Da die Sommermonate noch nicht vergangen waren, schien die Sonne relativ lang am Himmel und erleichterte mir den Spaziergang durch das Gehölz zu Theo's Haus. Peter hatte mich jedoch mit diesen Jägern ziemlich verunsichert und jedes Mal, wenn ich ein Rascheln oder Knacken wahrnahm, drehte ich mich schreckhaft um und spürte, wie mein Herz zu rasen begann und das Adrenalin durch meine Adern strömte. Kurz wartete ich ab, ob ein weiters Geräusch folge und setzte dann meinen Weg fort. Ich entwickelte so langsam eigenartige Paranoia und machte mich damit selbst verrückt.
Natürlich kam ich heil und erleichtert in der Gegend, in der Theo wohnte, an. Es war sehr ruhig dort und in der Straße standen nur wenige Häuser. Doch diese waren große Stadtvillen mit perfekt gepflegten Vorgärten, die sich nur reiche Leute leisten konnten. Obwohl meine Eltern auch gut verdienten, fühlte ich mich unerwünscht und einfach am falschen Ort.
Er wohnte ganz am Ende im Wendehammer in der Acht. Seine Villa bestand aus edlen weißen Ziegeln und tief blauen Kacheln. Ein kleiner Kieselsteinpfad führte zu ein paar Stufen, die hinauf zur überdachten Veranda liefen. Die Decke wurde mit Marmorsäulen gestützt, der Eingangsbereich war mit einer Schaukel, vielen Blumen und einer Fußmatte geschmückt und neben der Birkenholztür entsprang eine Fensterfront. Auch, wenn er mir nicht erzählt hätte, wo genau er lebte, hätte ich sein Haus erkannt, denn in seinem Vorgarten stand ein aus Holz geschnitzter kleiner Kojote.
Nach jedem weiteren knirschenden Stritt über die Steinchen, stieg meine Freude ihn wiederzusehen und ich vergaß völlig, was heute Nachmittag passiert war. Alle meine Gedanken drehten sich nur noch um ihn. Aufgeregt drückte ich den goldenen Klingelknopf und keine Minute später, öffnete Theo die Tür. Eine Welle aus Wärme und seinem angenehmen Duft kam mir entgegen.
"Hey", begrüßte ich ihn schüchtern. Er stand lehnend im Rahmen, lächelte mich mit seinen schneeweißen Zähnen an und streckte seinen Arm einladend in den Flur.
"Na, komm doch rein.", sagte er schließlich und ich betrat das Innere des luxuriösen Gebäudes. Das Weiß spiegelte sich ebenfalls hier drinnen wieder und die Raumaufteilung war sehr offen gestaltet.
Er nahm mir meine Jacke ab und führte mich eine Wendeltreppe hoch in sein Zimmer.
"Meine Eltern sind grade nicht zu Hause, sie arbeiten beide bei der Polizei und haben Nachtschicht. Wir können also in Ruhe reden.", erklärte er währenddessen und ich atmete etwas erleichtert auf.
So ersparte ich mir ein unangenehmes Vorstellungsgespräch und ich konnte mir sicher sein, offen über alles sprechen zu können, was mir unter den Nägeln brannte, ohne, dass jemand anders meine Geheimnisse belauschte und dann vielleicht weitererzählte.
In seinem Zimmer setzten wir uns auf sein Bett. Es sah aus, wie man sich ein ganz normales Jungszimmer eben vorstellte: Ein paar Sport- und Filmposter hingen an der Wand, ein Laptop stand auf dem Schreibtisch, Sportgeräte waren in einer Ecke verteilt und insgesamt entdeckte ich eher wenig Dekoration.
Vorsichtig begann ich unser Gespräch mit einer meiner vielen Fragen.
"Wissen deine Eltern, dass du, na ja..."
"Dass ich eine Chimäre bin? Nein. Ich denke, es wäre zu gefährlich für sie und ich möchte nicht, dass sie Angst vor haben und mich dann vielleicht verlassen würden. Es wäre einfach zu riskant. Es ist besser für uns alle, wenn sie weiterhin denken, ich wäre ein ganz normaler Teenager. Hast du deinen etwa gesagt, was du bist?", fragte er etwas erschrocken nach.
Ich verneinte jedoch und konnte seine Gründe, dieses Geheimnis für sich zu bewahren, nur zu gut nachvollziehen.
"Meine Eltern und ich stehen uns nicht wirklich nahe. Doch wüssten sie, dass ich ein Monster wäre, würden sie mich noch mehr verabscheuen, als sie jetzt schon tun.",meinte ich bedrückt.
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A Bitter Sweet Life || Teen Wolf Fanfiction
WerewolfTandy ist siebzehn Jahre alt und führt ein sehr eingeengtes und einsames Leben. Bis sie eines Tages auf Peter trifft und ihr Alltag von langweilig auf gefährlich und atemberaubend kippt. Viele Geheimnisse werden aufgedeckt und sie muss schwierige E...