Kapitel 6

323 18 6
                                    

Es herrschte Totenstille. Kennt ihr diese Stille die einfach nur erdrückend ist und ihr am liebsten aufspringen und rausrennen wollt? 
Man hätte eine Stecknadel auf den Boden fallen hören.

Verdammt warum hab ich mich nur überreden lassen mitzukommen? Es wäre besser, ich wäre in meinem Zimmer und würde dort vergammeln.

Überall um mich herum konnte ich schon förmlich die verdutzten Blicke spüren.

"Wie ihr kennt euch?" brach Jimin endlich die Stille.

"Ja sie ist seit neustem meine Nachbarin. Wir hatten schon das Vergnügen gehabt" erwiderte Jungkook und sah dabei mir direkt in die Augen, worauf ich schlucken musste.

Es war eindeutig. Er konnte es gar nicht leiden mich hier zu sehen, aber Überraschung, ich genauso wenig.

"Warte bist du die Nachbarin aus diesem Laden, wo das Magazin falsch rum gehalten hatte?"

Ich warf Jungkook einen wütenden Blick zu. Sein Ernst. Er hatte es ihnen wirklich erzählt? 

"Ha. Ich hab es ihnen nicht erzählt. Es war einfach zu auffällig" antwortete er jedoch nur, als ob er meine Gedanken gelesen hätte.

Ich glaube ihm kein Wort. Das Baby hier hatte doch gepetzt. Hundertpro.

Ihm schien es jedoch komplett kalt zu lassen und somit ließ er sich in einen Sessel fallen und schnappte sich ein Stück der Pizza, die verdammt gut roch.

"Ok, also Chaeyoung... ähm also hier ist noch frei" rief Jimin und ich löste mich endlich aus meiner Starre und setzte mich neben ihn.

Letztendlich wurde der Abend doch witzig. Ich lass mal Jungkooks komische Blicke aus, die ich nicht deuten konnte. Ich beachtete ihn einfach nicht weiter und redete mit den anderen 6 Jungs.

Nach einer Weile verdrückte ich mich jedoch wieder einfach mit einer Ausrede. Es war mir immer noch unangenehm hier zu sein. Vor allem weil ich eigentlich keinen hier wirklich kenne. Jimin wollte mich zwar noch überreden hier zu bleiben, aber dieses mal konnte er mich nicht überreden. Vor allem nicht wenn Jungkook neben ihm steht, mich abwartend ansieht und dann noch den Kommentar: "Sie hat bestimmt besseres zu tun" von sich gab.

Am liebsten hätte ich ihn dafür einmal direkt in seine Fresse geschlagen. Jedoch riss ich mich zusammen und stopfte ihm mit meiner Antwort sein verdammtes Mundwerk: "Tja wenigstens hab ich etwas zu tun und bin nicht so Rücksichtslos wie jemand anderes."

Kurzerhand drehte ich mich und verließ den Raum mit einem letzten: "Bye Jungs. Hat mich gefreut euch kennenzulernen. Zu mindestens die meisten. Ich hoffe wir sehen uns mal wieder."

Und schon schloss ich die Tür und atmete tief durch.

"Verdammt."

Was war denn das? Was ist da gerade passiert?

Ich muss zugeben. Die Jungs sind echt nett. Ohne Herr Kotzbrocken da drinnen wäre alles perfekt gewesen. Das heißt aber auch, dass wenn ich mich weiterhin mit ihnen treffen will, dann auch Jungkook aushalten müsste.

Argh. Warum muss es immer einen Hacken geben?

Ach es ist sowieso nur diesen Sommer. In ein paar Wochen sitze ich wieder im Flieger und hab Jungkook von der Backe, aber auch die Jungs.

Ich trat gerade aus dem Gebäude, als mich plötzlich jemand an meinem Arm packte und mich unsanft umdrehte. Vor Schreck quietschte ich kurz auf und starrte erschrocken diese Person an. Doch kurz danach stöhnte ich genervt auf.

"Was willst du Jungkook?"

"Ich? Ha der Witz war gut. Die eigentliche Frage ist, was hast du bei MEINEN Freunden verloren?"

Ich hätte ihm auch die Wahrheit sofort sagen können, jedoch entschied ich mich für den guten alten Sarkasmus. Der Arsch hatte einfach keine richtige Antwort verdient: "Weißt du mir war langweilig und ich dachte mir, wie kann ich den lieben kleinen Jungkook auf die Palme bringen?"

"Ha ha. Sehr lustig. Hör mir zu. Halte dich fern von den Jungs."

"Warum sollte ich das? Das ist alleine meine Entscheidung."

"Du... argh. Du bist unmöglich weißt du das? Könntest du nicht einfach auf mich hören und dich nicht so kindisch aufführen?"

Kindisch?

"KINDISCH? Verdammt wer ist hier kindisch und sagt, dass ich mich von seinen Freunden fern halten soll, obwohl ich genau von einem von ihnen eingeladen wurde und mich mit den anderen vorher echt gut verstanden hatte."

"Du willst sie doch nur ausnutzen. Wie das alle bei uns tun. Sobald sie wissen wer wir sind, versuchen sie uns näher zu kommen."

"Bild dir ja nichts ein. Keine Ahnung warum du denkst, warum du so wichtig bist, dass ich dich ausnutzen sollte. Also tu mir den Gefallen und lass mich in Ruhe."

Und damit ließ ich einen verblüfften Jungkook zurück.

Wer denkt der wer er ist? So wichtig ist er nun wieder auch nicht.

Was fällt ihn eigentlich ein mir etwas zu befehlen. Ich kann machen was immer ich will.

Ich kann mich so oft und wann immer ich will mich mit den anderen treffen, ob er es mag oder nicht.

---------

25.11.2019

HeartbeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt