Ich rannte, rannte aus dem Wald hinaus, in die Stadt hinunter und durch enge, finstere Gassen. Beacon Hills war wie ausgestorben. Keine Menschenseele war zu sehen, alles war in undurchdringliche Stille getaucht, nicht einmal der Wind war zu hören und außer der Straßenlaternen, brannte kein Licht.
Der Schweiß tropfte meine Stirn hinunter, meine Beine konnten mich kaum noch tragen, meine Lunge brannte unaufhörlich und trotzdem lief ich weiter, suchte verzweifelt nach einem sicheren Ort oder nach Personen, die mir helfen könnten. Ich hatte unfassbar große Angst, drehte mich immer wieder panisch nach hinten, um zu sehen, ob es schon näher gekommen war und mich weiterhin verfolgte, dabei wusste ich nichtmal so wirklich, wovor ich da eigentlich wegrannte und wieso es mich in unendliche Furcht versetzte.
Alles schrie bloß in mir, überleben zu wollen und nicht anzuhalten, bevor ich mich in Sicherheit wusste. Doch lange würde ich es nicht mehr aushalten, bald müsste ich stehen bleiben, um neu Luft zu holen und allein dieser Gedanke löste in mir nur noch mehr Panik aus. Kurz erblickte ich hinter meinem Rücken einen Schatten vorbei huschen und so lief ich noch schneller, einfach immer nur weiter gradeaus, zwischen den schmalen Gängen der großen Wohnblöcke entlang.
Als hätte es nicht schlimmer kommen können, erreichte ich das Ende einer Sackgasse, schlug aufkeuchend mit den Fäusten gegen die Steinmauer und spürte ein paar Tränen meine Wangen hinunterfließen. Ich fühlte mich so allein und verloren wie noch nie zuvor, aber schlimmer waren die Vorstellung jetzt sterben zu müssen, vor allem dann, als ich ein lautes Knurren hinter mir vernahm und ich mich augenblicklich umdrehte.
An einer Ecke entdeckte ich den Schatten erneut auftauchten, der immer gewaltiger wurde, bis kleine Tapser zu hören waren und ein schwarzer Wolf hinter der Wand erschien. Seine Augen glühten gefährlich rot und mit jedem weiteren, eleganten Schritt, den er machte, presste ich meinen Körper näher an die Mauer. Wie sehr hätte ich mir gewünscht mich teleportieren zu können oder mich grade jetzt zu verwandeln, jedoch spürte ich nichts, nicht mal das kleinste Fünkchen an Magie oder Stärke.
Nur wenige Augenblicke später, begann er plötzlich schneller zu werden, sprintete geradewegs auf mich zu und sprang ein paar Meter vor mir vom dreckigen Asphalt ab. Mit aufgerissenem Maul und gezückten Krallen der ausgestreckten Vorderpfoten, flog er mir direkt entgegen und einen Moment hatte ich das Bild des Wolfes, aus der Glasscherbe, während meines Todes, vor den Augen, das dieser Situation bis auf das kleinste Detail glich. Doch bevor ich weiter darüber staunen und nachdenken konnte, hielt ich meine Arme schützend vor mein Gesicht und schrie vor lauter Angst so laut ich nur konnte...
Schweißgebadet schreckte ich im Dunkeln der Nacht in Theo's stehendem Auto auf und schnappte hektisch nach Luft. Aufgewühlt blickte ich mich um und als ich merkte, dass in Sicherheit war, strich ich erleichtert meine offenen Haare nach hinten, spührte ein paar Tränen meine Wangen hinunter laufen, schluckte und rieb über mein nasses Gesicht. Ich musste nach dem Training eingeschlafen sein und war nun froh, dass nichts von alle dem real gewesen war. Neben mir saß Theo vor dem Steuer, der mich mit aufgerissen Augen anstarrte und vor Schreck seine Hand auf sein pulsierendes Herz gelegt hatte.
"Mein Gott, hast du mich erschreckt.", entgegnete er aufgeregt. "Ich wollte dich grade wecken, weil du auf einmal angefangen hast zu schreien und immer unruhiger wurdest. Ist alles okay?"
"Jaja, es war nur ein Albtraum, nichts weiter.", antwortete ich noch immer etwas mitgenommen, was ihm ebenfalls nicht entgangen war.
"Das sieht aber ganz anders aus."
"Mir geht's gut, okay?!", maulte ich ihn genervt an, woraufhin er nur den Kopf schüttelte und aus dem Auto stieg.
Nachdem ich einmal tief aufgeseufzt hatte, erhob ich mich nur schwer von dem Sitz und lief ihm benommen hinterher. Tatsächlich waren wir bereits bei seinem Haus angelangt. Im Flur schmiss ich meine Schuhe in die nächste Ecke, so fertig wie ich war und ging schleppend ins Wohnzimmer, in dem ich mich kraftlos aufs Sofa fallen ließ. Während mein Gesicht in Mitten eines Kissens vergraben war und sich meine wirren Haare auf der ganzen Sitzfläche verteilten, hörte ich Milo aus dem Esszimmer kichern, was mich dazu veranlagte aufzustehen und ihn böse anzufunkeln.
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A Bitter Sweet Life || Teen Wolf Fanfiction
Hombres LoboTandy ist siebzehn Jahre alt und führt ein sehr eingeengtes und einsames Leben. Bis sie eines Tages auf Peter trifft und ihr Alltag von langweilig auf gefährlich und atemberaubend kippt. Viele Geheimnisse werden aufgedeckt und sie muss schwierige E...