgen etwa nochmal kommen?" aus der Ecke und grinste alle an.

10 verwunderte Augenpaare lagen auf mir. Alle waren versammelt an einem Ort.

"Ich glaube ich sehe Geister" murmelte Jungkook. "Ist das echt?"

Lächelnd nickte ich.

Kurz darauf lag ich in seinen Armen.

"Du bist hier. Ich fass es nicht. Du bist wirklich hier" murmelte er völlig perplex.

"Ich konnte einfach nicht anders."

Das Konzert verging, wir gingen in den Dorm der Jungs. Wir hatten uns so viel zu erzählen. Kurz nachdem Jisoo, Jennie und Lisa mir vergaben, dass ich ihnen kein Sterbenswörtchen erzählt hatte, hatten sie schon Pläne gemacht, dass ich bei ihnen einziehen könnte.

"Wann gehst du eigentlich wieder?" fragte mich Jungkook bedrückt, als wir alleine auf der Terasse des Dorms standen und in die Sterne blickten oder zumindestens das was man wegen den hellen Lichtern der Reklametafeln von Seoul noch sehen konnte.

"Willst du mich etwa so schnell loswerden?"

"Nein. Natürlich nicht. Am liebsten würde ich dich für immer bei mir behalten. Es ist nur..."

"Ich habe nicht vor so schnell wieder zu gehen" unterbrach ich ihn.

"Hm? Wie meinst du das?" fragte er mich verwundert.

"Naja erstmal will ich etwas hier bleiben und meine Schule beenden. Ich meine ich habe keine Lust nochmals die Schule zu wechseln. Weißt du eigentlich wie viel Papiere man ausfüllen muss? Man war das eine Arbeit und dann noch..."

"Warte. Du bleibst? Also so richtig?"

"Ja. Ich bleibe und du bekommst mich so schnell nicht mehr von der Backe."

Freudig lag ich erneut in seinen Armen. Jedoch ging mir eines nicht aus dem Kopf. Die Welttournee. Zwar bin ich jetzt wieder in Seoul, aber bald ist er nicht mehr hier.

"Ach Jungkook. Was wir nur aus uns werden, wenn du auf Tournee gehst und ich beschäftigt bin mit der Uni?"

Sanft löste er die Umarmung, beugte sich zu mir, strich mir eine Haarsträne aus der Stirn und gab mir einen sanften Kuss.

"Ich weiß es nicht" gab er ehrlich zu, als er sich wieder von mir löste.
"Aber eines weiß ich ganz genau. Ich hab dich da draußen nicht verloren und ich werde dich auch im Zukunft nicht verlieren. Nicht mehr. Das verspreche ich dir."

Vielleicht sollte es so sein. Vielleicht war es auch nur ein Zufall ihn zu treffen.
Ich nenne es Schicksal.
Ob ich daran glaube? Das ist mir ehrlich gesagt egal. Nämlich eins ist klar, egal was es war, ich würde es gegen nichts in der Welt eintauschen. Für nichts und niemanden.
Denn so wie es gerade ist, ist es perfekt.
Wir werden eine Lösung finden. Vielleicht wird es in Zukunft schwer werden, doch wir werden es durchstehen. Gemeinsam.
----------
15.09.2020

HeartbeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt