Alles hätte geschehen können, wirklich alles und ich hätte wahrscheinlich auch mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass uns tatsächlich reale Werwolfjäger auflauern würden, uns angriffen und das ausgerechnet heute, an dem einen zufälligen Tag im Jahr, um genau diese Uhrzeit, während wir selbst einen Hinterhalt planten. Ich glaubte nicht unbedingt ans Schicksal, aber daran, dass alles aus einen Grund passieren musste, auch wenn ich in der letzten Woche mehr als einmal daran gezweifelt hatte, doch was sollte dieses Geschehen, dieser fürchterliche Kampf für einen Grund haben? Wollte man uns bestrafen? Ich wusste es nicht, genau so wenig wie ich wusste, ob ich das hier überleben würde oder einfach starb und so alles ein Ende fand, ich befreit war und vielleicht mein Glück im Jenseits entdecken konnte.
Ich hörte diesen ersten Schuss immer noch in meinen Ohren hallen, nachdem ich zusammengezuckt war, voller Fassungslosigkeit und Panik auf dem Boden lag und nicht wusste, wo hin mit mir. Ich setzte mich auf, blickte überfordert umher und vernahm so viele weitere Schüsse und andere Geräusche von allen Seiten, sodass ich glaubte vor all den verschiedenen Eindrücken und dem Schwindel, der dadurch entstanden war, einfach bewusstlos umzufallen, obwohl mich die ganze Aufregung und das Adrenalin wach hielten.
Beim Abstützen spürte ich einen Schmerz, der sich durch meinen ganzen Arm zog und mit verzerrtem Gesicht rieb ich mir über die stechende Stelle am Oberarm. Voller Schrecken starrte ich auf meine Hand, als ich sie löste und sie ebenfalls als Stütze benutzen wollte. Blut, überall war Blut auf ihr verteilt und schlagartig fiel mein Blick auf den Streifschuss, der mir meine Haut zerfetzt und aufgerissen und eine tiefe, triefende Wunde hinterlassen hatte. Ich hatte nur den lauten Knall der Waffe gehört, gesehen wie Peter schützend seine Arme vor seinen Kopf gehalten hatte und in die Knie gegangen war, doch dass ich getroffen wurde, mich die Kugel erwischt hatte, das hatte ich nicht bemerkt.
Umso schlimmer war nun jedoch, dass es einfach nicht aufhörte zu bluten, nicht verheilte und sich anfühlte, wie ein ätzendes Gift, das meine Adern wie ein unlöschbares Feuer verbrannte. So wie damals die Seile, mit denen mich Theo gefesselt hatte...
Es dauerte eine Weile bis mir klar wurde, dass die Kugeln anscheinend mit Eisenhut versetzt worden waren. Normale würden einen Werwolf nicht sofort töten, doch diese schwächten sie, waren hoch gefährlich und ich konnte von Glück sprechen, dass sie mich nur gestreift hatte und nicht in mir stecken geblieben war. Trotz alle dem war es kaum auszuhalten, nur mit Mühe schaffte ich es mich aufzurichten und in der Ferne sah ich die Jäger aus ihrem Versteck hervorkriechen.
Peter hatte bis jetzt großes ebenfalls Glück gehabt, wurde nicht erwischt und hatte sich zum Schutz hinter der Hauswand verschanzt, doch als er die Männer erkannte, kam er knurrend hervor und warf dem vordersten Mann, der der Anführer zu sein schien, verabscheuend, wütende Blicke zu und zückte seine Krallen.
"Argent..!", rief er dem kräftig, aber schlanken, grauhaarigen Jäger zu, der seine Waffe auf ihn richtete und lächelte.
"Peter Hale.", lachte dieser auf. "Ich habe mir schon fast gedacht, dass Sie wieder in der Stadt sind, auch wenn ich erst mit Ihrem Cousin gerechnet hätte. Es war nicht ganz einfach Sie aufzuspüren, Ihre Spuren waren wirklich gut verwischt. Aber dann hat gestern ein Jogger die Leiche von Alec Pine total mit Klauenspuren verunstaltet hier in der Nähe gefunden und es der Polizei gemeldet. Tja, und jetzt sind wir hier."
Wie schon so oft versuchte Peter seine Angespanntheit und Angriffslustigkeit mit Scherzen und einer belustigten Art zu überspielen, denn er hasste es schwach zu wirken und sich unterlegen zu fühlen. Er schritt etwas näher an diesen Argent heran und gab mir, hinter seinem Rücken, die Anweisung unauffällig in das Anwesen zu laufen, sodass ich nicht entdeckt werden konnte, aber anscheinend hatte er nicht mitbekommen, dass ich verletzt und geschwächt war, weshalb ein Verschwinden, ohne jegliche Aufmerksam auf sich zu lenken, beinahe unmöglich schien.
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A Bitter Sweet Life || Teen Wolf Fanfiction
WerewolfTandy ist siebzehn Jahre alt und führt ein sehr eingeengtes und einsames Leben. Bis sie eines Tages auf Peter trifft und ihr Alltag von langweilig auf gefährlich und atemberaubend kippt. Viele Geheimnisse werden aufgedeckt und sie muss schwierige E...