"Da seit ihr ja endlich. Wir warten schon seit über einer Stunde auf euch.", nörgelte Milo, als Theo und ich am verabredeten Treffpunkt ankamen. Mit Rucksäcken voll mit Wasser, Verpflegung und sonstigem Schnickschnack um alte Gebäude zu durchforsten, stand er mit verschränkten Armen neben Roxy und schien ungeduldig auf eine plausible Erklärung für unser Zuspätkommen zu warten.
Ich würde jedoch nicht antworten, dazu war ich zu sehr neben der Spur. Gleich nachdem ich aus Theo's Umarmung gegangen war und er mich nochmals liebevoll angelächelt hatte, fühlte ich mich durcheinander. Ich wusste nicht, ob ich etwas sagen sollte und wenn ja, was genau, also blieb ich still. Meine Gefühle für ihn waren nun noch ausgeprägter, sodass ich tatsächlich kurz am überlegen war ihn einfach zu küssen, weil alles ihn mir danach verlangte, doch dann wäre ich ihm wieder hingeben, erneut blind vor Liebe und deshalb hatte ich es schweren Herzens unterlassen. Als sich unsere Körper berührten, spürte ich das Verlangen nach mehr, nach so viel mehr als bloß meinem Gesicht auf seiner Schulter und seinen Armen, die sich um mich umschlangen. Es tat fast schon weh mir, wie schon so oft, einzugestehen, dass es für uns keine Zukunft zu zweit gab.
Er war das komplette Gegenteil von mir, was vielleicht auch der Grund dafür war, dass ihn um so mehr wollte, denn Gegensätze zogen sich ja bekanntlich an. In diesen Augenblicken verlor ich mich in meinen glücklichen Fantasien, fragte mich, was wohl passiert wäre, wenn wir uns auf eine andere Weise getroffen hätten, wenn wir normale Menschen wären und keine übernatürlichen Wesen. Doch das war alles bloß Wunschdenken und somit unmöglich.
Nur nach dieser aufbauenden Geste war mein Kopf nur noch Matsch. Es standen ein Engelchen und ein Teufelchen auf meinen Schultern, die sich ununterbrochen zankten. Beide brüllten gleichzeitig in meine Ohren, hatten schlüßige Argumente, doch brachte mich all das nicht weiter. Sie machten es eher noch schlimmer und verstärkten meine Unentschlossenheit. Jetzt wusste ich nicht, wie ich mit ihm umgehen sollte. Oder doch, ich wusste es sogar genau, ganz tief in mir drinnen. Ich musste ihn loslassen, so wie ich es mir vorgenommen hatte, nur so würde ich überleben. Aber es war unfassbar schwer mir das endgültig klarzumachen oder es umzusetzen, da ich mich in seiner Gegenwart nun wieder fühlte wie am ersten Tag. Nervös, unruhig und total verliebt.
"Es ist etwas passiert. Jemand ist hinter Tandy her. Sie hört Dinge, die wir nicht hören können und da sie keine Banshee ist, vermute ich, dass Jemand oder Etwas versucht sie zu finden. Deshalb müssen wir so schnell wie möglich den Tempel erreichen, bevor wir entdeckt werden.", erklärte Theo unser weiteres Vorgehen, woraufhin sich Milo's Haltung lockerte und er verständnisvolle nickte.
Ich währenddessen stand bloß schüchtern daneben, schaute den steinigen Boden an und kaute auf meiner Unterlippe. Das einzige was mir durch den Kopf ging waren seine Worte von vorhin, die Chimären beachtete ich gar nicht. Deshalb bemerkte ich auch nicht, das Theo angefangen hatte mit mir zu reden, bis er jedoch vor meinen Augen hin und her winkte und meinen Namen sagte.
"Was? Ich höre zu!", log ich total aus meinen Gedanken gerissen und blickte auf.
"Ja, natürlich tust du das.", bemerkte er ironisch. "Wie auch immer, wir brechen auf. Kommst du?"
Ich sagte nichts zur Antwort, ich lächelte ihn bloß breit an und folgte den ihnen auch schon in die Wüste. Ich würde sagen interessiert, nicht besorgt, lief er hinter mir her und fragte mich, ob alles in Ordnung sei oder ob mich die Sache von grade eben doch tiefer traf, als ich zugeben wolle. Ich meinte zu ihm stockend, dass nichts wäre, weil ich ja kaum erwähnen konnte, dass seine Nähe mich verrückter machte, als die Stimmen aus dem toten Telefon. Natürlich machte es mir Angst, was hier passierte. Vor allem weil ich keine Ahnung hatte was genau. Aber nicht zu wissen, wie ich mich vor Theo verhalten sollte, stresste mich extrem.
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A Bitter Sweet Life || Teen Wolf Fanfiction
WerewolfTandy ist siebzehn Jahre alt und führt ein sehr eingeengtes und einsames Leben. Bis sie eines Tages auf Peter trifft und ihr Alltag von langweilig auf gefährlich und atemberaubend kippt. Viele Geheimnisse werden aufgedeckt und sie muss schwierige E...